Universität Passau (seit 1975/1978)
Zum 1. Januar 1973 wird per Gesetz die Errichtung der Universität beschlossen. Mittels staatlicher Umwidmung der Räumlichkeiten im Nikolakloster von Flüchtlingsunterkünften in Räume für Hochschulnutzung wird der Weg frei für neue Aufgaben. Von 1975 bis 1978 werden der Süd- und Westflügel des ehemaligen Flüchtlingslagers für die Zwecke der neu zu eröffnenden Universität adaptiert.
Die beiden Gebäudekomplexe Nikolakloster mit alten Mauern und Neuadaptionen und das erste eigens für den Universitätscampus neu errichtete Philosophicum, verbunden mit einem gedeckten Übergang über die Innstraße - im Studierdenjargon "Durchlauferhitzer" genannt – bilden das verbindende architektonische Element zwischen dem ursprünglichen Reformkloster des 11. Jahrhunderts und der modernen Universität des 20. Jahrhunderts. Tagein, tagaus gehen hunderte von Studierenden und Dozierenden über die Treppen der Gebäude und setzen den Bildungsauftrag, den das Kloster seit seiner Gründung hatte, fort.
Die beiden Westflügel des alten Klosters werden zusammen mit dem ehemaligen Gebäude des St. Maria-Armenspitals 1976 abgetragen und an dessen Stelle entstehen 1977 nach den Plänen des Architekten Michael Rosner zwei vollständig neue Gebäudeflügel mit eigenem Bibliotheksglaskörper. Der innere Gebäudetrakt orientiert sich dabei weitgehend am ehemaligen inneren Westflügel des Klosters. Der Bau der Universitätsbibliothek wird an der Stelle des ehemaligen Klosterbrauhauses und der überbauten "Kapellengasse" errichtet. Bei der Eröffnung der Universität am 9. Oktober 1978 bildet St. Nikola die Keimzelle der jungen Universität.
Heute sind im Nikolakloster (NK) das Dekanat der Philosophischen Fakultät, Lehrstühle und Professuren der Juristischen und Philosophischen Fakultät, das Sprachenzentrum und ein Teil der Universitätsbibliothek, Unterrichts- und Veranstaltungsräume sowie die Kulturcafeteria des Studentenwerkes Niederbayern/Oberpfalz ansässig.
Von 1992 bis 1998 wird der 1815 wegen Baufälligkeit im oberen Geschoss abgetragene Kirchturm der Klosterkirche rekonstruiert und wiedererrichtet. Über dem vierten gotischen Geschoss wird ein fünftes Freigeschoss mit vier Eckpfeilern gestaltet. Darüber erhebt sich ein schlichter Spitzhelm als Turmspitze.
Im Jahr 2014 wird der zentrale westliche Innenhof mit einem barrierefreien Aufgang und mit gepflasterten Fahrradstellflächen umgestaltet.