Gasthaus "Grünes Tal"
Wo heute auf dem Passauer Campus gezeichnet, geschnitzt und gestaltet wird, wurde früher getrunken, gegessen und gekegelt: Das Gebäude des Gasthauses „Zum Grünen Tal“ - früher ein beliebter Treffpunkt mit Biergarten und Kegelbahn - ist heute ein Teil des Bereichs für Kunsterziehung an der Universität.
Die Geschichte des Wirtshauses reicht bis ins Jahr 1448 zurück. Als Gaststätte wurde es nachweislich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts genutzt. Der Biergarten besaß eine Kegelbahn im Freien, samt eines kleinen Pavillons. Die Kombination aus Sport und Bier setzte sich auch in den 1970ern fort, als das „Grüne Tal“ das Vereinslokal des „Sechziger-Fanclubs“ wurde. Mit dem Bau der Universität verschwand die Gastwirtschaft jedoch und das Gebäude stand 1982 endgültig leer.
Die zwischenzeitlichen Pläne der Universitätsleitung den Gastronomiebetrieb in Form eines „Uni-Biergartens“ wiederaufzunehmen, wurden aus Denkmalschutzgründen abgelehnt. Stattdessen entstand inmitten des Kastanien- und Lindengartens ein äußerlich originalgetreuer Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gasthauses, im Inneren den Erfordernissen des Fachs Kunsterziehung angepasst. 1,9 Millionen DM ließ sich die Universität die Restauration kosten und ergänzte den Bereich mit einem neuen Nebengebäude für Werkstätten. Der Pavillon dient heute als Ausstellungsraum für Arbeiten der Kunststudierenden und im alten Gasthaus befindet sich nun unter anderem das Büro der Kunstpädagogik-Professur. Nicht nur die verhältnismäßig kleine Bürotür erinnert an die traditionsreiche Geschichte des Hauses, denn im „Grünen Tal“ zwischen Rechenzentrum, Juristischer Fakultät und Audimax ist im Sommer wie im Winter eine nostalgische Aura zu spüren.