Dieses Jahr hat der Garten eine neue Tafel mit Informationen zur Milpa-Kultur bekommen. Grund dafür ist die Jahr für Jahr erfolgreiche Anpflanzung der Kombination aus Mais, Kürbissen bzw. Zucchini und Bohnen im Milpa-Beet. Wie auch dieses Jahr, führt diese immer wieder zu umfangreichen Ernten.
Die Anpflanzungsmethode der Milpa-Kultur greift auf eine lange Geschichte zurück und wurde beispielsweise schon von Mayas oder auch Native Americans genutzt. Die Milpa-Kultur steht dabei beispielhaft für die Benefits einer kombinierten Pflanzung und Aussaat von Nutzpflanzen in direkter Nähe zueinander. Der Mais dient dabei als Rankgerüst für die Bohnen. Diese binden Stickstoff aus der Luft und führen diesen dem Boden zu. Davon profitieren vor allem die Kürbis- bzw. Zucchinigewächse. Jene benötigen für ihr zügiges Wachstum eine hohe Diversität an Nährstoffen. Die großblättrigen Kürbisgewächse beschatten dabei den Boden und wirken so der Unkrautbildung und der Wasserverdunstung entgegen. Diese gewissermaßen selbsterhaltende Pflanzung erspart Arbeit, Zeit und Ressourcen und hat das Potential für eine zukunftsorientierte Anwendung.
Das Urban-Gardening-Projekt der Universität Passau sorgt durch die Anpflanzung von Wildblumen und blühenden Kräutern, wie Lavendel oder Oregano für eine biodiversitätsfördernde Umgebung. Unterstützt wird dies zudem durch den angelegten Komposthaufen und das kleine, in direkter Nähe aufgehängte Insektenhotel. Auch die Verwendung tierfreundlicher Dügermittel und der Verzicht auf Spritzmittel oder Schneckenkorn unterstützt die Biodiversität. So fühlen sich diverse Insekten im Studierendengarten wohl.
Das erste Foto (links oben) zeigt einen Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae). Schmetterlinge tragen genau wie u. a. Bienen, Motten oder Fliegen zur Bestäubung bei. Einen Großteil der bestäubenden Tiere stellen dabei Wildtiere dar, die immer mehr aus Städten verdrängt werden. Ein insektenfreundliches Urban Greening schafft Abhilfe. Auch kleinere Blühflächen (Foto links unten) liefern Nektar und Pollen und ziehen mit ihren bunten Blüten zahlreiche Insekten an. Die Larven von Käfern (Foto rechts oben), wie z. B. des Kleinen Julikäfers (Anomala dubia) (Foto rechts unten) finden in der weichen Erde in den Beeten außerdem einen Ort zur Überwinterung.
Im Rahmen von schulischen Veranstaltungen und Lehrausgängen kann der Urban Gardening-Demogarten gerne besichtigt werden. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Herrn Prof. Dr. Gamerith.
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