Girls' Day 2016 am Donnerstag, 28. April, an der Universität Passau: 79 Schülerinnen bekommen Einblicke in die Bereiche Informatik, Mathematik, Technik und Wirtschaft.
Das Gerät ist so groß wie eine Visitenkarte, sieht unspektakulär aus – seine Wirkung entfaltet es im Dunkeln: Jasmin schaltet es an, die blauen Dioden leuchten auf. Dann wischt Jasmin damit schnell in der Luft hin und her. Nacheinander erscheinen blaue Buchstaben: J-A-S-M-I-N, "Jasmin" rufen die Mädchen im Publikum. Jasmin lächelt. Sie hat das Gerät gebaut und programmiert. Und zwar in einem der Girls'-Day-Workshops an der Universität Passau, genauer gesagt am Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Eingebettete Systeme.
Jasmin, 14 Jahre alt, besucht zwar eigentlich die 8. Klasse der Columba-Neef-Realschule in Neustift. Nicht aber an diesem Donnerstag: Es ist Girls‘ Day und die Universität Passau beteiligt sich seit Jahren an dem bundesweiten Aktionstag. Ziel ist es, Mädchen für die Bereiche Informatik, Wirtschaft, Mathematik und Technik zu begeistern. Insgesamt 79 Schülerinnen sind zu Gast an der Universität Passau. Beschäftigte und Studierende haben neun Workshops organisiert, um den Mädchen neue Inspiration für die Berufswahl zu geben.
Kanzlerin wünscht "gute Inspirationen"
Wie wichtig das ist, erklärt Kanzlerin Dr. Andrea Bör bei der Begrüßung: Sie selbst habe als Schülerin an einem "Mädchen-Technik-Tag" teilgenommen und so die Idee für ihre Studienwahl der "Elektrotechnik und Informationstechnik" bekommen. Das Ingenieursstudium habe den Grundstock gebildet für ihren heutigen, beruflichen Erfolg. Auch als Mutter von vier Kindern könne sie die Schwierigkeiten bei der richtigen Berufswahl gut nachvollziehen. "Ich wünsche allen jungen Frauen durch die Teilnahme am Girls' Day gute Inspirationen und eine glückliche Hand bei den bevorstehenden Entscheidungen für ihren zukünftigen Lebensweg", so Dr. Bör.
Zwar ist der Frauenanteil an der Universität Passau bei Studierenden traditionell hoch. Doch gibt es starke Unterschiede zwischen den Fakultäten: Beispielsweise studieren lediglich 21 Prozent Frauen Bachelor Informatik. Der Girls' Day möchte das ändern: Ziel sei es, mehr Schülerinnen für diese Bereiche zu gewinnen – so erzählt es jedenfalls die Nachrichtensprecherin in dem Beitrag, den die Schülerinnen ebenfalls an der Universität Passau produziert und aufgenommen haben. "Die Mädels waren vor und hinter der Kamera im Einsatz", erklärt Florian Tettenhammer, Mitarbeiter im Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement. Und sie hätten Talent: Der kurze Nachrichtenbeitrag sei beim ersten "Take" perfekt gewesen.
"Bohren ist cool"
Handwerkliches Geschick ist in der Betriebswerkstatt der Universität gefragt: Maximilian Spieleder und seine Mitarbeiter zeigen den Schülerinnen, wie sie aus Metall kleine Hunde formen können. Schülerin Hannah schrubbt gerade mit einer Drahtbürste den "Zunder" von ihrer Skulptur - die Verbrennungsrückstände vom Schweißen also. Sie geht noch etwas zögerlich ran. "Stell Dir vor, Du hast in der Schule eine 5 rausbekommen und lässt Deinen Ärger jetzt an dem Metall aus", feuert Maximilian Spieleder sie an. Die Mädchen sind begeistert. Was ihnen an der Arbeit besonders gut gefällt? "Bohren ist cool", sagt Jana.
Hier können Sie sich den Girls'-Day-Flyer 2016 als Pdf-Datei herunterladen.
Dr. Claudia Krell
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Marie-Helene Wünsch
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Marie-Helene.Wuensch@uni-passau.de