Die Speicherung von Forschungsdaten erfolgt nach Möglichkeit während des gesamten Forschungsprozesses in redundant gesicherten Storage-Systemen. Das ZIM unterstützt die Forschungen der Universität Passau und berät bei Datensicherung und Backup.
Die konkreten Angebote des ZIM für die Forschenden umfassen:
Metadaten sind strukturierte Daten, die eine Ressource (wie ein Forschungsdatenset) näher beschreiben. Diese können beispielsweise inhaltliche und technische Informationen, Angaben zum Entstehungskontext sowie Beziehungen innerhalb und außerhalb der Ressource umfassen. Erst eine standardisierte und maschinenlesbare Beschreibung von Forschungsdaten ermöglicht das Auffinden, Referenzieren und Nachnutzen der Daten im Sinne der FAIR-Prinzipien und ist damit für den Mehrwert von Forschungsdaten entscheidend.
Aufgrund der heterogenen fachlichen Anforderungen gibt es zahlreiche fachspezifische Metadatenstandards. Die meisten Datenrepositorien unterstützen das generische Metadatenschema DataCite. Eine Handreichung zu DataCite bietet der Best Practice Guide.
Zudem bildet das Schema die Basis für eine DOI-Vergabe via DataCite. Ein DOI (Digital Object Identifier) ist ein persistenter Identifikator, der gewährleistet, dass ein Datensatz dauerhaft auffindbar, abrufbar und zitierbar bleibt.
Nach Abschluss des Projekts können Forschungsdaten in Repositorien und Forschungsdatenzentren archiviert und veröffentlicht werden. Die Forschungsdaten-Policy der Universität Passau sieht einen Aufbewahrungszeitraum von mindestens zehn Jahren vor. Repositorien bieten Möglichkeiten bezüglich der Festlegung von Zugriffs- und Nachnutzungsrechten, während Forschungsdatenzentren meist zusätzlich umfangreiche Unterstützungsleistungen aus dem ganzen Bereich des Forschungsdatenmanagement zu ihren Leistungen zählen.
In Datenjournalen (data journals) können Artikel publiziert werden, die Forschungsdaten eingehend beschreiben, jedoch nicht interpretieren. Die im Repositorium veröffentlichten Datensätze können anschließend mit dem Artikel verlinkt werden (im besten Fall inkl. DOI).
Bei der langfristigen Nutzbarkeit der Forschungsdaten spielen vor allem der Erhalt ihrer Authentizität, Integrität, Zugänglichkeit und Verständlichkeit eine wesentliche Rolle, was u.a. durch offene Dateiformate, eine exakte Dokumentation und ausführliche Metadaten erreicht werden kann.
Eventuell anfallende Kosten für die Sicherung und Veröffentlichung von Daten sollten bereits zu Beginn des Forschungsprozesses kalkuliert und z.B. in einem Drittmittelantrag veranschlagt worden sein. Vor Projektende sollten bestehende Urheber- und Verwertungsrechte an den Daten geklärt, ggf. notwendige Einwilligungen eingeholt und Personenbezüge vollständig anonymisiert werden.
Nach Möglichkeit sollte gerade zur Veröffentlichung der Forschungsdaten ein etabliertes, fachspezifisches Repositorium oder Datenzentrum ausgewählt werden. Durch die Bekanntheit in der jeweiligen Fachcommunity, wird die Sichtbarkeit der Forschungsdaten dort erhöht.
Verfügt eine Forschungsdisziplin über noch kein Fachrepositorium, können die Daten auch in einem fachübergreifendenm generischen oder in einem institutionellen Repositorium veröffentlicht werden. Spezielle Vorgaben von Drittmittelgebern sind an dieser Stelle gesondert zu beachten.
Forschende der Universität Passau haben die Möglichkeit ihre Daten aus abgeschlossenen wissenschaftlichen Projekten aus verschiedenen Fachdisziplinen im universitären Repositorium RADAR Passau zu archivieren und zu publizieren. Für das Repositorium sind in der ersten Phase vorrangig Projekte aus Drittmittelfinanzierung qualifiziert.
Wenn Sie Interesse an der Archivierung oder Publikation von Forschungsdaten im universitären Repositorium haben, dann schicken Sie uns jederzeit sehr gerne eine Anfrage an forschungsdaten@uni-passau.de.
Bitte teilen Sie uns dabei die folgenden Informationen mit:
Für eine Übersicht an fachspezifischen und generischen Repositorien und Datenzentren steht Ihnen eine Handreichung zur Verfügung.
Zur Auswahl eines geeigneten Forschungsdaten-Repositorium oder zur Suche nach nachnutzbaren Forschungsdaten, bietet re3data (Registry of Research Data Repositories) eines der weltweit größten Verzeichnisse. Dort können auch einzelne Fachgebiete spezifisch durchsucht werden.
Außerdem erlaubt RISources – das DFG-Informationsportal für Forschungsinfrastrukturen – eine gezielte Filterung nach geographischen, fachlichen und inhaltlichen Kriterien.
Die Plattform FAIRsharing verschafft eine umfassende Übersicht und detaillierte Informationen zu verschiedenen Datenbanken, Datenstandards und Richtlinien, die in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen verwendet werden. Es vergleicht Repositorien darüber hinaus auf die Einhaltung der FAIR-Prinzipien.
OpenDOAR bietet ein Verzeichnis für Open-Access-Repositorien. Es ermöglicht die Durchsuchung von Repositorien basierend auf einer Reihe von Merkmalen wie Standort, verwendeter Software oder Art des Materials.
Der Repository Finder von DataCite ist ein nützliches Tool, um geeignete Repositorien zu finden, die den FAIR-Prinzipien entsprechen. Sie können die Suchergebnisse nach verschiedenen Kriterien filtern, z.B. nach Zertifizierungen (wie CoreTrustSeal) oder Software der Repositorien.
Das Open Access Directory: Data Repositories enthält eine Liste von Repositorien und Datenbanken für Open Data Forschungsdaten.
Auch einige Fachinformationsdienste verfügen über entsprechende Angebote.
Eine (unvollständige) Liste mit Data Journals finden Sie auf den Informationsseiten von forschungsdaten.org.
Achten Sie bei der Wahl der geeigneten Plattform auf Qualitätsstandards und Serverstandorte sowie auf die Erfüllung der FAIR-Prinzipien. Gemäß diesen Prinzipien sollen Daten auffindbar (findable), zugänglich (accessible), interoperabel (interoperable) – also technisch dialogfähig – und nachnutzbar (reusable) sein.
Titelbild: Adobe Stock 487611452