Vergangenen Freitag fand die Auftaktveranstaltung für den „AI-Cup“ statt, einen bayerisch-französischen Start-up-Wettbewerb, der sich an gründungsinteressierte Studierende und Doktoranden mit Expertise im Bereich Data Science richtet. Auf bayerischer Seite wird der AI-Cup von der Universität Passau betreut. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert das Vorhaben mit insgesamt rund einer Million Euro.
Anfang des Jahres hatten der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder vereinbart, die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Frankreich bei Technologie und Innovation zu intensivieren. Teil der vereinbarten Zehn-Punkte-Agenda ist unter anderem ein gemeinsamer Start-up-Wettbewerb in Künstlicher Intelligenz (KI, auf Englisch: Artificial Intelligence, AI), der mit rund einer Million Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert wird. Durchgeführt wird dieser „AI-Cup“ genannte Wettbewerb von den Universitäten Paris-Saclay und Passau, unterstützt von dem französischen IT-Dienstleister Atos SE und weiteren Akteuren aus der bayerischen und französischen KI-Landschaft. Am vergangenen Freitag fand die politische Auftaktveranstaltung dazu in den Räumlichkeiten von Atos in München statt.
„Die heutige Veranstaltung ist der Startschuss für eine intensive Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Dies unterstreicht den engen Schulterschluss zwischen Frankreich und Deutschland und insbesondere zwischen Bayern und Frankreich in der Hightech-Forschung“, so die bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales Melanie Huml.
Der AI-Cup richtet sich an bayerische und französische Studierende und Doktoranden mit Expertise im Bereich Data Science und soll für diese Nachwuchstalente Anreize zur Gründung von Start-ups schaffen. „Der AI-Cup ist uns aus drei Gründen sehr wichtig“, betont Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert, der bei der Veranstaltung von Ministerialdirektorin Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, vertreten wurde. „Erstens vor dem Hintergrund der bayerisch-französischen Freundschaft und Zusammenarbeit, die wir gerne ausbauen und intensivieren wollen. Zweitens weil wir die Gründerinnen und Gründer und die Start-up-Szene insgesamt weiter unterstützen möchten. Und drittens weil uns das Thema KI, auch mit dem speziellen Fokus auf die Nachhaltigkeit, ein sehr großes Anliegen ist.“
Pascal Revel, Botschaftsrat für Wissenschaft und Technologie der französischen Botschaft in Deutschland betont die Bedeutung des AI-Cups für die Stärkung Zusammenarbeit beider Länder in Forschung und Innovation: „Wir begrüßen diese Initiative als einen wesentlichen Beitrag zur bayerisch-französischen Wissenschafts- und Technologieagenda. Anlässlich ihres Treffens im Februar 2021 initiierten Präsident Macron und Ministerpräsident Söder eine Reihe von Kooperationsprojekten zwischen Frankreich und Bayern, bei denen KI und Innovation im Mittelpunkt stehen. Die Unterstützung der Entstehung neuer Start-ups steht in vollem Einklang mit der, von der französischen Regierung eingeleiteten, Initiative ‚scale-up Europe‘ und trägt zur Stärkung der europäischen Souveränität in diesen strategischen Themenfeldern bei.“
Die Industriepartner des AI-Cups stellen anonymisierte Wettbewerbsdaten zur Verfügung. Mit diesen Daten sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs eine „KI für eine bessere Welt“ entwickeln. „Gesucht sind zukunftsfähige Ideen, wie man mit Hilfe von KI aktuelle Fragestellungen in den Themenbereichen Gesundheit, Smart Mobility und Dekarbonisierung lösen kann“, erklärt Prof. Dr. Harald Kosch, Vizepräsident für akademische Infrastruktur und IT der Universität Passau und verantwortlich für den AI-Cup. „Wie lässt sich mit KI beispielsweise unser ökologischer Fußabdruck verbessern? Oder wie kann sie uns beim Zukunftsthema Smart Healthcare unterstützen? Dafür wollen wir die Entwicklung neuer datenbasierter Konzepte und Lösungen mit unseren Industriepartnern wie DB Regio, E.ON, oder dem Commissariat à l’Energie Atomique et aux Energies Alternatives starten.“
Jene acht Teams gründungsinteressierter Studierender und Doktoranden, die am meisten überzeugen und mit den bereitgestellten Daten die besten Lösungsansätze entwickeln, erhalten eine finanzielle Unterstützung im Wert von durchschnittlich 90.000 Euro. In Einzelfällen kann eine Summe von bis zu 95.000 Euro gewährt werden. Die Gewinnerteams werden dann ein Jahr während ihrer Gründungsphase durch die Universität Passau, Atos und weitere Projektpartner aktiv begleitet und unterstützt. „KI ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mit dem AI-Cup und der deutsch-französischen Zusammenarbeit unterstützen wir die Schaffung europäischer Rahmenbedingungen. Diese sind notwendig, um das Vertrauen und die Akzeptanz von KI in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Wir sind stolz, mit Kunden wie Trading Hub Europe Partner dieses wegweisenden Wettbewerbs zu sein“, sagt Udo Littke, Head of Atos Central Europe.
Aktuell werden noch weitere Datenlieferanten gesucht und eingebunden. Dem Kick-off am vergangenen Freitag in München-Perlach soll dann eine öffentliche Veranstaltung im Januar in Passau folgen, die gleichzeitig den Beginn der Ausschreibungsphase markiert.
Stefan Daller | 5. November 2021
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