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Reingeschaut: Ein Blick hinter die Kulissen des ZKK

Gerade während eines reinen Online-Semesters verbringen Studierende immer mehr Zeit am Computer, der E-Mail-Verkehr nimmt zu, der zwischenmenschliche Kontakt hingegen ab und es schleicht sich das Gefühl eines zunehmend unpersönlicher werdenden Studienalltags ein. Dem wollen wir am ZKK entgegenwirken, denn schließlich sitzen hinter den Laptops im Homeoffice die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZKK, denen Ihre Anliegen am Herzen liegen! In einer Interview-Reihe möchten wir Ihnen das Team des ZKK vorstellen und herausfinden, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit am ZKK antreibt und motiviert – denn genau wie Sie haben alle ihre eigene spannende Geschichte.

Wenn Sie Unterstützung bei der Finanzierung eines Praktikums im Ausland benötigen, steht Ihnen Marit Faas mit Rat und Tat zur Seite: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Auslandsaufenthalte fast immer mit hohen Kosten verbunden sind – man möchte neben der Arbeitswelt schließlich auch das Gastland bestmöglich kennenlernen.“, so Marit Faas.

ZKK: Liebe Frau Faas, welche Auslandserfahrungen haben Sie denn bereits selbst gesammelt und für besonders wertvoll erachtet?

Marit Faas: Bereits vor meinem Studium hat es mich in die weite Welt hinausgezogen. Meine erste Auslandserfahrung konnte ich durch einen dreimonatigen Schüleraustausch in der elften Klasse sammeln. Dabei habe ich eine Schule in der französischen Normandie besucht. Nach dem Abi ging ich dann für neun Monate als Au-Pair nach Neuseeland, was insbesondere meinen Englischkenntnissen zugutekam.
Ich habe anschließend an der Universität Passau im Bachelor „European Studies“ und im Master „Geographie: Kultur, Umwelt, Tourismus“ studiert. Somit war für mich von Anfang an klar, dass ich auch im Studium wieder ins Ausland gehen werde. Im Bachelor lief es erst mal nicht wie geplant – ein Erasmussemester in Frankreich habe ich nach 7 Wochen abgebrochen. Erst nach Abgabe meiner Bachelorarbeit habe ich das verpflichtende Auslandssemester nachgeholt und bin als Freemover nach Schweden gegangen. Damals war ein zweiter Erasmus-Aufenthalt nach einem Abbruch nicht mehr möglich und ich habe daher keine finanzielle Förderung erhalten – das hat sich zum Glück inzwischen geändert. Und weil Schweden die Heimat meines Herzens ist, da ein Teil meiner Familie dort seine Wurzeln hat, bin ich auch im Master nochmals für ein Forschungsprojekt zurück zu Elchen und Zimtschnecken.

ZKK: Inwiefern haben diese Auslandserfahrungen Einfluss auf Ihre Tätigkeit beim ZKK?

Marit Faas: Mir selbst war die Praktikumsförderung zu Studienzeiten völlig unbekannt. Ich bin sicher, dass viele – wie auch ich – ein Auslandspraktikum insbesondere aufgrund der finanziellen Mehrkosten gar nicht als Alternative oder Ergänzung zum Auslandssemester in Betracht ziehen. Aus diesem Grund möchte ich Studierende auf die Fördermöglichkeiten aufmerksam machen.
Tatsächlich hat auch insbesondere mein abgebrochenes Erasmussemester einen großen Einfluss auf meine Arbeit. Ich habe selbst erlebt, dass es im Ausland manchmal einfach nicht so läuft, wie erhofft. Mir ist es daher sehr wichtig, den Studierenden bei Problemen im Auslandspraktikum immer als Ansprechpartnerin zur Seite zu stehen und sie bestmöglich zu unterstützen.

ZKK: Welche Bereiche umfasst Ihre Tätigkeit beim ZKK, also bei welchen Fördermöglichkeiten können Sie helfen?

Marit Faas: Ich betreue Erasmus+, PROMOS und das Programm zur Förderung der Internationalisierung (FdI). Außerdem informiere ich über das Stipendienprogramm des Deutsch-Französischen Jugendwerks, das DAAD-Kurzstipendium, das IAESTE-Stipendium, Lehramt.International und das Carlo-Schmid-Programm.
Gut zu wissen: Eine Förderung über Erasmus+ ist nicht nur für Praktika in der EU möglich. Auch für einen Aufenthalt in Großbritannien, Norwegen, Island, Liechtenstein, Mazedonien, der Türkei und Serbien kann das Erasmus+ Stipendium beantragt werden. Die finanzielle Unterstützung beläuft sich dabei aktuell auf 435 bis 555 € pro Monat.
Bei den meisten Praktika in anderen Ländern sollte man sich für das PROMOS-Stipendium oder das Programm zur Förderung der Internationalisierung bewerben. Damit kann man eine Aufenthaltspauschale von 350 bis 550 € pro Monat erhalten oder sich die Reisekosten erstatten lassen – und das bis zu 1.000 €.

ZKK: Werden manche Fördermöglichkeiten öfter in Anspruch genommen als andere und wenn ja, warum?

Marit Faas: Erasmus+ ist bei der Praktikumsförderung mit großem Vorsprung die Nummer eins. Weniger bekannt ist im Erasmus-Programm allerdings die Graduiertenförderung, mit der man auch bis 12 Monate nach dem Abschluss noch für ein Auslandspraktikum gefördert werden kann. Insbesondere in der aktuellen Situation, in der Praktika aufgrund der Corona-Pandemie oft verschoben werden müssen, kann das eine gute Möglichkeit sein, die Auslandserfahrung später noch nachzuholen.
Die IAESTE wendet sich vorrangig – jedoch nicht ausschließlich – an Studierende aus naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen. Da für diese an unserer Uni an der FIM keine Pflichtpraktika im Ausland vorgesehen sind, ist das Interesse dafür logischerweise geringer. Dabei vermittelt dieses Programm sogar Praktikumsplätze und garantiert ein Gehalt, das die studentischen Lebenshaltungskosten deckt.
Außerdem gibt es weitere zielgruppenspezifische Fördermöglichkeiten, die sehr hilfreich sind und noch öfter genutzt werden sollten: Das Stipendium des DFJW richtet sich an Studierende, die ein Praktikum in Frankreich machen. Das DAAD-Kurzstipendium und das Carlo-Schmid-Programm sind insbesondere für Praktika in internationalen Organisationen und EU-Institutionen vorgesehen. Lehramt.International fördert, wie der Name schon verrät, Schulpraktika von Lehramtsstudierenden.

ZKK: Inwiefern beeinflusst die Corona-Pandemie die Förderung von Auslandspraktika?

Marit Faas: Natürlich mussten zu Beginn der Pandemie einige Praktika abgebrochen oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Praktika außerhalb Europas sind seitdem nur in sehr begrenztem Umfang möglich. Einen Zulauf erhalten jedoch die direkten Nachbarländer Deutschlands. Glücklicherweise gehen viele Unternehmen und Institutionen sehr flexibel mit der Situation um und ermöglichen inzwischen sogar rein virtuelle Praktika. Selbst wenn man vorerst nicht plant, auszureisen, lohnt dennoch eine Bewerbung für eines unserer Stipendienprogramme. Im Erasmus-Programm kann so ab dem Tag der Ausreise doch noch eine tagesgenaue Fördersumme in Anspruch genommen werden. Im PROMOS-Programm kann sogar das gesamte virtuelle Praktikum gefördert werden, wenn eine Ausreise nachweislich nicht möglich oder nicht zumutbar ist.

ZKK: Gibt es hinsichtlich der Praktikums- und Fördermöglichkeiten auch Veränderungen bezüglich des Brexits?

Marit Faas: Ja, Großbritannien wird nicht mehr an der neuen Erasmus+ Programmgeneration (2021 – 2027) teilnehmen. Aktuell fördern wir die Auslandspraktika allerdings noch aus Mitteln der alten Programmgeneration. Dadurch ist es noch bis 31.05.2023 möglich, für ein Praktikum in Großbritannien eine Erasmus-Förderung zu beantragen. Allerdings benötigt man nun ein Visum und dafür eine sogenannte Referenznummer. Diese muss die Universität Passau beim British Council beantragen. Bei Interesse an einem Praktikum in Großbritannien sollte man daher so früh wie möglich mit der Planung beginnen.

ZKK: Falls es so etwas wie einen typischen Arbeitsalltag am ZKK gibt, wie sieht dieser aus?

Marit Faas: Auch ich arbeite aufgrund der aktuellen Umstände seit einem Jahr zumeist im Homeoffice. Aufgrund von vielfältigen neuen Ideen und dem Ausbau der Digitalisierung unserer Prozesse im letzten Jahr ist dies aber problemlos möglich.
Der Arbeitsalltag am ZKK und insbesondere im Bereich Stipendien für Auslandspraktika ist sehr vielseitig. Ich stehe täglich im Austausch mit den Studierenden und kann ihnen bestenfalls durch Stipendienzusagen eine große Freude bereiten. Außerdem bin ich mit die erste Ansprechpartnerin, wenn es im Auslandspraktikum zu Problemen kommt. Diese sind genauso vielseitig, wie die Studierenden selbst. Jeder und jede ist ein Einzelfall und insbesondere in Corona-Zeiten ist hierbei große Flexibilität und eine kontinuierliche Weiterbildung meinerseits gefragt.

ZKK: Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am ZKK am besten und motiviert Sie besonders?

Marit Faas: Am meisten motivieren mich die positiven Rückmeldungen der Studierenden. Es freut mich sehr, wenn ich ihnen ihre Ängste nehmen und sie bei der Finanzierung ihres Traums vom Auslandspraktikum unterstützen kann. Die fast immer positiven Erfahrungen in den Praktikumsberichten zeigen mir, wie wichtig meine Arbeit und die verschiedenen Fördermöglichkeiten sind. Ohne finanzielle Unterstützung durch ein Stipendium wären diese tollen Erfahrungen vielleicht nie zustande gekommen.

ZKK: Liebe Frau Faas, herzlichen Dank für das nette Gespräch mit Ihnen!

Wenn das Interview nun Ihr Interesse für ein Auslandspraktikum geweckt hat und Sie sich für ein Stipendium bewerben möchten, berät Sie Marit Faas gerne und umfassend über Ihre Fördermöglichkeiten. Ihre Sprechzeiten sind immer mittwochs von 10 bis 13 Uhr über ZOOM. Die Termine sind über Stud.IP buchbar.

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