Frau Dr. Dietz ist bereits seit einigen Jahren als Dozentin für das ZKK tätig. Ab dem kommenden Sommersemester bietet sie das Seminar „Frauenstärken stärken“ an. In einem Interview gewährte uns Frau Dr. Dietz spannende Einblicke in ihre künftige Veranstaltung.
ZKK: Liebe Frau Dr. Dietz, wir freuen uns sehr, dass Sie im kommenden Semester wiederholt als Dozentin für das ZKK tätig sind und mit dem Seminar „Frauenstärken stärken“ unsere Angebotsvielfalt erweitern. Seit wann sind Sie denn Dozentin für das ZKK und wie kam der Kontakt zustande?
Frau Dr. Dietz: Seit 2019 bin ich für das ZKK als Dozentin für das Seminar „Rhetorik für Frauen“ tätig. Ich bin damals über mein Coaching-Ausbildungsinstitut – das ISB in Wiesloch - auf die Ausschreibung aufmerksam geworden. Da ich im Schwerpunkt „Rhetorik“ studierte, seit über 20 Jahren Rhetoriktrainings gebe und auch meine Promotionsthema die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Rhetoriktraining beinhaltete hat das perfekt gepasst.
ZKK: Warum ist Ihr Seminarangebot speziell an Frauen adressiert? Auf was dürfen sich die Studentinnen freuen, die Ihr Seminar besuchen?
Frau Dr. Dietz: Ich habe in meiner Praxis als Coach und Trainerin, als HR-Manager und nicht zuletzt im Seminar „Rhetorik für Frauen“ immer wieder die Beobachtung gemacht, dass Frauen außerordentlich gut qualifiziert, diszipliniert und vor allem auch ambitioniert sind. Doch sind sich die wenigsten ihrer Stärken bewusst. Nicht selten schwingt der Glaubenssatz mit „Da bin ich (noch) nicht gut genug“, um mich zum Beispiel auf eine bestimmte Stelle zu bewerben. „Da brauche ich erst noch eine Weiterbildung, muss noch ein Buch dazu lesen, etc.“ Oftmals fehlen hier das Selbstvertrauen und auch der Mut einfach mal zu machen.
Das Seminar habe ich sehr teilnehmerinnenorientiert konzipiert: Die Teilnehmerinnen bringen ihre eigenen Themen mit, an welchen sie arbeiten möchten. Zum Beispiel: Umgang mit Niederlagen, Krisenmanagement, schwierige Gesprächssituationen, Nervosität… Den Themen sind hier keine Grenzen gesetzt.
Wir haben im Seminarkontext sodann die Möglichkeit den individuellen Prägungen auf den Grund zu gehen: Welche Glaubenssätze hindern mich? Wie kann ich aus vermeintlichen Schwächen Stärken ziehen?
Es geht im Kern darum Eigenverantwortung und die Bewusstheit über die eigenen Stärken zu aktivieren. Wir sprechen über die eigene Persönlichkeit mit den je individuellen Stärken sowie über die Haltung und Kontakt zu mir und anderen. Ziel ist es sich selbst und die eigenen Ressourcen besser kennenzulernen und so professionell und authentisch im Privat- und Berufsleben auftreten zu können. Es geht mir um die Vermittlung einer Erkenntnis: „Es ist bereits alles da, wir müssen es nur erkennen und sodann gewinnbringend einsetzen.“
ZKK: Gibt es viele frauenspezifische Stärken und Fähigkeiten? Könnten Sie vielleicht ein konkretes Beispiel ausführen?
Frau Dr. Dietz: Ich würde gar nicht behaupten, es gibt bestimmte Frauenstärken. Klar haben Studien gezeigt, dass beispielsweise Empathie oder diverse Soft Skills bei Frauen stärker ausgeprägt sind. Aber genauso habe ich Männer kennengelernt, die empathisch und superfit in ihren Soft-Skills sind. Das würde ich nicht geschlechtsspezifisch trennen. Vielmehr geht es mir um den Unterschied, dass ich in meiner Arbeitspraxis beobachtet habe, dass Männer sich generell mehr zutrauen als Frauen. Damit Frauen mit ihren je individuellen Stärken erfolgreich sind braucht es vor allem eins: Die Erkenntnis über die eigene Persönlichkeit, welche oft durch die Erziehung und das Bildungssystem überlagert ist. Es gilt neugierig sich selbst in seinen angeborenen Kompetenzen kennenzulernen und genau diese Persönlichkeitsstruktur als Stärke vor allem im Job einzusetzen. Dann geht vieles nicht nur einfacher, sondern macht auch noch Spaß!
ZKK: Was sollen Ihre Teilnehmerinnen für sich aus dem Seminar mitnehmen?
Frau Dr. Dietz: Ziel wäre für mich, dass jede Teilnehmerin für ihr je individuelles Anliegen eine konkrete Lösung mitnimmt. Die Anliegen bearbeiten wir in Mini-Coachings, Plenumsarbeit und Selbstreflexionsübungen. Zudem möchte ich an diesem Tag vermitteln, dass es leicht gehen und Spaß machen darf, sobald ich meine je individuellen Stärken und meine Persönlichkeit kenne. Denn nur so kann ich mich langfristig in meinen Kompetenzen und Stärken entwickeln und erfolgreich sowie freudig nicht nur im Job sein.
