Der ZKK-Kompetenznavigator ist ein Online-Test zur Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten in insgesamt zwölf Kompetenzdimensionen. Diese beinhalten unter anderem die Bereiche Persönlichkeitsentwicklung, wissenschaftliches Arbeiten und Diversity. In ihrer Studie „Changing Futures in Higher Education: Assessment of Future Skills Learning” (2022) haben Ehlers, Geier und Eigbrecht den Kompetenznavigator als Beispiel verwendet und als „Vorbild“ für Universitäten bezeichnet, „die wissenschaftlich fundierte Instrumente des Student Self-Assessments in ihr Lernen und Lehren integrieren wollen." *
Nachdem ich selbst bereits mehrere ZKK-Seminare belegt, den Navigator aber noch nie ausprobiert habe, ist das Grund genug für mich, mich näher damit auseinanderzusetzen.
Laut ZKK-Website dauert die Durchführung etwa eine halbe Stunde. Ich selbst habe ca. 20 Minuten gebraucht. Der Test kann jederzeit unterbrochen werden, aber nachdem ich einmal angefangen hatte, wollte ich dann doch auch mein Ergebnis wissen und habe diese Möglichkeit deshalb nicht genutzt.
Jede der insgesamt 106 Fragen des Kompetenznavigators besteht aus einer Aussage, der man gar nicht, eher nicht, eher oder voll zustimmen kann. Meistens fiel mir das leicht, bei einigen wenigen Fragen war ich jedoch unsicher. Bei der Aussage „Andere orientieren sich kaum an mir“ wusste ich beispielsweise nicht, was ich antworten soll. Ich war der Meinung, das sei eine Sache, die andere besser beurteilen könnten als ich. Das war jedoch nicht schlimm, da es bei dem Test ja um die reine Selbsteinschätzung geht.
Das Ergebnis hielt dann eine Überraschung für mich bereit: Trotz meines Abschlusses in Kulturwirtschaft war meine mit Abstand schwächste Dimension Interkulturelle Kompetenz. Im Nachhinein ist das jedoch vielleicht gar nicht so überraschend. Gerade aufgrund meiner Vorkenntnisse in diesem Bereich und mehrerer längerer Auslandsaufenthalte, bei denen es natürlich auch zu schwierigen Situationen kam, schätze ich mich selbst vermutlich als weniger versiert ein, als ich im Vergleich zum Durchschnitt eigentlich bin.
Ähnliche Probleme können auch auftreten, wenn jemand sehr unsicher ist oder keine hohe Meinung von sich selbst hat. Hier ist es wichtig zu bedenken, dass das Ergebnis keine tatsächliche Abbildung der eigenen Kompetenzen ist, sondern der eigenen Einschätzung seiner Kompetenzen. ZKK bietet eine Interpretationshilfe der Ergebnisse an, die aber natürlich auch auf dem grundsätzlichen Prinzip des Self-Assessments beruht.
Nichtsdestotrotz empfand ich den Kompetenznavigator als sehr hilfreich. Ob ich tatsächlich noch mehr Seminare im Bereich Interkulturelle Kompetenz belegen werde, wie es mir die Interpretationshilfe rät, weiß ich nicht. Ich habe jetzt jedoch einen guten Überblick darüber, in welchen Dimensionen meine Stärken und Schwächen liegen und kann meine zukünftigen Seminare gezielt danach auswählen. Da der Navigator beliebig oft wiederholt werden kann, kann ich auch jedes Semester aufs Neue überprüfen, welche Fortschritte ich bereits gemacht habe.
Zugang zum Kompetenznavigator haben alle Studierenden der Universität Passau über ILIAS unter dem Menüpunkt „Online-Kurse/ZKK/Kompetenz-Navigator.“
*eigene Übersetzung.