Ich heiße Maria, bin 23 Jahre alt, gebürtige Passauerin und studiere seit dem Wintersemester 2020/21 Lehramt an Gymnasien mit den Fächern Französisch, Geschichte und Sozialkunde an der Universität Passau. Durch den Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz, kurz PAD, habe ich die einzigartige Möglichkeit bekommen, als Fremdsprachenassistentin für sechs Monate an zwei verschiedenen Schulen in Orléans (Frankreich) zu arbeiten. Dabei konnte ich die Schüler und Schülerinnen vor allem im Deutschunterricht unterstützen. Da ich Französisch als Unterrichtsfach studiere, wollte ich schon immer mal für längere Zeit in einem französischsprachigen Land leben, um in Kontakt mit den Menschen vor Ort und ihrer Kultur zu kommen sowie meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Ich habe über die Online-Plattformen La carte des colocs und Roomlala nach geeigneten und preiswerten WGs gesucht und kann vor allem erstere sehr empfehlen. Meine WG habe ich dann durch Zufall gefunden, da mich die Vermieterin selbst über die Plattform angeschrieben hat. Alternativ kann man auch erst vorübergehend eine Airbnb-Wohnung mieten und dann vor Ort nach geeigneten Wohnungen suchen.
Vor Beginn des Auslandsaufenthaltes sollte man sichergehen, dass man wichtige Dokumente auch in Kopie dabeihat, falls etwas verloren gehen sollte. Nach der Ankunft ist es außerdem wichtig, so schnell wie möglich einen Banktermin zu vereinbaren, da ich für die Überweisung meines Gehaltes ein französisches Konto benötigte. Teilweise kann man das auch schon im Vorhinein online ausmachen. Ich habe ein Konto bei der Crédit Mutuel eröffnet. Die Bank hat einen eigenen Bereich für Lehrer/innen und Fremdsprachen-Assistent/innen und kennt sich somit relativ gut mit den administrativen Vorgehensweisen aus.
Durch das Einführungsseminar, das von France Éducation, dem französischen Pendant zum PAD, organisiert wurde sowie durch die Vielzahl an Fremdsprachenassistenten in Orléans konnte ich schnell neue Freunde aus der ganzen Welt finden. In den ersten Wochen in der Schule, kann man zunächst im Unterricht hospitieren oder aber gleich mit eigenen Unterrichtseinheiten einsteigen. Ich habe bereits zu Beginn in Zusammenarbeit mit den Deutsch-Lehrkräften meinen eigenen Unterricht geplant, da ich bereits zuvor in Deutschland einige Praktika an Schulen absolviert hatte. Die Schüler und Schülerinnen waren an beiden Schulen sehr interessiert an einer Begegnung mit einer „echten“ deutschsprachigen Assistentin. Ich habe oft gemeinsam mit meinen Betreuungslehrkräften eine Unterrichtseinheit geplant und durchgeführt. Teilweise haben wir auch die Klasse in zwei Gruppen geteilt und konnten dadurch die Unterrichtseinheit individueller gestalten. Der Fokus lag immer auf der Verbesserung der mündlichen Kompetenz der Schüler und Schülerinnen. Ich habe ihnen beispielsweise bei der Vorbereitung eines Sprachwettbewerbs geholfen oder auch Debatten mit ihnen durchgeführt. An meiner zweiten Einsatzschule hatte ich sogar die Möglichkeit, eigene Themenblöcke zu erstellen und fast alle Unterrichtseinheiten selbst zu planen und durchzuführen.
Die Stadt glänzt nicht nur durch ihre schöne Architektur, sondern auch durch die Nähe zu Paris. Orléans ist mit dem Zug nur eine Stunde von Paris entfernt und somit ein perfekter Startpunkt für eine Tagestour zur französischen Hauptstadt, die natürlich sehr viel zu bieten hat. Doch nicht nur Paris ist sehenswert! Andere Orte wie Tours, Blois mit dem Schloss Chambord oder auch Bourges sind genauso empfehlenswert.
Neben einer monatlichen finanziellen Unterstützung durch den PAD erhielt ich zudem auch ein Erasmus+ Praktikum-Stipendium. Hier informierte und unterstützte mich Zukunft: Karriere und Kompetenzen sehr. Falls ihr auch plant, ins Ausland zu gehen, solltet ihr euch unbedingt vor eurem Auslandsaufenthalt für dieses Stipendium bewerben.