Ich bin Katharina und stecke aktuell in den letzten Zügen meiner Masterarbeit in European Studies. Da mein Fokus im Studium auf Kultur und interkultureller Kommunikation lag, passte ein Praktikum bei einem Auslandsinstitut des Goethe-Instituts (GI) sehr gut zu meinem Studium und meinen Interessen.
Entschieden habe ich mich konkret für Stockholm, da ich mich in den nordischen Ländern sehr wohl fühle und auch etwas Schwedisch spreche. Außerdem hat mir das Kulturprogramm am GI Schweden sehr zugesagt und der Literaturbereich hat perfekt zu mir und meinen bisherigen Erfahrungen gepasst.
Die Bewerbung um das Erasmus+-Stipendium am ZKK war sehr einfach und die zuständige Mitarbeiterin war zum Glück auch sehr geduldig, als ich eine Bestätigung aufgrund der langen schwedischen Sommerschließungszeiten nicht fristgerecht einreichen konnte. Wegen des geringen Gehalts, das ich während des Praktikums verdiente und der hohen Lebenshaltungskosten in Schweden war dieses Stipendium sehr wichtig für mich, um alles finanzieren zu können und nicht noch für das Praktikum „draufzuzahlen“.
Meine Reise nach Schweden war sehr schön, da ich meine Anreise gleich mit zwei Urlauben (zuerst am Meer in Dänemark und dann in den Bergen Nordschwedens) kombiniert habe und so entspannt mit dem Zug in mehreren Etappen anreisen konnte. Durch den Interrail-Global-Pass konnte ich die Reise flexibel umplanen. Zurück bin ich dann mit dem neuen Nachtzug von Stockholm nach Hamburg gefahren, der bei frühzeitiger Buchung sehr günstig ist. Die Wohnungssuche in Stockholm dagegen gestaltete sich schwieriger. Fündig wurde ich schließlich über die Liste des Goethe-Instituts. Meine Wohnung war ein absoluter Glücksgriff, da ich sehr zentral am schönen Park Vanadislunden gelebt habe und sogar eine kleine Einzimmerwohnung für mich hatte. Von dort aus konnte ich in 10 Minuten zum GI im Stadtkern radeln und auch gut die Stadt erkunden.
Am GI Schweden gab es neben mir noch zwei weitere Praktikantinnen in den anderen Bereichen, Kulturprogramm und Sprache, die beide sehr nett waren. Mein Praktikum war im Literaturbereich und bestand unter anderem aus Social-Media-Tätigkeiten wie wöchentlichen Buch- und Kulturtipps, aber auch Recherchen zu Literaturthemen und der Mithilfe bei Veranstaltungen im Haus. Im Praktikum konnte ich viele vorherige Erfahrungen einfließen lassen, wie ein Praktikum im Verlagswesen, meine Studienschwerpunkte in Medien und Kommunikation und auch meine bisherige Erfahrung mit redaktioneller Arbeit. Außerdem konnte ich auch für eine Messe nach Göteborg reisen, einen Tag in der deutschen Botschaft hospitieren und in Stockholm einige vom Goethe-Institut unterstützte Veranstaltungen besuchen. Ein Praktikum in einem Auslandsinstitut ist außerdem sehr interessant, um Einblicke in die globale Struktur des Goethe-Instituts zu bekommen. So war ich beispielsweise auch bei einigen Terminen der Region Nord-West-Europa dabei, in denen regionale Projekte und Kooperationen besprochen wurden, was sehr interessant war.
Das Praktikum hat mir, nicht zuletzt aufgrund des sehr netten Teams, viel Freude bereitet und mich auch perfekt auf meinen neuen Job vorbereitet.
In meiner Freizeit habe ich Ausflüge zu den Schären-Inseln vor Stockholm unternommen, die vielen Stockholmer Museen besichtigt sowie auch verschiedene Konzerte und andere Veranstaltungen vor Ort besucht. Was in Schweden natürlich auch nicht zu kurz kommen darf ist die Fika, die traditionelle Pause für Kaffee und ein süßes Gebäck, wie z.B. eine Zimtschnecke, für die ich gerne die verschiedenen Cafés in der Altstadt oder auch das berühmte Café Vetekatten in der Nähe des GI besucht habe. Stockholm bietet mit der tollen Natur in der Umgebung und dem großen kulturellen Angebot wirklich viele Möglichkeiten für einen schönen Aufenthalt, der sich nicht nur um die Arbeit dreht. Auch meinen Praktikumszeitraum von Ende August bis Ende November fand ich für Stockholm sehr passend, da ich so im August noch wandern und im Meer baden konnte, im September und Oktober den goldenen Herbst bei Tagesausflügen ins Umland genossen habe und im November schon die ersten Wochen Schneechaos und Weihnachtsstimmung samt Christkindlmarkt in der Altstadt und Weihnachtsgebäck miterlebt habe.