In der Frühphase ihrer Entwicklung glich die Erde anderen Planeten unseres Sonnensystems. Erst im Zuge plattentektonischer Prozesse und der Entwicklung der Atmosphäre und Ozeane setzten auf dem ursprünglich vulkanisch geprägten Wüstenplaneten Gesteinskreisläufe ein, deren Sedimentabfolgen Nachweise großer Sand-, Salz- und Eiswüsten liefern. Es werden auch Sonderfälle wie die „Karstwüsten“ des frühen Paläozoikums angesprochen, als während starker Vereisungsphasen die ausgedehnten tropischen und subtropischen Flachmeere in den niedrigen Breiten trockenfielen und die Karbonatschelfe verkarsteten. Geographisch gesehen war die Erde bis zur Entstehung erster lokal pflanzenbedeckter Regionen im Silur ein Wüstenplanet. Vor allem im Inneren von Superkontinenten entstanden dann je nach paläogeographischer Lage ausgedehnte Vereisungsgebiete oder riesige Sand- und Steinwüsten. Ausgedehnte Wüstengebiete waren und sind seit Jahrmillionen eine Herausforderung an das Leben. Die Anpassung an diese sehr speziellen Ökosysteme ermöglichte auch gravierende evolutionäre Entwicklungen wie zum Beispiel den Schritt von Amphibien zu Reptilien während der Bildung von Megawüsten in weiten Teilen Pangaeas. Ein Streifzug durch die erdgeschichtliche Vergangenheit und die globale Klimaentwicklung soll uns solche speziellen Lebens- und Ablagerungsräume mit ihren Phänomenen nahebringen.
Referent: Prof. Dr. Oliver Lehnert (Erlangen)
Zutritt | öffentlich |
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Anmeldung | nicht erforderlich |
Veranstaltende | GeoComPass - Geographische Gesellschaft Passau e. V. |
Veranstaltungs-Website | https://www.geocompass.de/ |
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