Lehrerkollegien so bei der Umsetzung ihrer Ziele im Bereich des Unterrichtens mit und über digitale Medien zu unterstützen, dass es den individuellen Entwicklungszielen der Schule entspricht, ist Gegenstand des SKILL-Schulkooperationsvorhabens. Im Teilvorhaben werden nicht nur Prozesse der Unterrichtsentwicklung erforscht, sondern auch Entwicklungen der Zusammenarbeit in den Kollegien.
Die Verzahnung der Phasen in der Lehrerbildung zu verbessern, ist eines der Ziele des Gesamtprojekts SKILL.de. Im Kooperationsprojekt Unterricht gemeinsam entwickeln wird untersucht, wie Lehrerkollegien beim Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen für den Unterricht gezielt unterstützt werden können. Hierfür werden passgenaue Fortbildungskonzepte für die einzelnen Projektschulen erarbeitet und erprobt sowie durch Begleitforschung evaluiert. Unterrichtsbausteine, die in universitären Lehrformaten des Projekts SKILL.de entwickelt werden, können dabei in der Schulpraxis erprobt, gemeinsam mit den Lehrkräften weiterentwickelt und für die Lehrerfortbildung zur Verfügung gestellt werden. Neben einer Verbesserung der Kooperation von Schule und Universität ist es insbesondere Ziel des Projekts, Kooperationsstrukturen innerhalb der Lehrerkollegien zu begleiten und zu fördern und nachhaltig zu sichern. Die Umsetzung der Medienentwicklungspläne auf Schulebene soll durch die Zusammenarbeit im Schulkooperationsprojekt ebenfalls vorangetrieben und unterstützt werden.
Die Begleitforschung fragt nach differenziellen Entwicklungen in den Kollegien und der Möglichkeit, domänebezogene Selbstkonzepte, förderliche Intentionsbildung und zielgerichteten Einsatz digitaler Medien im eigenen Unterricht durch Förderung von Kollaboration zu unterstützen sowie die Entstehung nachhaltiger Kollaborationsstrukturen günstig zu beeinflussen.
Stichprobe
Als Projektschulen wurden zwölf an einer solchen Kooperation interessierte Schulen aller Schularten in ganz Niederbayern akquiriert, deren Lehrerkollegien nun schulscharfe Begleitung und Unterstützung durch das Projekt erfahren und bereit sind, mit der Universität in den Austausch zu treten. Die Schulen unterscheiden sich in Größe und Standort, haben verschiedene thematische Entwicklungsschwerpunkte und sind sowohl in staatlicher als auch in privater Trägerschaft. Zwölf weitere Schulen derselben Schularten und vergleichbarer struktureller Gegebenheiten konnten als Begleitschulen für die Forschung gewonnen werden.
Durchführung des Projekts und Stand der Arbeiten
Die Studie ist angelegt als längschnittliche Interventionsstudie mit 3 Befragungszeiträumen in den 3 Jahren der Projektlaufzeit. Befragt werden jeweils alle Lehrkräfte der 24 Schulen sowie die Schulleiterinnen bzw. Schulleiter.
Mit allen 24 Schulen wurde zunächst eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Zu Beginn des Schuljahres 2019/20 wurde an den Schulen eine erste Befragung online durchgeführt, die die Ausgangslage der Schule erhob (MZP I). Im Laufe des Winters wurde dann mit jedem der zwölf Projektschulkollegien eine Auftaktveranstaltung an der jeweiligen Schule durchgeführt. Durch diese Auftakt-Workshops konnten individuelle Fortbildungsbedarfe und Entwicklungsziele erhoben und bereits bestehende sowie aus Sicht der Lehrkräfte denkbare weitere Zusammenarbeitsformen eruiert werden. Die Auswertungen dieser Workshops bildeten die wichtigste Grundlage für die Erstfassungen der passgenauen Fortbildungskonzepte, die im Laufe des Frühjahrs 2020 für jede der zwölf Projektschulen erarbeitet wurden. Dann wurden die Projektarbeiten durch Corona stark verändert. Der Zugang zu den Schulen war nicht mehr möglich. Alle Unterstützungsangebote für die Schulen fanden online statt. Die Lehrkräfte waren stark belastet, so dass die ursprünglich geplanten Fortbildungskonzepte nur ansatzweise durchgeführt werden konnten. Stattdessen waren Fortbildungen zur online-Beschulung erforderlich. Das Projekt reagierte mit entsprechenden Angeboten, die aber zu einer Veränderung der Begleitforschung führen mussten. Die Projektarbeit mit den Schulen endete im Frühsommer 2023.
Derzeit wird eine Publikation zu den Ergebnissen der drei Befragungsjahre vorbereitet.
Projektleitung: Prof. Dr. Jutta Mägdefrau
Projektmitarbeit: Petra Mayrhofer, Lothar Löschenbrand
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Jutta Mägdefrau (Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt empirische Lehr-/Lernforschung) |
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Laufzeit | 01.07.2019 - 31.12.2023 |
Themenfelder | Pädagogik allgemein, Allgemeine und fachbezogene Lehr-, Lern- und Qualifikationsforschung, Sozialisations-, Institutions- und Professionsforschung |