Das Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik und die Professur für Amerikanistik/Cultural and Media Studies haben über 40 Teilnehmenden via Zoom ein abwechslungsreiches Programm zu interkultureller Kompetenz, Anerkennungsprozessen in der EU und Internationalisierung präsentiert. Wie die Vizepräsidentin für Internationales und Diversity, Prof. Dr. Christina Hansen, in ihrer Begrüßung betonte, bedarf die Internationalisierung in der Lehrkräftebildung besonderer Aufmerksamkeit und Unterstützung, da sie ein wesentlicher Faktor dafür sei, wie die europäische Bildung in Zukunft vermittelt und aufrechterhalten werden kann.
Die Studierenden erarbeiteten am ersten Tag gemeinsam Ideen für verschiedene Internationalisierungsmaßnahmen. Dabei herrschte große Einigkeit darin, dass interkulturelle kommunikative Kompetenzen nicht nur für die persönliche Entwicklung, sondern auch für eine gute Lehrtätigkeit unerlässlich sind. Prof. Dr. Karsten Fitz, Inhaber der Professur für Amerikanistik/Cultural and Media Studies, eröffnete den zweiten Veranstaltungstag mit einem Vortrag, in dem er die Auswirkung eines vorhandenen oder fehlenden Bewusstseins für kulturelle Bedeutungen betonte. Am Beispiel der Fotografie analysierte Fitz die Inszenierung visueller Narrative in der amerikanischen politischen Kultur, um wichtige Zusammenhänge zwischen dem privaten und dem öffentlichen Leben der US-Präsidenten herzustellen. Der Beitrag verdeutlichte die Notwendigkeit interkultureller Kompetenz im Englischlehramt. Damit warf er einen kritischen Blick auf die „Amerikanisierung der europäischen politischen Kultur, die nie eine Einbahnstraße ist“.
Ein nächster Schwerpunkt des ISP war der Arbeitsmarktfähigkeit im internationalen Kontext gewidmet. Anastasia Kamarauli von der Anerkennungsberatung am Wirtschaftsforum der Region Passau e. V. beschrieb den komplexen Prozess der internationalen Anerkennung von Lehramtsabschlüssen und wie dieser trotz der Freizügigkeit innerhalb der EU derzeit ein großes Hindernis für die Lösung des Lehrkräftemangels in der EU darstellt.
Der Schwerpunkt der letzten beiden Tage des ISP verlagerte sich von der EU-Perspektive auf die regionale Ebene. Dr. Hans-Stefan Fuchs, Leiter des Praktikumsamts für die Lehrämter an Grund- und Mittelschulen an der Universität Passau, gab einen Einblick in das bayerische Schul- und Bildungssystem. In seinem Vortrag betonte er die Zusammenhänge zwischen der EU-Bildungspolitik und dem Bedarf an gleichwertigen Systemen. Anschließend verglichen die Studierenden in transnationalen Gruppen ihre jeweiligen Bildungssysteme und erarbeiteten in nationalen Teams erste Entwürfe für wissenschaftliche Poster zu den Bildungssystemen ihres jeweiligen Landes. Die fertigen Poster bilden die Grundlage für die nächste Hälfte des ISP, das im September 2022 in Präsenz in Passau stattfindet.