„Wir freuen uns, auf diese Weise einen Beitrag zu einer nachhaltigen Gestaltung des Nahverkehrsangebots leisten zu können, von dem die gesamte Stadt Passau profitiert", sagt Karin Bugow als Vertreterin der Studierenden. Das Semesterticket hat seit seiner Einführung im Sommersemester 2013 eine rege Nutzung erfahren und ist auch weiterhin von großem Interesse. Dies hat eine Online-Umfrage der Studierendenvertretung im Sommersemester 2014 gezeigt.
Ab dem Sommersemester 2015 zahlen die Studierenden statt bisher zehn Euro 16 Euro pro Semester. In den Folgejahren 2016 und 2017 erhöht sich dieser Betrag um jeweils zwei Euro. Von 2017 bis 2020 soll der Preis konstant bei 20 Euro pro Semester bleiben. Mit der Zustimmung zu dieser Staffelung tragen die Studierenden der Mehrnutzung des Passauer Nahverkehrs und den deshalb geplanten Ausbauten des Liniennetzes Rechnung. Der Beitrag für das Semesterticket ist von allen Studierenden zu entrichten, unabhängig davon, ob das Semesterticket genutzt wird oder nicht.
Vertragspartner des Semestertickets sind das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz und die Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau (VBP). Nach der Zustimmung des Verwaltungsrats wird der Vorschlag nun noch dem Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie vorgelegt. „Wenn das Ministerium ebenfalls zustimmt, steht einer Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Wege", sagt Kanzlerin Dr. Andrea Bör, die zudem Mitglied im Verwaltungsrat des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz ist.
Sie hebt insbesondere die solidarische Leistung der Studierenden hervor: „Mit den Folgevereinbarungen entschließen sich die Studierenden, einen großen Beitrag zur Finanzierung des ÖPNV zu leisten. So beläuft sich der Beitrag der geschätzt 12.000 Studierenden ab dem Jahr 2017 auf 480.000 Euro pro Jahr. Durch die lange Laufzeit des Vertrags können sich sowohl die Stadtwerke Passau als auch die Studierenden darauf verlassen, dass das Semesterticket bis 2020 bestehen bleibt." Die Kündigung des Vertrages sei möglich, wenn die Studierendenzahlen stark von den prognostizierten Zahlen abweichen.
„Bei den Verhandlungen war uns wichtig, dass die Solidarbereitschaft der Studierenden als finanzschwache Gruppe nicht überstrapaziert wird. Mit dem jetzigen Betrag ist unsere Grenze erreicht", fügt Marie Jasser, Vorsitzende des AStA/SprecherInnenrats hinzu. „Wir hoffen, mit dem Solidarbeitrag vor allem diejenigen Studierenden zu unterstützen, die in den nächsten Semestern mit der Wohnungsnot in Passau konfrontiert sein werden und an den Stadtrand ausweichen müssen."
Über das Semesterticket
Der Studierendenausweis, den Studierende zusammen mit ihren Studienunterlagen erhalten, dient gleichzeitig als Semesterticket. Als sichtbares Zeichen ist das Logo der VBP (Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau) aufgedruckt. Um die Busse damit nutzen zu können, müssen Studierende zusätzlich zum Studierendenausweis ihren Personalausweis oder Reisepass bei sich haben. Das Ticket ist nicht übertragbar und gilt an allen Wochentagen und auf allen Linien der Verkehrsbetriebsgesellschaft Passau mit Ausnahme des Oberhausbusses.