Im BMBF-Forschungsverbund UNICARagil haben sich führende deutsche Hochschulen zusammengeschlossen, um vollständig fahrerlose elektrische Fahrzeuge zu entwickeln. Beteiligt ist auch ein Forschungsteam der Universität Passau.
Bei der Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus einem steigenden Mobilitätsbedarf und der fortschreitenden Urbanisierung ergeben, werden autonome elektrische Fahrzeuge eine Schlüsselrolle einnehmen. Sie schaffen die Grundlage für einen nachhaltigen und intelligenten Straßenverkehr, neuartige Mobilitäts- und Transportkonzepte sowie Verbesserungen der Verkehrssicherheit und Lebensqualität in urbanen Räumen.
Im Vorhaben UNICARagil werden, ausgehend von neuesten Ergebnissen der Forschung zum automatisierten und vernetzten Fahren sowie zur Elektromobilität, vollständig fahrerlose elektrische Fahrzeuge entwickelt. Die Grundlage hierfür bildet ein modulares und skalierbares Fahrzeugkonzept, bestehend aus Nutz- und Antriebseinheit. Es lässt sich flexibel an vielfältige Anwendungsfälle in Logistik und Personentransport anpassen, die insbesondere durch fahrerlose, emissionsfreie Fahrzeuge sinnvoll erschlossen werden können. Kernelement der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten ist die funktionale Fahrzeugarchitektur, die mit der Cloud, der Straßeninfrastruktur und einer Sensordrohne vernetzt ist. Weitere Schwerpunkte liegen in der Entwicklung generischer Sensormodule für die Umfelderfassung, einer flexibel erweiterbaren und updatefähigen Software- und Hardware-Architektur sowie hochdynamischen Radnabenantrieben, die völlig neue Bewegungsformen im Straßenverkehr erlauben. Den Abschluss des Projektes bildet eine Demonstration in vier verschiedenen Anwendungen auf Testfeldern in Deutschland.
Der neuartige Ansatz des Projekts sieht unter anderem vor, Fahrzeuge mit ihrer jeweiligen Umgebung umfassend zu vernetzen. Dazu wird es wichtig sein, Nutzerdaten zu schützen und mögliche Cyber-Attacken abzuwehren. Ein Team um Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Passau, wird eine entsprechende IT-Sicherheitsarchitektur entwerfen und aufbauen, die ein Maßnahmenpaket zur Abwehr und Detektion von Cyberangriffen, die verherende Folgen auf die Passagiersicherheit haben könnten, umfasst. Die entworfene Architektur wird prototypisch in den UNICARagil Fahrzeugen umgesetzt.
Das Projekt UNICARagil hat eine Laufzeit von vier Jahren. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunktes „Disruptive Fahrzeugkonzepte für die autonome elektrische Mobilität“ (Auto-Dis) unterstützt. Das Projektvolumen beträgt 23,3 Millionen Euro (davon 94 Prozent Förderanteil durch BMBF).
Mitglieder des Konsortiums sind neben der Universität Passau die RWTH Aachen, die TU Braunschweig, die TU Darmstadt, das Karlsruher Institut für Technologie, die TU München, die Universität Stuttgart und die Universität Ulm sowie die Industriepartner ATLATEC GmbH, flyXdrive GmbH, iMAR Navigation GmbH, IPG Automotive GmbH, Schaeffler Technologies AG & Co. KG und VIRES Simulationstechnologie GmbH.
Bildhinweis:
Bild zum Projekt UNICARagil; Forscher erklären das Modell eines autonomen und elektrischen Fahrzeugs. Foto: www.unicaragil.de
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser (Lehrstuhl für Technische Informatik) |
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Laufzeit | 01.09.2019 - 31.01.2022 |
Mittelgeber |
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
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