Ein Informatiker-Team der Universität Passau arbeitet an einer Online-Plattform, die unter anderem helfen soll, kranke Kinder in Bayern möglichst schnell an geeignete Fachkliniken zu überweisen. Förderung erhält das Projekt vom Bayerischen Gesundheitsministerium.
Die Coronapandemie hat es gezeigt: Es braucht eine bessere klinikübergreifende Kommunikation. Ein effizienter Austausch von Daten zu den verfügbaren Betten ermöglicht eine schnellere Versorgung der Patientinnen und Patienten. Die Telemedizin, die medizinische Versorgung mit Hilfe digitaler Techniken aus der Ferne ermöglicht, könnte gerade im ländlichen Raum fachliche Kompetenz klinikübergreifend nutzbar machen.
Telemedizinisches Kinderkliniken-Netzwerk
Hier setzt das Projekt Telemedizinisches Kinderkliniken-Netzwerk (TeleKin) unter der Leitung von Prof. Dr. Tomas Sauer an, Inhaber des Lehrstuhls für Mathematik mit Schwerpunkt für Digitale Bildverarbeitung sowie Leiter des Instituts für Softwaresysteme (FORWISS) an der Universität Passau. Die Informatiker entwickeln darin eine Art „Virtuelles Kinderkrankenhaus“, wie es der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf einem Medizingipfel formulierte. Entstehen soll eine nachhaltige Kommunikationsplattform zum klinikübergreifenden Ressourcenmanagement und zur telemedizinischen Nutzung von Fachexpertisen. „Erstes Ziel ist die Sicherstellung einer zeitnahen akutmedizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch ein erleichtertes und beschleunigtes aktives bayernweites klinikübergreifendes Ressourcen- und Belegungsmanagement. Die Idee dazu kommt direkt aus der Praxis, nämlich von Professor Matthias Keller, dem ärztlichen Direktor der Kinderklinik in Passau“, erklärt Prof. Dr. Sauer. Ärztinnen und Ärzte sollen über die Plattform einsehen können, wo Behandlungskapazitäten und Betten verfügbar sind. Ein weiteres wichtiges Vorhaben sei eine benutzerfreundliche und einheitliche Lösung für telemedizinische Visite und Beratung. Darüber hinaus will das Informatiker-Team sicherstellen, dass das System sicher und wirtschaftlich in den bayerischen Kinderkliniken implementiert werden kann. Diese sind denn auch von Anfang an als Partner in dem Projekt aktiv.
Förderung durch das Bayerische Gesundheitsministerium
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert den Aufbau, die Implementierung und den Betrieb sowie die konzeptionelle Weiterentwicklung des „virtuellen Kinderkliniken-Netzwerks“ für einen Zeitraum von drei Jahren. Die Mittel kommen aus einem Förderprogramm für akutstationäre pädiatrische Einrichtungen, das der Freistaat kurzfristig auf den Weg gebracht hatte.
Symbolbild: Colourbox
Pressemitteilung der Universität Passau:
Pressemitteilung des Bayerischen Gesundheitsministeriums:
Presseberichte:
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Tomas Sauer (Institut für Softwaresysteme in technischen Anwendungen der Informatik (FORWISS Passau)) |
---|---|
Laufzeit | 01.05.2023 - 30.04.2026 |
Website | https://www.forwiss.uni-passau.de/de/projects/ |
Mittelgeber |
BayStMGP - Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
|
Themenfelder | Informatik, Angewandte Informatik, Informatik |