Erneuerbare Energien sind zentral für die Energiewende, das Stromnetz muss aber an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Ein Forschungsteam der Universitäten Passau und Kassel untersucht bereits in der zweiten Förderphase, wie sich Ausfälle in der neuen Energieinfrastruktur auffangen lassen.
Sogenannte Brownouts stehen im Zentrum des DFG-Projekts "ResiServD": Es geht um Situationen, in denen Teile des Stromnetzes ausfallen, Strom also knapper wird. "Die Lichter sind noch nicht ganz aus", sagt Prof. Dr.-Ing. Hermann de Meer, der das Projekt an der Universität Passau leitet.
Diese Forschung gewinnt mit der Energiewende besondere Bedeutung. Denn die Versorgung aus alternativen Energiequellen wie Wind und Sonne ist stärkeren Schwankungen unterworfen. Wenn Wind und Sonne nicht vorhanden sind, könnte Strom knapp werden. Zugleich hängt sie ab von moderner Informationstechnologie (IT), woraus sich wiederum ganz neue Fehlerquellen ergeben.
„Resilienz aus Verbrauchersicht“
Im Projekt „ResiServD - Resilienz in verteilten, multimodalen und IKT-basierten Energiesystemen“, dem Nachfolgeprojekt zu „Multi-Resilience“, erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie sich das System vor solchen Störungen schützen lässt oder sich zumindest die Auswirkungen mildern lassen. Moderne IT könnte beispielsweise den Haushalten helfen, die knappe Ressource Strom für ihre jeweiligen Bedürfnisse individuell zu verwalten – Prof. Dr.-Ing. de Meer spricht von „Resilienz aus Verbrauchersicht“. Das Team der Universität Passau konzentriert sich auf den Bereich der IT, die Wissenschaftler aus Kassel untersuchen den Betrieb der Netze.
Beteiligte und Förderung
Prof. Dr.-Ing. Hermann de Meer, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik mit Schwerpunkt Rechnernetze und Rechnerkommunikation an der Universität Passau, leitet das DFG-Projekt "ResiServD" zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Martin Braun vom Fachbereich Energiemanagement und Betrieb elektrischer Netze an der Universität Kassel. Professor Braun ist zudem Abteilungsleiter Betrieb Verteilungsnetze am Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesysteme.
Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert das Projekt "ResiServD" bereits im zweiten Abschnitt im Rahmen des Schwerpunktprogramms 1984: "Hybride und multimodale Energiesysteme: Systemtheoretische Methoden für die Transformation und den Betrieb komplexer Netze." In dem Schwerpunktprogramm befindet sich noch ein weiteres Projekt unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hermann de Meer, das ebenfalls verlängert wurde: Das Projekt Schwarzstart, das Strategien gegen Blackouts in der neuen Energieinfrastruktur entwickelt.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Hermann de Meer (Lehrstuhl für Informatik mit Schwerpunkt Rechnernetze und Rechnerkommunikation) |
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Laufzeit | 13.03.2021 - 12.03.2024 |
Mittelgeber |
DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft > DFG - Schwerpunktprogramm
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Projektnummer | ME 1703/11-2, AOBJ: 674485 |