Betriebe bei der digitalen Transformation an die Hand nehmen: Das will das Institut CENTOURIS der Universität Passau mit seinem neuen Projekt DIGITRANS-EASY. Im Fokus steht die praxisorientierte Weiterbildung für KMU in ganz Bayern. Das Schulungsangebot richtet sich an die betriebliche Führungsebene und soll interessierte Betriebe gezielt bei der Implementierung und Verwendung digitaler Anwendungen unterstützen.
Insbesondere in Coronazeiten, die einen intensiven persönlichen Kundenkontakt zeitweise unmöglich machen, ist die Auseinandersetzung mit Veränderungen des Kundenverhaltens sowie mit digitalen Kommunikationskanälen essenziell. Im Projekt DIGITRANS-EASY wird kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vermittelt, wie Zielgruppenanalysen funktionieren und welche Möglichkeiten Betriebe im Rahmen von Customer-Journey-Analysen kommunikationskanalübergreifend haben. Teilnehmende Unternehmen sollen ein besseres Verständnis über ihre kundenspezifischen digitalen Anforderungen bekommen. Dabei werden Methodiken wie Kundenbefragungen ebenso erläutert wie Eyetracking-Experimente, bei denen die Blickbewegungen von Probandinnen und Probanden z.B. beim Browsen auf der betrieblichen Webseite aufgezeichnet werden. Am jeweils eigenen Unternehmen sollen realen Bedarfe und Potenziale analysiert und die Implementierung digitaler Technologien aufgezeigt werden.
Die erlernten Inhalte sollen dabei über die Projektlaufzeit hinaus zum Einsatz kommen. „Wir möchten die beteiligten Betriebe befähigen, ihre Erkenntnisse nachhaltig zu nutzen und zu verstetigen. In der Praxis sollen sich so Best-Practice-Beispiele für andere Unternehmen entwickeln, die noch wenig digitalaffin sind“, sagt Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer des Instituts CENTOURIS. Kleinteilig strukturierte Lerneinheiten und multimediale Schritt-für-Schritt-Anleitungen sollen dabei den Zugang und den Umgang mit digitalen Anwendungen erleichtern.
Neben Schulungsinhalten zu Instrumenten des klassischen Online-Marketings spielt auch der Bereich der sog. Servitization eine große Rolle: „Unternehmen verstehen sich immer öfter als Dienstleister statt als bloße industrielle Hersteller. Ein service-orientiertes Geschäftsmodell kann somit als Alleinstellungsmerkmal dienen“, erklärt Dr. Maria Diekmann, CENTOURIS-Projektleiterin. „Rein produktorientierte Innovationen reichen heute in der Regel nicht mehr aus, um Kunden zu überzeugen und langfristig zu binden.“
Das Projekt wird aus Mittel von REACT-EU in der Förderphase 2022-2023 gefördert. Mit diesem Programm hat die Europäische Union eine Aufbauhilfe aufgelegt, welche die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie in Europa abfedern soll. REACT-EU steht für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas) und ist das zweitgrößte Förderinstrument im Rahmen von NextGenerationEU.
Bildhinweis: Das Projekt DIGITRANS-EASY will kleine und mittlere Betriebe in Bayern gezielt bei der Implementierung und Verwendung digitaler Anwendungen unterstützen.
Foto: Colourbox
Projektleitung an der Universität Passau | Dr. Stefan Mang (Institut für Markt- und Wirtschaftsforschung) |
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Laufzeit | 01.01.2022 - 31.12.2023 |
Website | https://www.centouris.de/referenzen/foerderprojekte-kacheln/?tx_fdgifiltercontent_content%5Baction%5D=show&tx_fdgifiltercontent_content%5Bcontent%5D=97&tx_fdgifiltercontent_content%5Bcontroller%5D=Content&cHash=bc8330af798fc737692da0ec4ca14980 |
Mittelgeber |
Europäische Union (EU) > EU - ESF 2014-2020 - REACT-EU
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