Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) Studierenden in den Fächern Jura und Wirtschaft dabei helfen, ihre Schreib- und Argumentationskompetenz auszubauen? Dieser Frage gehen Forschende der Universität Passau gemeinsam und interdisziplinär nach. Die Förderung dieses Vorhabens in Höhe von rund zwei Millionen Euro wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereitgestellt.
In vielen Studiengängen müssen Studierende fachspezifische Schreib- und Argumentationskompetenzen erwerben. Dazu zählen insbesondere die Fähigkeiten, sich schriftsprachlich angemessen auszudrücken und fachspezifische Zusammenhänge schriftlich argumentativ darzustellen. Vor dem Hintergrund zunehmender sprachlicher, sozialer und kultureller Diversität der Studienanfänger*innen, verbunden mit begrenzten Kapazitäten seitens der Dozierenden, steht der Erwerb dieser Kompetenzen in Zukunft vor besonderen Herausforderungen.
Das BMBF-Forschungsprojekt DeepWrite hat sich zum Ziel gesetzt, diese Fähigkeiten von Studierenden mit Hilfe einer KI – zunächst exemplarisch in den beiden Massenstudiengängen Jura und Wirtschaftswissenschaften – zu fördern. Im Rahmen des Projektes wird ein KI-basiertes Lehr-Lernsystem geschaffen, das themenspezifische Wissensnetzwerke mit tiefer Sprachanalyse verbindet und sowohl Studierende als auch Lehrende einbezieht. Dieses System ist sowohl auf die synchrone Lehre in Präsenz- und Onlineveranstaltungen als auch auf das asynchrone Selbststudium ausgerichtet. Es kann in der Folge auch auf andere Studiengänge, Disziplinen und Universitäten ausgeweitet werden.
An der Universität Passau beschäftigen sich Dozierende schon lange mit Methoden der Aktivierung von Studierenden. Mit dem Forschungsprojekt DeepWrite können sie ihre didaktischen Kompetenzen mit der Expertise der Informatik bündeln. Dabei verwenden sie u.a. das an der Universität Passau von Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff und Prof. Dr. Marcus Giamattei entwickelte Hörsaaltool classEx, das weltweit erfolgreich in der synchronen Lehre eingesetzt wird. Damit werden die zum „Training“ der KI notwendigen Daten gesammelt und Schnittstellen zum Assistenzsystem aufgebaut. Studierenden wird so Rückmeldung zur argumentativen Struktur und inhaltlichen Qualität der von ihnen verfassten, oft unstrukturierten Texte gegeben. Darüber hinaus bekommen sie Hinweise zur Verbesserung ihrer Texte.
Das Projekt leitet Prof. Dr. Urs Kamer, Inhaber der Lehrprofessur für Öffentliches Recht an der Universität Passau. Außerdem sind
involviert, sodass die beiden Hauptdisziplinen auch inhaltlich abgedeckt sind.
Das Team arbeitet außerdem universitätsintern mit folgenden Einrichtungen zusammen:
Das BMBF fördert das Projekt über eine Laufzeit von vier Jahren im Rahmen der Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“. Damit streben Bund und Länder an, KI als Schlüsseltechnologie wirksam in der Breite des Hochschulsystems zu entfalten. Gefördert werden Maßnahmen, die einen Beitrag zur Qualifizierung zukünftiger akademischer Fachkräfte leisten, sowie die Gestaltung von KI-gestützten Lern- und Prüfungsumgebungen. Die Universität Passau war mit dem Forschungsprojekt DeepWrite eine von drei bayerischen Hochschulen, deren Einzelvorhaben bewilligt wurden.
Im Bild zu sehen: Studierende rufen auf dem Smartphone die Webandwendung classEx auf, mit deren Hilfe sie im Hörsaal an interaktiven Experimenten und Umfragen teilnehmen können.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Urs Kramer (Lehrprofessur für Öffentliches Recht) |
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Laufzeit | 01.12.2021 - 30.11.2025 |
Website | https://www.uni-passau.de/deepwrite |
Mittelgeber |
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
BayStMWK - Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
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Förderhinweis |
„Digitale Hochschulbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF); Bundeshaushalt, Einzelplan 30, Kapitel 03, Titel 68518, Haushaltsjahr 2021 |