Die Universität Passau beteiligt sich an dem vom BMBF geförderten Forschungshub „6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC)“ unter der Koordination des Fraunhofer HHI. Ein Team um den IT-Sicherheitsexperten Professor Stefan Katzenbeisser entwickelt eine Sicherheitsarchitektur, die auch den Aspekt der Energieeffizienz berücksichtigt.
Zur Erforschung der kommenden Generation von Mobilfunktechnik „6G“ hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit vier Forschungshubs ausgewählt. Es handelt sich dabei um überregionale Verbünde mehrerer Universitäten und Forschungseinrichtungen, die ihre Kompetenzen im Bereich der Technologieentwicklung bündeln und den Transfer in die Anwendung beschleunigen sollen.
Ein solcher Forschungshub ist die vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI koordinierte Forschungsinitiative „6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC)“. Diese verfolgt das Ziel, Mobilfunksysteme der sechsten Generation über alle Technologiegrenzen hinweg zu entwickeln. Dabei stehen die Technologieentwicklung und der Aufbau einer leistungsfähigen Testinfrastruktur im Mittelpunkt. Die Testinfrastruktur soll die Erprobung neuer Technologiekomponenten unter realistischen und offenen Bedingungen ermöglichen. Hierdurch soll die direkte Verwertung beschleunigt und mittelfristig der Aufbau eines neuen Ökosystems gewährleistet werden.
Das 6G-RIC-Konsortium besteht aus einem überregionalen Verbund aus elf Universitäten. Beteiligt ist auch ein Team der Universität Passau unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik. Es bringt in den Verbund Expertise im Bereich der IT-Sicherheit ein: Die Passauer Forschenden analysieren Sicherheitsrisiken und Bedrohungen. Geplant ist auch eine Fallstudie über die Anwendung von 6G in sicherheitskritischen Systemen der Bahntechnik. Darauf aufbauend entwickelt das Team der Universität Passau aus speziellen Bausteinen wie kryptographischen Protokollen und Verfahren des maschinellen Lernens eine Sicherheitsarchitektur für künftige 6G-Netzwerke.
Sicherheit, kombiniert mit Energieeffizienz
„Es ist essentiell, dass die Sicherheit von 6G-Netzen von Beginn an auf Verfahren aufbaut, die gegen Angriffe mit Quantenhardware resistent sind“, erklärt Prof. Dr. Katzenbeisser. Daneben stehe aber auch die Energieeffizienz im Zentrum der Forschung, insbesondere mit Blick auf die langfristigen Klimaziele: „Es ist eine der größten Herausforderungen, die durch 6G bedingte massive Netzverdichtung und das zu erwartete explosive Wachstum des Datenverkehrs mit der Forderung nach globaler Nachhaltigkeit und Fairness in Einklang zu bringen.“
Zu dem 6G-RIC-Verbund zählen neben der Universität Passau die TU Berlin, TU Braunschweig, TU Chemnitz, TU Darmstadt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin sowie die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ebenso beteiligt sind fünf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, darunter die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik sowie das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik.
Das BMBF fördert die Forschungshubs über eine Laufzeit von vier Jahren. Sie legen den Grundstein für die 6G-Forschungsinitiative in Deutschland, die das BMBF 2021 auf den Weg gebracht hat.
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Symbolfoto: Adobe Stock
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser (Lehrstuhl für Technische Informatik) |
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Laufzeit | 01.09.2021 - 31.08.2025 |
Website | https://6g-ric.de/ |
Mittelgeber |
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
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Projektnummer | KIS/AWag-MYo |