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DFG-Projekt DREAMS: Afrikanische Städte nachhaltig gestalten

Afrikanische Städte stehen bei der Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele vor großen Herausforderungen. Das Netzwerk-Projekt DREAMS, an dem auch die Universität Passau beteiligt ist, erarbeitet Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige und klimaresiliente Stadtplanung.

| Lesedauer: 2 Min.

Das Forschungsprojekt DREAMS versucht, neue Wege der urbanen Nachhaltigkeit für afrikanische Städte zu erkunden und zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beizutragen. (Foto: Colourbox)

Das Forschungsprojekt DREAMS versucht, neue Wege der urbanen Nachhaltigkeit für afrikanische Städte zu erkunden und zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele beizutragen. (Foto: Colourbox)

Urbanisierung und Stadtentwicklung in Subsahara-Afrika entziehen sich oft der staatlichen Kontrolle und konventionelle Planungsinstrumente stoßen bei der Umsetzung an ihre Grenzen. Insbesondere in den Randlagen der Großstädte wird die Siedlungsentwicklung weitgehend durch informelle Dynamiken und soziale Netzwerke angetrieben und gesteuert. Das transdisziplinäre Forschungsprojekt DREAMS versucht, neue, partizipative Wege der urbanen Nachhaltigkeit für afrikanische Städte zu erkunden und zum Aufbau von Partnerschaften zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) beizutragen. Die Universität Passau unterstützt das von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Christine Fürst) geleitete Forschungsvorhaben durch Prof. Dr. Malte Steinbrink, Inhaber des Lehrstuhls für Anthropogeographie, der seine Expertise in den Bereichen der sozialgeographischen Entwicklungs- und Migrationsforschung einbringt.

DREAMS steht für „Developing REsilient African cities and their urban environMent facing the pro-vision of essential urban SDGs“. Ziel des Projektes ist es, Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Stadtplanung zu entwickeln, die informelle soziale Dynamiken urbaner Ballungsgebiete explizit berücksichtigt. „In afrikanischen Großstädten lebt ein großer Teil der Bevölkerung in sozialen Zusammenhängen, die sich zwischen Land und Stadt aufspannen. Land-Stadt-MigrantInnen bleiben auch nach ihrer Wanderung eng mit ihren Angehörigen auf dem Land vernetzt und unterstützen diese zum Beispiel finanziell, gleichzeitig können sie auch in Krisenzeiten aufs Land zurückkehren, um dort Unterstützung zu erfahren. Die Land-Stadt-Dichotomie löst sich also in der Lebenspraxis auf“, erklärt Prof. Dr. Steinbrink. „Es sind beispielsweise diese komplexen translokalen Lebensrealitäten, die es in der Planung zu berücksichtigen gilt, wenn man in Richtung einer nachhaltigen Stadtentwicklung denken will. Urbanisierung und Urbanität in Afrika sind nicht ohne Translokalität zu denken. Es ist mein Ziel, diese Perspektive in dem internationalen und interdisziplinären Forschungskonsortium stark zu machen und in partizipative Planungsansätze zu übersetzen.“

Konkret versuchen die Forscherinnen und Forscher zu verstehen, warum aktuelle Stadtplanungsinstrumente nicht in der Lage sind, informelle Siedlungsentwicklung nachhaltiger und besser zu gestalten. Ziel ist die Stärkung der Resilienz urbaner sozial-ökologischer Systeme, die den Auswirkungen des Klimawandels (z. B. Überschwemmungen) sowie sozialer Unsicherheit und schlechter Gesundheitsversorgung ausgesetzt sind. Durch Einbeziehung von Fernerkundungsdaten und innovativer, partizipativer Szenariomodellierung untersuchen sie die zukünftige Entwicklung afrikanischer Städte im Hinblick auf die wichtigsten Treiber und ihre sozial-ökologischen Einflüsse, wie sie sich in sechs SDGs widerspiegeln, nämlich Nr. 3 Gesundheit und Wohlbefinden, Nr. 5 Gleichberechtigung, Nr. 6 Wasser, Nr. 11 Nachhaltige Städte, Nr. 13 Klimaschutz sowie Nr. 15 Terrestrische Systeme.

Die regionalen Schwerpunkte liegen in Westafrika (Ghana), Ostafrika (Uganda) und im südlichen Afrika (Republik Südafrika). Insgesamt will das internationale Forschungsnetzwerk eine wissenschaftliche Basis für einen integrierten Ansatz zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele in urbanen Kontexten schaffen.

Das Netzwerk-Projekt wird mit einer Laufzeit von zwei Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der „Belmont Forum Collaborative Research Action: Transdisciplinary Research for Pathways to Sustainability“ gefördert.

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