Gemeinsame Grenze: Ein INTERREG-Projekt an der Universität Passau und der Südböhmischen Universität in Budweis bringt Jugendliche und Lehrkräfte an ausgewählten historischen Stätten in Bayern und Böhmen zusammen.
Die Barrieren in den Köpfen gemeinsam abbauen: Ein grenzübergreifendes Projekt lässt bayerische und tschechische Schülerinnen und Schüler sowie Studierende Geschichte vor Ort entdecken - und zwar an ausgewählten historischen Stätten. Das Projekt heißt "Begegnungsraum Geschichte". Der Name trifft auf zweierlei Weise zu: Zum einen kommen Lehrkräfte und junge Leute an einem konkreten Ort in der Grenzregion zusammen. Zum anderen setzen sie sich an diesem Ort über Trennendes und Verbindendes zwischen Bayern und Böhmen auseinander.
Auf den Spuren der deutschsprachigen Budweiser
Ein Beispiel: Schülerinnen und Schüler aus Tschechien und Bayern suchen einen Tag lang in České Budějovice gemeinsam nach den Spuren der deutschsprachigen Budweiser. Sie erfahren so die gemeinsame Geschichte und treten dabei in Kontakt zu Gleichaltrigen aus dem Nachbarland. Forschende der Universität Passau und der Universität in Budweis haben für acht Orte in der Grenzregion Unterrichtsmaterialien für verschiedene Jahrgangsstufen konzipiert.
In Böhmen sind dies neben České Budějovice:
In Bayern sind dies:
Mehr Informationen dazu sowie Kontakt für interessierte Schulklassen
Die geschichtsdidaktischen Programme ermöglichen interkulturelles, interaktives Lernen vor Ort und werden nach Projektende in Form einer Publikation sowie online veröffentlicht. Zudem erarbeiten bayerische und tschechische Studierende im Rahmen zweier Seminare multimediale Geschichte zu Orten im Grenzraum. Die Collagen aus Texten, Fotos, Videoclips sowie Tonaufnahmen entstehen in Zusammenarbeit mit der Elisabeth und Reiner Kunze Stiftung und werden auf dem Portal "Grenzgeschichten" der Stiftung Zuhören veröffentlicht.
Lehrerfortbildung zu grenzüberschreitender Regionalgeschichte
Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist eine dreiteilige Lehrerfortbildung, die Lehrerinnen und Lehrer aus dem Grenzgebiet unterstützt, die grenzüberschreitende Regionalgeschichte in ihrer Unterrichtspraxis zu verankern. Vorträge renommierter Historikerinnen und Historiker thematisieren wichtige Aspekte grenzüberschreitender Geschichte im Bayerischen Wald/Böhmerwald; ein Blick in die aktuelle geschichtsdidaktische Forschung der Universität Passau gibt fachdidaktische Inspirationen.
Interessierte Lehrerinnen und Lehrer bekommen die Möglichkeit, sich durch ihr Feedback zu den Unterrichtsmaterialien an der Entstehung einer Lehrerhandreichung zu beteiligen. Die Projektseite bietet zudem einen umfangreichen Fundus an Quellen und didaktischen Materialien für die Unterrichtspraxis.
Beteiligte und Förderung
Prof. Dr. Andreas Michler, Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität Passau, leitet das Projekt. Projektpartner auf tschechischer Seite ist das Historische Institut der Südböhmischen Universität in Budweis. Die Europäische Union fördert das zweisprachige Vorhaben aus dem Programm "Ziel ETZ 2014-2020", außerdem wird das Projekt von der Bayerischen Sparkassenstiftung und von den beiden Unis finanziell unterstützt.
"Begegnungsraum Geschichte" setzt eine mehrjährige Zusammenarbeit im grenzübergreifenden Geschichtsunterricht fort: Die Universität Passau engagiert sich für dieses Thema bereits seit 2005 in verschiedenen Projekten.
Projektleitung an der Universität Passau | Prof. Dr. Andreas Michler (Professur für Didaktik der Geschichte) |
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Laufzeit | 01.07.2016 - 30.06.2019 |
Website | http://www.begegnungsraum-geschichte.uni-passau.de |
Mittelgeber |
Europäische Union (EU) > EU - Europäischer Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) 2014-2020 > EU - ESIF - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2014-2020 > EU - ESIF - EFRE - Ziel ETZ Freistaat Bayern-Tschechische Republik 2014-2020 (INTERREG V)
Bayerische Sparkassenstiftung
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Projektnummer | 80 |
Themenfelder | Didaktik der Geschichte, Schulpädagogik, Geschichtswissenschaften, Erziehungswissenschaft |