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Schule der Zukunft: Professorin Sandra Leaton Gray über ihren Forschungsaufenthalt an der Universität Passau

Wie sieht Schule und Bildung in der Zukunft aus? Welche Sorgen und Erwartungen treiben Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte um? Und welche Rolle spielen neue Technologien wie Künstliche Intelligenz dabei? Diese Fragen untersucht Sandra Leaton Gray, Professorin für Education Futures am Institute of Education des University College London, bei ihrem dreimonatigen Forschungsaufenthalt als Gastprofessorin an der Universität Passau.

| Lesedauer: 2 Min.

Prof. Dr. Sandra Leaton Gray, Foto: privat

Prof. Dr. Sandra Leaton Gray, Foto: privat

Ohne zu ahnen, dass das Thema Digitalisierung im Bereich Bildung durch die Pandemie stark an Relevanz und Dringlichkeit gewinnen würde, begann die Zusammenarbeit zwischen Prof. Dr. Sandra Leaton Gray und Prof. Dr. Jutta Mägdefrau, Inhaberin des Lehrstuhls Erziehungswissenschaft der Universität Passau, bereits im Jahr 2018. Das University College London untersuchte zu diesem Zeitpunkt intensiv den Einfluss der Digitalisierung auf Bildung und war in dem Zusammenhang auf der Suche nach einer Universität, mit der sie in diesem Bereich zusammenarbeiten kann. Über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wurde sie dann mit der Universität Passau zusammengebracht. Die Professorinnen untersuchten anschließend, wie sich die strukturellen Gegebenheiten ihrer Region auf Schulbildung auswirken und sprachen dabei gezielt mit jungen Menschen über 16 Jahren zu diesem Thema. Dabei stellten sie überraschend viele Gemeinsamkeiten zwischen Niederbayern und dem Nordosten Englands fest. Beispielsweise, dass Jugendliche aus wohlhabenderen Gegenden beider Länder häufiger Werbung für Universitätskurse auf ihren Smartphones erhielten, als jene, die aus benachteiligten Gebieten kommen oder aus solchen, die von der Kommunalregierung eher übersehen werden.

Bei ihrem aktuellen Forschungsaufenthalt in Passau arbeitet Professorin Leaton Gray mit Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden aus der Region zusammen, um herauszufinden, was diese von der Zukunft der Bildung und des Schulunterrichts erwarten. „Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Technologien im Bildungsbereich sind. Doch wir fragen nicht nur nach technologischen, sondern auch politischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten und deren Einfluss auf die Schulbildung“, erklärt Leaton Gray. Die Teilnehmenden werden hierzu ins DiLab, das Didaktische Innovationslabor der Universität Passau, eingeladen und entwickeln dort Szenarien über die Zukunft im Jahr 2040 und beschreiben, wie ein typischer Schultag aussehen könnte.

Die Technik des Szenarien-Schreibens, die Leaton Gray bereits seit zwanzig Jahren für ihre Studien anwendet, ist in verschiedenen Disziplinen etabliert und wird beispielsweise auch in der Wirtschaft verwendet, um darüber nachzudenken, wie Firmen sich in der Zukunft verändern müssen. „Durch die Anwendung dieser Technik, mit der über eine mögliche Zukunft reflektiert wird, erhalten wir oft auch einen wertvollen Einblick dahingehend, was Menschen jetzt über die Gegenwart denken – worüber sie aber womöglich nur selten sprechen“, meint Leaton Gray. Im DiLab der Universität Passau entsteht für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer dabei „ein unterhaltsamer Raum, um über die sich verändernde Welt nachzudenken und sich gleichzeitig zu fragen, was sich zum Besseren verändern könnte und welchen Einfluss man selbst darauf nehmen kann“, so Leaton Gray.

Bei den Zukunftsentwürfen werde auch Künstliche Intelligenz immer wieder thematisiert. Doch nicht nur im Bereich der Schulbildung ist KI aktuell ein brisantes Thema. Auch für Universitäten stellt sich schon länger die Frage, wie mit den neuen Möglichkeiten dieser Technologie umgegangen werden sollte.

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