Universitätspräsidentin Carola Jungwirth und Dekan Dieter Anhuf dankten Professor Nolte (Jahrgang 1950) und sprachen ihm für seine Leistung die allerhöchste Anerkennung aus. Während seiner 25-jährigen Wirkungszeit habe er durch seine Forschung und Lehre maßgeblich dazu beigetragen, die besondere Rolle Passaus als mittelalterliches Kultur- und Literaturzentrum und Ursprungsort des Niebelungenliedes hervorzuheben. "Nicht zuletzt dank seines Einsatzes ist die enge Verbindung des weltberühmten deutschen Heldenepos und der Nibelungenstadt Passau im kollektiven Gedächtnis präsent", so Carola Jungwirth.
Professor Nolte studierte Germanistik und Katholische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Ruhr-Universität Bochum. 1978 legte er die Erste Philologische Staatsprüfung ab und trat kurze Zeit später in den Vorbereitungsdienst für das Lehramt am Gymnasium am Bezirksseminar Dortmund I ein. 1980 folgte die Zweite Staatsprüfung für das Lehramt am Gymnasium in den Fächern Deutsch und Katholische Theologie. Kurze Zeit später wurde Nolte an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Parallel dazu war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig, dem er bis 1991 zunächst als Hochschulassistent und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter verbunden blieb. 1988 habilitierte sich Nolte an der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg für das Fach Germanische Philologie und übernahm 1989/90 an der Universität Münster die Vertretung des Lehrstuhls für Deutsche Literatur des Mittelalters.
1991 folgte Professor Nolte dem Ruf an die Universität Passau, um die dortige Professur für Mediävistik zu vertreten. 1993 übernahm er die Professur für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Passau, deren Leitung er bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand innehatte. Von 1999 bis 2001 war Nolte außerdem Studiendekan der Philosophischen Fakultät der Universität Passau.
Sein wissenschaftliches Erkenntnisinteresse richtete Professor Nolte insbesondere auf die deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Lyrik und dem Autor Walther von der Vogelweide, ein weiterer auf mentalitätsgeschichtlichen Zugängen zur Literatur des Mittelalters. Zudem war Professor Nolte an der Konzeption, Einrichtung und Durchführung des 2007 neu eingeführten Bachelorstudienganges Sprach- und Textwissenschaften beteiligt.