Dr. Cornelia Dinsleder und Ulrich Kirchgässner, beide tätig am Institut für Professions- und Unterrichtsforschung an der PH Luzern, leiten das Forschungsprojekt „Hochschulräume analysieren, entwickeln und evaluieren“. Dabei setzen sie sich mit der Diskrepanz zwischen modernen Lehransätzen und der überwiegend frontalen Lehrpraxis auseinander. Ein zentraler Punkt des Projekts ist die Betrachtung von Hochschulräumen, die besondere räumlich-didaktische Nutzungskonzepte bieten. Auf der Suche nach eben solchen einzigartigen Räumlichkeiten ist das schweizerische Forschungsteam auf die Universität Passau aufmerksam geworden.
Mit den Didaktischen Innovationslaboren (DiLab) bietet das Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF) der Universität Passau ein einzigartiges Raumangebot in der Lehrkräftebildung. „In der Architektur und Ausstattung der DiLabs spiegeln sich zeitgemäße pädagogische Deutungsmuster wider – weg von der reinen Wissensvermittlung, hin zu kollaborativem und selbstgesteuertem Lernen", so Prof. Dr. Jutta Mägdefrau, wissenschaftliche Sprecherin der Abteilung Didaktische Innovation am Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik (ZLF) an der Universität Passau. Ausgehend vom DiLab-Klassenzimmer ist seit 2016 ein eng aufeinander bezogenes Netzwerk an Räumen entstanden, die dazu geeignet sind, die Lehrkräftebildung stetig zu innovieren, insbesondere unter den Bedingungen der Digitalisierung. In dem zweitägigen Besuch erfolgte durch Interviews mit dem Leitungsteam sowie Videodokumentationen eine intensive Auseinandersetzung mit den Konzepten der Räume, die die verschiedenen Tätigkeitsbereiche von Lehrpersonen abbilden und so die Simulation von innovativem Lehrkräftehandeln in der schulischen Praxis ermöglichen.
Seine Erkenntnisse lässt das Schweizer Forschungsteam in die Entwicklung von Hochschulräumen und Qualitätskriterien räumlicher Hochschuldidaktik einfließen. Das Projekt, das die PH Luzern gemeinsam mit der Queensland University of Technology durchführt, läuft noch bis August 2026. Die Zusammenarbeit zwischen der PH Luzern und der Universität Passau wird in einer Forschungskooperation fortgeführt. Für März 2026 ist eine internationale Fachtagung in der Schweiz geplant, bei der die Ergebnisse des Gesamtprojekts präsentiert und diskutiert werden.