Der niederländische Chemiker und Atmosphärenforscher Paul Crutzen brachte den Begriff „Anthropozän“ im Jahr 2000 ins Spiel. Er sprach von einem neuen Zeitalter des Menschen. Eine Arbeitsgruppe aus 35 Forscherinnen und Forscher empfahl 2016, das Anthropozän in die geologische Zeitskala aufzunehmen: Der Einfluss der Menschen auf die Erde sei global nachweisbar und zum Teil unumkehrbar.
Der Begriff des Menschenerdzeitalters wurde bis heute noch nicht offiziell übernommen. Jedoch wirft der Begriff eine ganze Reihe spannender Fragen auf. Nicht zuletzt sind damit zahlreiche ethische Aspekte verbunden, da der Mensch ins Zentrum der Verantwortlichkeit gerückt und auch begrifflich als problematischer Akteur des Klimawandels und weiterer ökologischer Probleme erfasst wird. Gleichzeitig werden immer mehr Lebewesen und Dinge in entsprechende ethische Überlegungen miteinbezogen. So stellt sich u. a. die Frage nach dem richtigen Grad der Tierrechte, einem ökologisch konsequenten Konzept von Nachhaltigkeit oder dem sinnvollen Umgang des Menschen mit dem Feuer als dem Element fossiler Energie. Damit sind jeweils zahlreiche schwierige politische und bildungsrelevante Herausforderungen einer besseren gesellschaftlichen Praxis betroffen.
Die Ringvorlesung „Anthropozän“ nähert sich der Thematik aus verschiedenen Perspektiven, wie etwa der Ökophilosophie, Ethnologie, Tierethik, Biologie und Soziologie.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen sind auf der Website der Ringvorlesung zu finden.