"Das Symposium bringt Studierende, Lehrkräfte sowie Fachverantwortliche anderer Universitäten zusammen, um die Idee fächerübergreifender Projektarbeit ausgehend von Bilderbüchern zu streuen und in einen kritischen Diskurs zum Stellenwert ästhetischer Bildung in der Gesellschaft zu gehen", erläutert Mirjam Sigl, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Musikpädagogik. Im SKILL-Teilprojekt "Kunst - Musik - Sport" entwickelt sie seit 2016 transdisziplinäre Modellseminare und Workshopangebote, die angehende Grundschullehrkräfte auf die Herausforderungen und vielfältigen Möglichkeiten des Lehrens und Lernens im fächerübergreifenden Kontext vorbereiten und für die ästhetischen Fächer begeistern sollen. Diese Formate werden als Ergänzung zu den bestehenden Basisqualifikationen angeboten und zum Teil im Team-Teaching mit Kunstlehrerin Christina Sessler an der Grund- und Mittelschule Passau Neustift durchgeführt.
Keynote-Speaker Axel Horn, emeritierter Professor für Sportpädagogik und Sportdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, betonte in seinem "Plädoyer für Ästhetische Bildung" die Bedeutung der Ästhetischen Bildung für die eigene Kreativität und Wahrnehmung sowie die Selbst-Bildung. Gegenwärtig "boomten" zwar Angebote für Ästhetisches Lernen, jedoch meist als Wahlangebote außerhalb der regulären Unterrichtszeit, die weiterhin eine starke "Output-Orientierung" zeige. Dieses "Mauerblümchen-Dasein" der Ästhetischen Bildung werde auf Basis freiwilligen und zusätzlichen Engagements einzelner Lehrerinnen und Lehrer gepflegt. Eine ganzheitliche Bildungsauffassung solle hingegen ethische, emotionale und ästhetische Bereiche gleichberechtigt neben kognitives Spezialwissen stellen. "Wenn es in Bildung wirklich um den Menschen gehen soll, dann ist der Beitrag der Ästhetischen Bildung für eine ganzheitliche Bildung unverzichtbar", so Horn.
Am Beispiel des Bilderbuch-Klassikers "Das kleine Ich bin Ich" wurde anschließend gezeigt, wie sich unter Einbezug der Fächer Kunst, Musik und Sport ein fächerübergreifendes Theaterprojekt mit einfachen Mitteln realisieren lässt. Im künstlerischen Angebot gestalteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Prof. Dr. Alexander Glas und Theaterpädagoge Gerhard Bruckner bunte Fische an Holzstäben für eine Bewegungsübung unter Vorgabe verschiedener Emotionen. Im Workshop Musik luden Prof. Dr. Gabriele Schellberg und Lehrerin Claudia Haydn die Teilnehmenden ein, ausgewählte Textpassagen klanglich umzusetzen. Zudem erarbeiteten die Teilnehmenden exemplarisch ein Lied mit Boomwhacker-Begleitung. Im Workshop Sport stellte Prof. Dr. Gereon Berschin die gestalterischen Möglichkeiten mit Bewegungsmustern und Körperhaltungen dar. Der Fortbildungstag wurde abgerundet durch Filmbeispiele studentischer Projekte, die deutlich machten, dass - mit Blick auf Bühnenbild und Requisiten - "weniger mehr ist" und das Zulassen offener Arbeitsformen kreative Ideen sprudeln lässt.