Mit Auschwitz in Recht und Politik und insbesondere mit der justiziellen Aufarbeitung von Auschwitz nach dem Zweiten Weltkrieg befasst sich ein vom 18. bis 23. Januar in Auschwitz (O?wiecim) stattfindendes Seminar. Veranstaltet wird das Seminar von der Juristischen Fakultät der Universität Passau (Prof. Dr. Werner Beulke) gemeinsam mit der Juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Prof. Dr. Armin Höland, Prof. Dr. Michael Kilian) und der Juristischen Fakultät der Jagiellonischen Universität Krakau (Prof. Dr. Andrzej Zoll). Die Veranstaltung ist der Höhepunkt des bereits im gesamten Wintersemester 2005/06 abgehaltenen Seminars, in dessen Rahmen am 25. November 2005 der Zeitzeuge Dr. h. c. Max Mannheimer an der Universität Passau über seine Erlebnisse in Auschwitz und in anderen Konzentrationslagern der NS-Diktatur berichtet hat. Ziel der jetzt in Auschwitz stattfindenden einwöchigen Tagung mit etwa 40 Teilnehmern ist es, ost- und westdeutsche Sichtweisen auf das Geschehen in dem größten Konzentrations- und Vernichtungslagers des Nationalsozialismus mit rechtwissenschaftlichen Diskursen in Polen zusammenzuführen und hieraus politische und rechtliche Erkenntnisse für Gegenwart und Zukunft zu gewinnen.
Das Seminar wird in der am Rande des ehemaligen Lagergeländes gelegenen Internationalen Jugendbegegnungsstätte durchgeführt. Es wird Referate zu historischen und aktuellen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Verarbeitung des Holocaust-Geschehens in Auschwitz ebenso umfassen wie Besichtigungen und Zeitzeugen-Gespräche. Vorgesehen ist darüber hinaus ein Gespräch mit dem Theologen und Priester Dr. Manfred Deselaers im „Zentrum für Dialog und Gebet“ in Auschwitz. Eine wesentliche Funktion für das Seminar wird der fachwissenschaftliche und rechtspolitische Dialog mit der von Professor Zoll begleiteten Gruppe polnischer Studierender aus der Juristischen Fakultät der Universität Krakau haben.
Den Abschluss des Seminars wird ein gemeinsam mit den polnischen Studenten gestalteter Tag in Krakau bilden, an dem weitere Gespräche an der Jagiellonischen Universität Krakau und die Besichtigung des in Teilen wieder hergestellten jüdischen Viertels im Stadtteil Kazimierz auf dem Programm stehen.
Das deutsch-polnische Seminar zu Auschwitz wäre ohne die in erheblichem Umfang erforderliche finanzielle Förderung nicht zustande gekommen. „Der Dank der Veranstalter und Teilnehmer gebührt der Landeszentrale für politische Bildung in Bayern sowie in Sachsen-Anhalt, der Harold Bob Stiftung (Berlin) der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (Warschau) sowie der Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt (Magdeburg) für ihre Förderbeiträge. Der Vortrag von Herrn Dr. h. c. Max Mannheimer wurde finanziell unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer der Universität Passau“, so Professor Dr. Werner Beulke.
Das Seminar gehört zu den im Programm des Auswärtigen Amtes und des polnischen Außenministeriums aufgeführten Projekten des „Deutsch-Polnischen Jahres 2005/2006“.
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