Drei ganz unterschiedliche Veranstaltungen werden im Rahmen der Europäischen Wochen an der Universität Passau angeboten: Beim Passauer Tetralog am 15. Juni diskutieren unter der Leitung von Professor Dr. Heinrich Oberreuter Dr. Günther Beckstein, Dr. Bernhard Vogel, Dr. phil. Necla Kelek, Mitglied der Islam-Konferenz beim Bundesministerium des Innern, und Prof. Dr. Hans Joas von der Universität Erfurt. Prof. Dr. Paul Zulehner von der Universität Wien (früher Professor in Passau) spricht am Montag, 23. Juni, über "Europa ohne Gott? Zur Zukunft des Christentums in Europa." Und schließlich wird am Freitag, 27. Juni, auf der Innwiese die Ausstellung mit Skulpturen von Alfred Görig eröffnet.
Terminübersicht
Sonntag, 15. Juni, 11.30 Uhr (Audimax, Hörsaal 9, Innstraße 31):
Passauer Tetralog: Politik aus dem Glauben ein Podiumsgespräch
Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident; Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a. D. und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. phil. Necla Kelek, Mitglied der Islam-Konferenz beim Bundesministerium des Inneren; Prof. Dr. Hans Joas, Dekan am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt; Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I an der Universität Passau und Direktor der Akademie für Politische Bildung, Tutzing
Montag, 23, Juni, 18.30 Uhr (Audimax, Hörsaal 10, Innstraße 31)
"Europa ohne Gott? Zur Zukunft des Christentums in Europa."
Professor Dr. Paul Zulehner, Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Universität Wien
Freitag, 27. Juni, 17 Uhr (Innwiese vor dem Nikolakloster)
Eröffnung der Ausstellung Skulpturen von Alfred Görig
Passauer Tetralog: Politik aus dem Glauben? Ein Podiumsgespräch (Sonntag, 15. Juni, 11.30 Uhr, Audimax, Hörsaal 9, Innstraße 31)
Gesprächsteilnehmer:
Dr. Günter Beckstein, Bayerischer Ministerpräsident
Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a. D., Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Dr. phil. Necla Kelek, Mitglied der Islam-Konferenz beim Bundesministerium des Innern
Prof. Dr. Hans Joas, Dekan am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt
Leitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, Lehrstuhl für Politikwissenschaft I an der Universität Passau, Direktor der Akademie für Politische Bildung, Tutzing
Der Passauer Tetralog wurde erstmals 1998 mit großem Erfolg innerhalb der Festspiele durchgeführt und vom Bayerischen Rundfunk übertragen. Die Initiatoren Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter und Dr. Pankraz Freiherr von Freyberg wollen mit diesem Gesprächsforum jährlich vier bedeutenden Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst oder Medien die Möglichkeit zu geben, innerhalb der Festspiele zu allgemeinen oder speziellen - mit dem Thema des jeweiligen Festspielprogrammes verbundenen - Fragen Stellung zu nehmen. Damit soll deutlich gemacht werden, dass die Festspiele nicht nur kulturelle, sondern auch politische Ziele verfolgen. Mit ihrer Arbeit treten sie für ein Europa der Freiheit, des Friedens und der Freundschaft ein, für ein Europa des Geistes und der gegenseitigen Achtung.
Prof. Dr. Paul Zulehner: "Europa ohne Gott? Zur Zukunft des Christentums in Europa." (Montag, 23. Juni, 18.30 Uhr, Audimax, Hörsaal 10, Innstraße 31)
Professor Zulehner, Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Universität Wien, spricht am Montag, 23. Juni, um 18.30 Uhr an der Universität Passau im Rahmen der Europäischen Wochen. Thema seines Vortrags ist "Europa ohne Gott? Zur Zukunft des Christentums in Europa."
Europa und Christentum waren Jahrhunderte lang voneinander nicht zu trennen. Der Kontinent verdankt dem Christentum, konkret den christlichen Kirchen, in seiner Geschichte viel: bei der Bildung der Menschen, bei der Betreuung von Kranken, bei der Meisterung sinnvollen Lebens. Auch die großen Werteströme Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit quellen aus dem christlichen Grundwasser. Heute stecken beide - Europa wie das europäische Christentum - in einer tiefen Umbaukrise. Wird das künftige Europa noch christlich durchformt sein? Oder wird der christliche Glaube sterben und einem unbekümmerten oder gar neuerdings aggressiven Atheismus Platz machen müssen? Wird ein modernes, glaubensschwaches und kinderarmes Christentum durch einen vormodernen, glaubensfesten und kinderreichen Islam abgelöst? Werden die christlichen Kirchen (gar aus eigener Unbeweglichkeit?) zu sektoider Bedeutungslosigkeit schrumpfen? Wird Europa ein Gott-loses Missionsland werden? Vor allem: Woher wird dann Europa seine austrocknenden Werteströme speisen?
Paul M. Zulehner, geboren 1939 in Wien, promoviert in Philosophie und Theologie, Schüler von Karl Rahner, lehrte 1974-1984 an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Passau, unter Bischof Franz X. Eder Mitgestalter der Pastoralen Entwicklung der Diözese, seit 1984 auf dem ältesten Lehrstuhl für Pastoraltheologie (gegründet 1774) in Wien. Mitglied der Österreichischen wie der Europäischen Akademie der Wissenschaften. Langjähriger Berater der Vorsitzenden des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen. Forschungsschwerpunkte: Pastoraltheologie, Religions- und Werteforschung (hier Europäische Wertestudie seit 1991). Geistliche Literatur nicht nur für fromme Zeitgenossen (mehr dazu www.zulehner.org ).
Eröffnung der Ausstellung Skulpturen von Alfred Görig (Freitag, 27. Juni, 17 Uhr, Innwiese vor dem Nikolakloster), der Künstler ist anwesend
Im Rahmen der Kunsträume Bayern 2008
Die Skulpturen des in Augsburg geborenen Alfred Görig zeichnen sich durch ein außerordentlich breites Spektrum an verschiedenen formalen Resultaten aus und demonstrieren, wie interessant und vielfältig zeitgenössische Skulptur selbst im Zeitalter virtueller Informationswirklichkeiten sein kann. Görig hat sich mit seinem in dreißig Jahren entstandenen Gesamtwerk eine eigenständige künstlerische Position erarbeitet, die inhaltlich spannungsvoll und formal überzeugend ihren Platz in der Kunstgeschichte moderner Bildhauerei gefunden hat. Der Künstler lebt und arbeitet heute abwechselnd in München und New York. Für die Ausstellung wird der Künstler zwei neue Objekte aus Stein und Eisen anfertigen, im Einklang mit der Architektur der Universität, den Farben des Inns und der umgebenden Natur.
Maßgeblich unterstützt wird das Projekt von der Firma Kusser, in deren Werk Alfred Görig die Kunstwerke anfertigen kann und die diese schließlich nach Passau transportiert.
Gefördert von:
Kusser Aicha Granitwerke, Aicha vorm Wald,
DEKRA Automobil GmbH, Passau
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