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Digitale Vernetzung aller bayerischen Kinderkliniken

Freistaat fördert das Projekt der bayerischen Kinderkliniken und der Universität Passau mit knapp 360.000 Euro

Das Ziel ist eindeutig: Die bestmögliche Behandlung von kranken Kindern. Wie das aktuelle Projekt der bayerischen Kinderkliniken und der Universität Passau zeigt, kann auch hier die fortschreitende Digitalisierung genutzt werden: Mittels einer digitalen Plattform sollen Kinderkrankenhäuser in ganz Bayern miteinander vernetzt werden, um im Bedarfsfall Behandlungskapazitäten unkompliziert und schnell abzustimmen zu können. Die Koordination dieser „virtuellen Kinderklinik“ erfolgt in Passau.

| Lesedauer: 3 Min.

Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Tomas Sauer, Staatsminister Klaus Holetschek, Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und Wissenschaftsminister Markus Blume. Foto: StMGP

Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Tomas Sauer, Staatsminister Klaus Holetschek, Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und Wissenschaftsminister Markus Blume. Foto: StMGP

Initiiert wurde das Projekt durch den bayerischen Landesverband der leitenden Kinderärzte als eine Handlungsmaßnahme nach der Infektwelle im letzten Jahr. Als IT-Partner ist die Universität Passau für die Konzeption, den Aufbau und die Umsetzung der Plattform verantwortlich. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat im Rahmen eines bayernweiten Medizingipfels am vergangenen Montag, den 17.07.23, in München einen Förderbescheid über 360.000 Euro für den Start des Projekts mit dem Titel „virtuelles Kinderkrankenhaus Bayern“ an die Universität Passau und an Prof. Dr. Keller, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Passau, als Koordinator der Fachgruppe „virtuelle Kinderklinik“ und Vertreter der bayerischen Kinderkliniken, übergeben.

Ziel des Projektes ist es, Kinderkrankenhäuser miteinander zu vernetzen, damit die Behandlungskapazitäten besser abgestimmt und telemedizinische Beratungen bayernweit angeboten werden können. „In der Praxis bedeutet das, dass der einzelne Arzt in Zukunft bei Engpässen nicht mehr alle Kinderkliniken im Umkreis einzeln abtelefonieren muss, um einen freien Platz zu finden. Außerdem sollen sich Ärzte und Fachexperten in Kinderkliniken, beispielsweise mittels Videotelefonie, künftig schneller miteinander beraten und sich gegenseitig telemedizinisch unterstützen können“, so Keller.

„Als Matthias Keller mit der Idee zu dem Projekt zu uns kam, dachte ich: Das kann tatsächlich funktionieren. Und jetzt kümmern wir uns darum, dass es wirklich funktioniert", freut sich Prof. Dr. Tomas Sauer, Lehrstuhlinhaber für Mathematik mit Schwerpunkt Digitale Bildverarbeitung. „Das deutsche Gesundheitswesen ist geprägt von Komplexität und sehr viel Bürokratie. Wenn man ein System einführen möchte, dann muss es praktikabel und nutzfreundlich sein – und genau das setzt die Uni Passau um“, freut sich Keller auch in seiner Funktion als neuer Vorsitzender des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD) in Bayern über die Entwicklungen zu Gunsten der bayerischen Medizinlandschaft. „Das ist ein wichtiger Fortschritt und zudem der Anfang des weiteren Ausbaus der sogenannten Telemedizin.“ Im Fokus steht einmal mehr die schnellste und beste Versorgung der kleinen Patienten: Zeitgemäß, schnell, effizient – zum Wohle des Kindes.

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert den Aufbau, die Implementierung und den Betrieb sowie die konzeptionelle Weiterentwicklung des Projektes „virtuelles Kinderkrankenhaus Bayern“ – kurz TeleKiN – für einen Zeitraum von drei Jahren. „Die Präsentation dieses innovativen Projekts im Rahmen des Medizin-Gipfels belegt eindrücklich, dass die Professoren Keller und Sauer an der Spitze der Entwicklung medizinischer Versorgung in Bayern mitwirken. Die Münchener Medizin wird sich als Top-Verbund weltweit aufstellen. Kinderklinik und Universität Passau flankieren dieses Anliegen mit einem starken pädiatrischen Netzwerk auf der Basis modernster Technologie. Fachwelt und Politik sind begeistert von dieser Initiative. Und ich bin es auch!“, sagt Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau.

„Der Freistaat Bayern setzt sich mich Nachdruck dafür ein, dass wir die Chancen der Digitalisierung nutzen. Das Projekt ‚virtuelle Kinderklinik‘ zeigt, dass die Digitalisierung dabei helfen kann, die Versorgung und die Pflege zu verbessern und zu modernisieren. Sie kann Arbeitsabläufe erleichtern und Kapazitäten schaffen – für mehr menschliche Zuwendung und Betreuung. Mit der vorgestellten Highmed Agenda wollen wir die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege weiter vorantreiben. So schaffen wir die Medizin der Zukunft“, ist der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek überzeugt.

Als zusätzliche Unterstützung der Pädiatrie in Bayern hat der Freistaat ein kurzfristiges Förderprogramm im Umfang von fünf Millionen Euro auf den Weg gebracht.

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