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Millionenförderung für Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung: Universität Passau leitet neuen Forschungsverbund ForDaySec

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Passau koordiniert einen neuen, interdisziplinären Forschungsverbund zum Thema „Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung“. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert den Verbund von April 2022 bis März 2026 mit etwa 3,3 Millionen Euro.

| Lesedauer: 4 Min.

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser (Foto: Universität Passau)

Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser (Foto: Universität Passau)

„Der Cybersicherheit kommt für unsere freiheitliche Gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Die Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche. Zugleich wächst die Bedrohung krimineller Angriffe auf die digitale Infrastruktur dramatisch“, erklärte Wissenschaftsminister Markus Blume anlässlich der Förderzugsage für den neuen Forschungsverbund „ForDaySec“, den die Universität Passau unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser koordiniert.

„Es ist ein großartiger Erfolg von Professor Katzenbeisser und seinen Kollegen. Genau zum richtigen Zeitpunkt wird die Expertise der bayerischen Universitäten in diesem ungemein wichtigen Forschungsgebiet effektiv gebündelt. Als Präsident erfüllt es mich natürlich mit besonderem Stolz, dass unsere Universität das neue Security-Forschungsnetzwerk koordiniert. Dies belegt, dass Passau im Spitzenfeld dieses Forschungsfeldes platziert ist. Die Einrichtung von ForDaySec flankiert auch bestens unsere Pläne für ein IT Security Zentrum mit der TH Deggendorf.“

Prof. Dr. Katzenbeisser ist Inhaber des Lehrstuhls für Technische Informatik an der Universität Passau. Er forscht seit Jahren zur IT-Sicherheit von Infrastrukturen: „Vernetzte Systeme durchdringen alle Bereiche unserer Gesellschaft – dies gilt für private Haushalte ebenso wie für Produktionsbetriebe von Mittelständlern oder gar für kommunal betriebene Kritische Infrastrukturen“, erklärt der Informatiker. Doch in all diesen Bereichen seien ähnliche Trends zu beobachten: „Komponenten ohne Sicherheitsfunktionen werden unreflektiert eingesetzt, an vielen Stellen fehlt das Wissen, als auch die personellen Ressourcen.“ Gleichzeitig erhöhe sich dieBedrohungslage, etwa durch Cyber-Angriffe.

Der neue Forschungsverbund „ForDaySec – Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung“ will bestehende Aktivitäten im Bereich der Cybersicherheit stärker zusammenführen und vernetzen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Industrie- und Handelskammern, einschlägigen Clustern und Plattformen wird außerdem der Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis gestärkt.

An der Universität Passau beteiligen sich neben Prof. Dr. Katzenbeisser folgende Forschende an dem Verbund:

  • Prof. Dr. Joachim Posegga, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik mit Schwerpunkt IT- Sicherheit, sowie dessen Mitarbeiter Dr. Henrich C. Pöhls

  • Prof. Dr. Thomas Riehm, Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches und Europäisches Privatrecht, Zivilverfahrensrecht und Rechtstheorie

Von extern an dem Verbund beteiligt sind vorerst die Universität Bamberg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), die Technische Universität München (TUM) sowie die Universität der Bundeswehr München als assoziiertes Verbundmitglied. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert den Verbund vier Jahre lang mit 3,3 Millionen Euro, davon gehen 1,56 Millionen an die Universität Passau.

Interdisziplinäre Forschung für private Haushalte, kleine und mittlere Unternehmen und öffentliche Verwaltung

Das Alleinstellungsmerkmal von „ForDaySec“ ist die zielgerichtete, interdisziplinäre Erforschung neuartiger technischer Verfahren für die Cybersicherheit privater Haushalte, kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie der öffentlichen Verwaltung. Forscherinnen und Forscher aus Informatik, Soziologie und Rechtswissenschaft erarbeiten gemeinsam Technologien für die Absicherung des digitalen Alltags. Forschungsinhalt ist zugleich deren nachhaltig wirkende Einbettung in bestehende Systeme, die nicht beliebig veränderbar sind, da zum Beispiel keine neue Software aufgespielt werden kann.

Mit diesem Ziel erforscht „ForDaySec“ neben Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit für Hard- und Software spezielle Sicherheitskonzepte, die ohne Spezialwissen leicht einsetzbar sein sollen und zugleich die Aspekte des technischen Datenschutzes beachten. Bestandteil der Forschung sind dabei auch rechtswissenschaftliche Arbeiten zu Update-Pflichten sowie soziologische Untersuchungen zur Nutzung von Technik in der alltagspraktischen Anwendung.

Über Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser

Prof. Dr. Katzenbeisser hat seit April 2019 den Lehrstuhl für Technische Informatik an der Universität Passau inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Cybersicherheit für eingebettete Systeme, der sicheren kritischen Infrastrukturen sowie dem technischen Datenschutz. Er ist Mitglied der Association for Computing Machinery (ACM), der Gesellschaft für Informatik (GI) und Senior Member des Institute for Electrical and Electronics (IEEE). Er beteiligt sich unter anderem an der vom Fraunhofer HHI koordinierten Forschungsinitiative „6G Research and Innovation Cluster (6G-RIC)“ mit dem Ziel, Mobilfunksysteme der sechsten Generation über alle Technologiegrenzen hinweg zu entwickeln, sowie an Forschungsprojekten zur sicheren Mobilität.

Die Pressemitteilung des Bayerischen Wissenschaftsministeriums lesen Sie unter:

https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/12481/nr-043-vom-09-03-2022.html

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