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DFG-Projekt SINIR: Mit simulierten Nutzungsdaten zur Bibliothek der Zukunft

Im DFG-Projekt „Simulating Interactive InformatIon Retrieval“ (SINIR) arbeitet ein Forschungsteam der Universität Passau gemeinsam mit der weltweit größten Spezialbibliothek für wirtschaftswissenschaftliche Literatur an Konzepten für die digitale Bibliothek der Zukunft – und zwar mit Hilfe von simulierten Nutzungsdaten.

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Die digitale Bibliothek der Zukunft ist Gegenstand des Forschungsprojekts SINIR, an dem auch ein Team der Universität Passau beteiligt ist. Das Besondere: Das Vorhaben modelliert das Bibliothekssystem hauptsächlich mittels Simulationen. Foto: Universität Passau

Die digitale Bibliothek der Zukunft ist Gegenstand des Forschungsprojekts SINIR, an dem auch ein Team der Universität Passau beteiligt ist. Das Besondere: Das Vorhaben modelliert das Bibliothekssystem hauptsächlich mittels Simulationen. Foto: Universität Passau

Das DFG-Projekt SINIR () ist gleich in zweierlei Hinsicht besonders: Zum einen passt sich die entwickelte Lösung an das Suchprofil der Nutzerin oder des Nutzers an. Zum anderen ist bereits der Weg dorthin außergewöhnlich: Denn die Forscherinnen und Forscher arbeiten bei der Entwicklung fast ganz ohne reale Nutzungsdaten und ohne zeitaufwendige Tests.

„Uns geht es in dem Projekt darum, die Zugänge zu digitalen Bibliotheken zu optimieren“, erklärt Prof. Dr. Michael Granitzer, Inhaber des Lehrstuhls für Data Science an der Universität Passau. Er leitet das Projekt zusammen mit Matthias Hagen, Professor für Big Data Analytics an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Prof. Dr. Klaus Tochtermann, Direktor des Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) in Kiel. „Mit Hilfe unserer Methode können wir den Prozess der Entwicklung entscheidend abkürzen“, so Prof. Dr. Granitzer.

Das Forschungsteam simuliert ein Bibliothekssystem und speist in dieses System eine große Menge an künstlich generierten Nutzungsdaten ein. Diese Daten bilden möglichst viele Nutzungsvorlieben ab: „Es gibt ganz unterschiedliche Suchprofile. Manche Nutzerinnen und Nutzer suchen tagtäglich, andere kommen nur einmal und schauen dann ganz gezielt nach einem konkreten Buch“, erklärt Prof. Dr. Granitzer.

Die Nutzungsmodelle simulieren also beispielsweise Anfragen, Klicks und Ergebnisinteraktionen. Ganz ohne den Einsatz vorhandener Daten geht es aber dann doch nicht: Einige Modelle trainieren die Forscherinnen und Forscher auf Basis von realen Logdaten – also jenen Dateien, die das Suchverhalten von realen Nutzerinnen und Nutzer automatisch erfassen. Diese Modelle wiederum reichert das Team mit künstlich generierten Daten an. 

Diese Nutzungsmodelle helfen den Forscherinnen und Forschern dabei, die digitale Suche zu verbessern: Sie lassen Rückschlüsse zu, wie Bibliotheksdaten verschlagwortet werden müssen, damit sie besser gefunden werden. Außerdem geben sie Hinweise auf die beste Reihenfolge der Suchergebnisse.

Beteiligte und Förderung

Das entwickelte Verfahren evaluiert das Forschungsteam im Umfeld einer tatsächlich existierenden digitalen Bibliothek: der wirtschaftswissenschaftlichen Suchmaschine EconBiz. Projektpartner ist das ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, die weltweit größte Spezialbibliothek für wirtschaftswissenschaftliche Literatur. Das Ergebnis stellt das Forschungsteam auch anderen digitalen Bibliotheken in Form eines Open-Source-Frameworks zur Verfügung.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben mit der Projektnummer GR 4277/2-1, AOBJ: 651840 über eine Laufzeit von drei Jahren.

Kontakt

Referat für Medienarbeit

Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an:

Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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