Das IEEE ist der größte technische Berufsverband der Welt. An der Universität Passau ist IEEE durch eine studentische Hochschulgruppe vertreten. „Es macht uns stolz, einen der höchsten IEEE-Funktionäre nach Passau zu holen“, sagt Eva Lang, ehemalige Vorsitzende der IEEE Young Professionals und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Passau, die Roberto de Marca eingeladen hatte.
Auf seinem Rundgang konnte sich Roberto de Marca ein Bild von der Bandbreite der Forschung und Lehre in der Fakultät für Informatik und Mathematik machen: Am Lehrstuhl für Medieninformatik stellte Dr. Christin Seifert ihre Forschung zur Darstellung von großen Datenmengen vor, wie sie beispielsweise in Onlineausgaben von Zeitschriften auftreten. Als zweite Station präsentierten Prof. Dr. Brigitte Forster-Heinlein und Prof. Dr. Martin Kreuzer das Passauer Mathematik-Museum. Die letzte Station des Rundgangs führte an das Institut für Softwaresysteme in technischen Anwendungen der Informatik (FORWISS). Institutsgeschäftsführer Dr. Erich Fuchs präsentierte verschiedene öffentlich geförderte Forschungsprojekte, die in Zusammenarbeit mit Industriepartnern realisiert wurden, darunter die Inspektion von lackierten Autokarossen mittels optischer Verfahren, Software für endlos fertigende 3D-Druck-Maschinen sowie hochgenaue digitale Karten als Grundlage zur Fahrzeugeigenlokalisierung in Fahrerassistenzsystemen.
Der brasilianische Gast zeigte sich begeistert von der Vielzahl und der hohen Qualität der Projekte. In seinen Augen nehme die Universität eine „äußerst zukunftsweisende Entwicklung“, so de Marca. Anschließend stellte er in einem Vortrag vor Studierenden und Mitarbeitern der Universität aktuelle Open-Access-Entwicklungen im Bereich von online Publikationen vor und sprach über Technologien der Zukunft. Als Ausblick in die Zukunft präsentierte er am Beispiel der mexikanischen Stadt Guadalajara eine IEEE-Initiative für eine geplante Stadtentwicklung.
Roberto de Marca ist Professor für Signaltechnik und Telekommunikation an der Katholischen Universität von Rio de Janeiro in Brasilien und wird 2014 dann als amtierender Präsident des weltweiten Fachverbands IEEE die Interessen von mehr als 425.000 Informatikern und Ingenieuren in über 160 Ländern verantwortlich sein.