Das DAAD-Sommerseminar legt den Schwerpunkt dieses Jahr auf die EU-Osterweiterung und setzt sich vor diesem Hintergrund u. a. mit folgenden Fragen auseinander: Welche politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der EU-Osterweiterung 2004 und 2007 sind in den beigetretenen Ländern sowie in der EU insgesamt zu verzeichnen? Wie verlaufen die Demokratisierungsprozesse in den neuen EU-Ländern, und welche Defizite sind dabei noch zu beseitigen? Wie gestaltet sich die soziale und politische Integration der osteuropäischen Mitgliedsstaaten, und welche Probleme sind damit verbunden? Kann man heute über eine gemeinsame europäische Identität sprechen und wenn ja, wie sieht sie aus? Welche politischen Instrumente und Strukturen sollten entwickelt werden, um die Stabilität der EU zu sichern?
Diese und weitere politisch und gesellschaftlich relevante Themen werden auch im Rahmen des öffentlichen Programms diskutiert, zu dem alle Interessierten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich willkommen sind.
Die Vortragsreihe wird am 3. Juni um 14 Uhr mit dem Vortrag "Probleme der sozialen Integration im erweiterten Europa" von Prof. Dr. Maurizio Bach, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Passau eröffnet. Im Fokus des Vortrags stehen u. a. die institutionelle Struktur und Dynamik der Europäischen Union sowie Themen wie Migration, soziale Ungleichheit und die Frage der europäischen Identität (Nikolakloster Raum 403, Innstr. 40).
Der ehemalige Senior Policy Advisor in der Polizeimission der Europäischen Union in Bosnien und Herzegowina in Sarajewo und Mitglied der Südosteuropa-Gesellschaft e.V., Tobias Flessenkemper vom Europe-Institute CIFE, Nice/Berlin, berichtet in seinem Vortrag "Bosnien und Herzegowina und die EU" am 4. Juni um 14 Uhr über die über 20-Jahren lange schwierige Beziehung zwischen der EU und dem Staat im westlichen Balkan (Juridicum Raum 147b, Innstraße 39).
Am 6. Juni um 14 Uhr folgt der Vortrag "Ökonomische Effekte der erweiterten EU" von Dr. oec. Ognian Hishow, Mitarbeiter der Forschungsgruppe EU-Integration bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Er spricht über die Auswirkungen der EU-Osterweiterungen auf Wirtschaft, Finanz- und Arbeitsmärkte in den beigetretenen Ländern und in der EU insgesamt, sowie über die notwendigen Instrumente, um die dabei aufgetretenen Probleme zu beseitigen (Nikolakloster Raum 403, Innstr. 40).
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 5. Juni um 17 Uhr im Nikolakloster Raum 403, Innstraße 40 mit dem Titel "Potentielle EU-Beitrittskandidaten: Chancen und Perspektiven" diskutieren renommierte Expertinnen und Experten über die Fortschritte und Probleme der Demokratisierungs- und Stabilisierungsprozessen in den Ländern, die als potentielle EU-Beitrittskandidaten eingestuft sind, sowie über die möglichen Chancen und Risiken einer weiteren EU-Erweiterung. An der Diskussion nehmen teil: Dipl.-Vw. Miriam Frey, Mitarbeiterin des Arbeitsbereichs Wirtschaft, Migration und Integration am Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg; Prof. Dr. Daniel Göler, Inhaber der Professur für Europäische Politik, „Jean Monnet Chair, Universität Passau und Leiter des DAAD-Sommerseminars; Dr. oec. Ognian Hishow, Mitarbeiter der Forschungsgruppe EU-Integration bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin; Dr. rer. pol. Oliver Schwarz, u. a. Experte für EU-Erweiterung und westlichen Balkan am Institut für Politikwissenschaft, Universität Duisburg-Essen. Die Moderation übernimmt Dr. Andreas Kalina, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie für Politische Bildung Tutzing und ebenfalls Leiter des DAAD-Sommerseminars.
Das DAAD-Sommerseminar 2014 „EU-Osterweiterung: Quo vadis? Bilanz und Perspektiven nach 10 Jahren" wird durch die Initiative Perspektive Osteuropa am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen (Prof. Dr. Thomas Wünsch) organisiert. Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) im Rahmen des DAAD Alumni-Programms und aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert.
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Lydia Gräfenstein, 0851 509-2874, oder an das Referat für Medienarbeit der Universität Passau, Tel. 0851 509-1439.