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Bayerischer Sozialpreis für Passauer Bildungsprojekt

Das regionale Bildungsprojekt PASSgenAU, das vom Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Passau mit initiiert wurde, ist als eines von drei bayerischen Projekten für den Bayerischen Sozialpreis ausgewählt worden. Die Bayerische Landesstiftung zeichnet jährlich hervorragende Leistungen in den Bereichen Kultur, Soziales und Umwelt aus. Der Preis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

| Lesedauer: 3 Min.

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Freuen sich über die hohe Auszeichnung des Bildungsprojekts und die finanzielle Unterstützung: Prof. Dr. Norbert Seibert (v.l.), Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik, Dr. Martin Eder, Ausbildung und Organisation der Lern- und Sprachpaten, Schulamtsdirektor a.D. und Projektinitiator Heinz Fuchs, Christian Just, Vorsitzender des Wirtschaftsforums der Region Passau e. V. als Träger des Projekts und Schulamtsdirektor Klaus Sterner, Projektentwicklung und -steuerung. Foto: Universität Passau/Brandes

Wer hilft eigentlich den „schwachen“ Schülerinnen und Schülern, denjenigen, die Potential hätten, aber keine Unterstützung und deshalb bildungsmäßig oft als Verlierer dastehen? Die soziale Bildungsungerechtigkeit wird allgemein beklagt und gerade jetzt durch die Schulschließungen nochmals verstärkt. Für diese Schülerinnen und Schüler wurde 2012 PASSgenAU als regionales Bildungsprojekt angestoßen. Das Wirtschaftsforum Passau, Schulamtsdirektor a.D. Heinz Fuchs und der Lehrstuhl für Schulpädagogik von Prof. Dr. Norbert Seibert haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, „gefährdeten“ Schülerinnen und Schülern erfolgreiche Schullaufbahnen und berufliche Anschlüsse zu ermöglichen. 

Für diesen bayernweit einmaligen Ansatz wurde das Projekt nun mit dem Bayerischen Sozialpreis ausgezeichnet – auf dem Postweg, da die ursprünglich vorgesehene persönliche Urkundenübergabe durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder pandemiebedingt nicht möglich war.

„PASSgenAU zeigt, welchen Mehrwert die Universität nicht nur durch ihre wirtschaftlichen Kooperationen für die Region erbringt, sondern durch das Netzwerk mit dem Staatlichen Schulamt und dem Wirtschaftsforum Passau in ganz besonderer Weise auch für die Bildung in Stadt und Landkreis Passau“, sagt Prof. Dr. Norbert Seibert. „Am Lehrstuhl für Schulpädagogik werden dazu durch Dr. Martin Eder herausragend motivierte und engagierte Lehramtsstudierende in speziellen Seminaren zu Lern- bzw. Sprachpaten ausgebildet. Diese stehen den Grund- und Mittelschulen der Stadt und des Landkreises Passau zur individuellen Förderung von Kindern mit entsprechenden Mängeln in ihrer Lese- und Sprachkompetenz, sowie ihren mathematischen Grundkenntnissen zur Verfügung.“ Rund 1200 Schülerinnen und Schüler können so im aktuellen Schuljahr durch ca. 80 Lern- bzw. Sprachpatinnen und -paten intensiv gefördert werden. 

„Die intensive Förderung ab der 1. Jahrgangsstufe führt zu einem schnelleren Anschluss an das jeweilige Leistungsniveau der Jahrgangsstufe. Es zeigen sich deutlich erkennbare Fortschritte in der Lese-, Sprach- und mathematischen Grundkompetenz“, so Dr. Martin Eder. Etwa ein Drittel aller geförderten Kinder bringe Sprachdefizite aufgrund ihres Migrationshintergrunds mit. „Die Förderung durch Lern- und Sprachpatinnen und -paten führt zur messbaren Steigerung der Sprachkompetenz, einem allgemeinen Motivationsschub und einer aktiveren Teilnahme am Unterricht.“ Dies zeige sich auch an den zahlreichen Übertritten an weiterführende Schulen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund. 

Optimale Praxiserfahrung für Lehramtsstudierende 

Auch für die beteiligten Studierenden und Lehrkräfte bietet das Projekt Mehrwerte: Die Tätigkeit als Patinnen und Paten sowie die enge Zusammenarbeit mit bereits erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern bereiten die Studierenden praxisnah und intensiv auf ihren späteren Berufsalltag vor. Zugleich werden die Lehrkräfte durch die personelle Unterstützung spürbar entlastet. Aktuell engagieren sich die beteiligten Studierenden ehrenamtlich und weit über die Anforderungen ihres Lehramtsstudiums hinaus mit über 10.500 Förderstunden an den Schulen der Stadt und des Landkreises Passaus.

Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Damit wird ein Projekt gewürdigt, das Maßstäbe in der Kooperation von Lehramtsstudium und Bildungspraxis setzt. Der Erfolg hat zu dauerhafter Unterstützung durch Stadt, Landkreis, Stiftungen, Kirche, Banken und Unternehmen geführt. Ein Vertrauen, das die Projektverantwortlichen zurecht genießen. Sie verhelfen der Universität Passau zu einer sichtbaren und wirkungsvollen regionalen Wirksamkeit. Und nicht zuletzt: viele individuelle Bildungswege wurden so auf erfolgreichen Kurs gebracht. Gratulation und großen Respekt für alle Beteiligten!“

Kontakt

Referat für Medienarbeit

Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an:

Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
kommunikation@uni-passau.de

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