„Mit der Universität beginnt die Zukunft“, so lautete ein Zeitungsartikel der Passauer Neuen Presse von 1977, in dem die neuen Bauten der Universität überschwänglich begrüßt wurden. Grund für diese Euphorie war das Nachhaltigkeitskonzept, da die Universität bereits in den 70er Jahren ohne herkömmliche Heizung geplant wurde, so gibt es bis heute zum Beispiel keine Schornsteine auf den Dächern am Campus.
„Heute ist nachhaltiges Bauen Standard“, erläutert Jörg Trempler, Kurator der Ausstellung, „aber vor über 40 Jahren war Passau mit dieser Planung sehr innovativ.“ Trempler hat mit einem Team aus Studentinnen die Ausstellung geplant und konzipiert. Begeisterung kam in dem Moment auf, wo klar wurde, dass die heutige Universität auch ganz anders aussehen hätte können.
Die Ausstellung widmet sich ausführlich diesem ersten Ideen- und Bauwettbewerb der Universität von 1976. Zentrales Exponat ist ein repräsentatives Holzmodell Passaus, das die Stadt vom Gelände der Universität bis zur Ortsspitze zeigt. Schon in diesem Modell wird deutlich: Stadt und Universität gehören zusammen. Neben den erhaltenen Modellen dieses Wettbewerbs werden auch – zum Teil das erste Mal seit über 40 Jahren – Pläne und Entwürfe gezeigt. Dabei gibt es auch Überraschendes wie die Universität im Wald oder Kurioses wie einen schlichten Hochhausentwurf.
„Es freut mich, dass nach über 40 Jahren Modelle und Pläne des Ideen- und Bauwettbewerbs zur geplanten Universität Passau im Museum am Dom in den Prunkräumen der Neuen Residenz gezeigt werden“, so Alois Brunner, Kunstreferent des Passauer Bistums und Leiter des Museums am Dom. „Ich selber konnte ab 1982 während meiner gesamten Studienzeit den Bau der verschiedenen Universitätsgebäude und das sich damit entwickelnde bemerkenswerte Architekturensemble entlang des Inns ‚hautnah‘ mitverfolgen. Der Blick auf die Modelle von 1976 lässt erkennen, wie damalige Ideen in der Umsetzung aufgegriffen und in den einzelnen Gebäuden schlüssig weiterentwickelt wurden.“
Der Ort der Prunksäle bietet für die Präsentation moderner Architektur nicht nur einen spektakulären Kontrast, sondern hat selbst einen historischen Hintergrund. Als das Ergebnis des Ideen- und Bauwettbewerbs 1976 der Öffentlichkeit präsentiert wurde, fand diese Schau in denselben Räumen statt. Einige Entwürfe können also exakt am selben Ort präsentiert werden.
Der zweite Schwerpunkt der Ausstellung richtet sich dann konkret in die Zukunft, indem die Entwürfe für den Neubau am Spitzberg präsentiert werden. Die vom Preisgericht ausgewählten Entwürfe werden vorgestellt, sodass sich die Besucherinnen und Besucher eine Vorstellung davon machen können, wie der zukünftige Neubau der Universität aussehen wird.
Vertreterinnen und Vertreter der Medien laden wir herzlich zu einer Sonderführung am Donnerstag, 29. Juli, um 9:00 Uhr in der Neuen Residenz mit Prof. Dr. Jörg Trempler und Alois Brunner ein. Bitte melden Sie sich per E-Mail bis zum 28. Juli an: kommunikation@uni-passau.de.
Es handelt sich um eine Ausstellung der Universität Passau gemeinsam mit dem Museum am Dom in den Prunksälen der Neuen Residenz. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober geöffnet: Mittwoch bis Samstag, 10-16 Uhr. Anfragen für Führungen nimmt der Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft gerne entgegen: cornelia.koller@uni-passau.de, Tel.-Nr. 0851/509-2061.