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Nachgefragt: Interview mit dem Dozierenden Vincent Konrad

ZKK: Was können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen unter dem im Sommersemester 2022 neu angebotenem Seminar „Creative Career Writing“ verstehen? 

Als Karriereberater beschäftige ich mich seit über zehn Jahren mit der Frage: Wie können wir unseren beruflichen Ambitionen am besten auf die Spur kommen? Die Methode des Schreibens eignet sich hierfür hervorragend. Schreiben ist das Tor zum Unterbewusstsein und ermöglicht uns, auf spielerische Weise der eigenen Berufung näher zu kommen.

Es ist an der Zeit für das Seminar „Creative Career Writing“, welches die Methode des Schreibens mit Karriereplanung verbindet. Der Fokus liegt darauf, berufliche Ambitionen und Visionen zu entwickeln und die nächsten Schritte zu planen. Es steht allen Semesterstufen und Studiengängen offen.

ZKK: Der Ansatz klingt sehr spannend. Wovon denken Sie, profitieren die Teilnehmenden dabei zukünftig am meisten? 

Viele von uns haben berufliche Ziele, die im Keller verstauben. Wir haben Angst vor dem Scheitern und lassen sie lieber unangetastet. Sobald wir sie durch das Aufschreiben hochgeholt haben, kommen wir der Realisierung plötzlich deutlich näher. Selbst die größten Erfolge bestehen aus vielen kleinen Zwischenschritten. Der erste ist der wichtigste. Auch wenn wir bereits konkrete Ziele vor Augen haben, kann die Methode des Creative Career Writings sehr hilfreich sein.

ZKK: Sie bieten zudem die Berufsorientierung für Studierende der Philosophischen Fakultät an. Wurden die Berufsaussichten der Absolventinnen und Absolventen durch die Covid-19 Pandemie gemindert, sind sie in etwa gleichgeblieben oder haben sie sich möglicherweise sogar verbessert? 

Es kommt darauf an. Die Kultur- und Eventbranche hat zwei herausfordernde Jahre hinter sich. Einige, z.B. Kulturschaffende, sind an der Unplanbarkeit zerbrochen und haben sich anderen Berufsfeldern zugewandt. Ähnliches lässt sich in der Gastronomie beobachten. Grundsätzlich sehe ich für Absolvent:innen der philosophischen Fakultät auch Vorteile. Sie decken meist mehrere Themenfelder ab; sind flexibler in der Wahl ihres Berufsfelds. Voraussetzung ist, dass sie eine Vorstellung davon haben, was sie in Organisationen und Unternehmen einbringen können und wofür sie wirklich brennen. Das herauszufinden, ist der Hauptfokus des Seminars.

ZKK: Wovon profitieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Ihren Veranstaltungen aus Ihrer Sicht am meisten? 

Ein wertvolles Seminar machen drei Dinge aus. Erstens sollten zielführende Fragen gestellt werden. Denn wenn wir uns neue Fragen stellen, können wir auch neue Antworten erhalten. Zweites braucht es Raum, in dem die Studierenden miteinander in Austausch kommen. So können sie voneinander lernen sowie Feedback erhalten. Und drittens darf ein Workshop auch Freude bereiten und die Studierenden fordern. Denn wenn wir uns gut fühlen, können wir über uns selbst hinauswachsen.

ZKK: Was würden Sie den Studierenden abschließend mit auf den Weg geben? 

Setze dich auf den Regiestuhl deines beruflichen Werdegangs. Unsere Karriere ist oft von Entscheidungen anderer Menschen, beispielsweise nach einem Vorstellungsgespräch, abhängig. Anschließend hadern wir, falls es nicht gleich klappt und geben die Verantwortung für die Misere an andere ab. Deshalb ist die folgende Haltung wichtig: Wir dürfen uns immer wieder bewusst machen, welche Handlungsoptionen wir haben, die wir aktiv angehen können, ohne von Entscheidungen anderer abhängig zu sein.

Hilfreiche Fragen sind: Mit wem könnte ich hierzu ins Gespräch gehen? Wer könnte mich unterstützen? Wo kann ich Erfahrung auf dem Gebiet sammeln, für das ich brenne? Sobald wir die Verantwortung für unseren Erfolg annehmen, wird er auch kommen. Unausweichlich.

Sehr geehrter Herr Konrad, haben Sie vielen Dank für Ihre Zeit, die ausführlichen Einblicke in Ihre spannenden Seminare, auf die sich unsere Studierenden freuen können, sowie den motivierenden Schlussbemerkungen!

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