Logo der Universität Passau

Nachbericht zum „Berufe im Profil“-Vortrag „Referent in der europäischen und internationalen Zusammenarbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung“

Am 10.05.2023 fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Berufe im Profil“ der Vortrag „Referent in der europäischen und internationalen Zusammenarbeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung“ statt. Hierbei berichtete der frühere Passauer Student Toni Michel von seinem beruflichen Aufgabenfeld bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), für die er als Länderreferent im Bereich Osteuropa arbeitet. 

Toni Michel studierte von 2011 bis 2015 den Studiengang B.A. European Studies an der Universität Passau. Als Studienschwerpunkte wählte er Anglistik und Politikwissenschaft und durch ein Auslandssemester in Litauen wurde Michels Interesse für das östliche Europa geweckt. An der russischen Universität MGIMO (Moskauer Institut für Internationale Beziehungen) absolvierte er im Anschluss seinen Master „Politics and Economics in Eurasia“. Obwohl das Studium auf Englisch stattfand, nutzte er dabei die Gelegenheit die russische Sprache zu lernen. Als besonders spannend empfand er unter anderem sein Auslandspraktikum im nationalen Parlament der Ukraine, bevor er 2019 mit seinem Trainee-Programm im Kiewer Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung startete. Nach zwei Jahren wechselte er dann in die Berliner Zentrale.

Die Kernarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung liegt bei der politischen Bildung im Inland. Die KAS ist ein eingetragener Verein, eine Organisation der Zivilgesellschaft und wird vom deutschen Staat finanziert. Auch wenn die KAS nahe an der Partei agiert und grundlegende Werte mit der CDU teilt, so ist eine Parteimitgliedschaft für KAS-Angestellte keine Pflicht. Genauso wie es innerhalb einer Partei verschiedene politische Strömungen gibt, so sind in der Konrad-Adenauer-Stiftung diese Strömungen wiederzuerkennen. Aufgrund der großen Demokratisierungswellen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewann die Auslandsarbeit für die KAS zunehmend an Bedeutung. Über einhundert Auslandsbüros werden von der Konrad-Adenauer-Stiftung weltweit betreut. Michel betonte gleichzeitig jedoch, dass diese Niederlassungen nicht das Ziel verfolgen aktiv in die Politik der anderen Staaten einzugreifen.

Von Berlin aus betreut Michel aktuell einige östliche Auslandsbüros. Dabei steht er als Länderreferent im engen Kontakt mit den jeweiligen Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Er stimmt Prioritäten sowie Strategien mit den Auslandsbüros ab und vernetzt die Arbeit im Ausland mit anderen Regionalabteilungen oder thematischen Teams der KAS. Zudem ergänzt er die Auslandsarbeit mit Veranstaltungen in Berlin und hält Kontakt zu Botschaften, Think Tanks, Stipendiaten und Stipendiatinnen sowie Delegationen. Als Zuwendungsgeber spielt das Auswärtige Amt für Michels Arbeitsalltag ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Projektberichterstattung und Mittelbeantragung, die sich für seinen Bereich an das Auswärtige Amt richten, unterliegen zudem seiner Verantwortung.

Als große Organisation bietet die Konrad-Adenauer-Stiftung viele Weiterbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven. Das häufige Reisen, das mit seinem Beruf einhergeht, nennt Michel als großen Vorteil seiner Arbeit. Durch die weltweite Vernetzung versuchen Länderreferentinnen und Länderreferenten ein politisches Bewusstsein für Regionen zu schaffen, die von der deutschen Warte aus oft unbemerkt bleiben. Auf der anderen Seite sei allerdings auch eine gewisse Frustrationstoleranz nötig, um der notwendigen Bürokratie und den „reaktiven Aspekten“ des Jobs – viel Koordinationsarbeit, statt selbst Projekte aktiv zu leiten – Stand halten zu können.

Bevor Michel den Studierenden die Gelegenheit bot, Nachfragen zu stellen, gab er den Zuhörenden abschließend noch einige Tipps mit auf den Weg. Einem Berufseinstieg bei der Konrad-Adenauer-Stiftung könnte man beispielsweise über ein Stipendienprogramm der KAS näherkommen. Somit erhalten die Studierenden nicht nur Geld, sondern knüpfen zudem erste nützliche Kontakte innerhalb der Stiftung. Ebenso lohnt es sich, wenn die Interessentinnen und Interessenten einige Praktika und Vorerfahrungen in bestimmten Regionen der Welt gesammelt haben. Trotzdem müssen sie vorab keine „allumfassenden Experten oder Expertinnen“ in diesen geografischen Gebieten sein. Eine generalistisches Studium eigne sich außerdem für einen derartigen Aufgabenbereich ideal, da das Tätigkeitsfeld eine große Vielseitigkeit verkörpert.

Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von Vimeo hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von YouTube hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Video anzeigen