ZKK: Lieber Herr Röpke, Sie beschäftigen sich mit einem Thema, von dem viele unserer Leserinnen und Lesern bestimmt schon einmal berührt wurden. Woher kommt Ihre Motivation das Webinar "Selbstmanagement und stressfreies Studium" im Rahmen des „Survival Kits für Erstsemester“ anzubieten?
Matthias Röpke: Zu Beginn meines Studiums hatte ich selbst Probleme mit dem Zeit- und Selbstmanagement. Anfangs getrieben von Stundenplänen, sozialen Verpflichtungen und Ehrgeiz habe ich aber schon sehr bald die Kontrolle über meinen Studienverlauf, und letztendlich über mein Selbstmanagement, zurückerlangen können. Selbst sein Leben zu planen und sich aktiv für Wege zu entscheiden ist fast immer sehr befriedigend. Das ist für mich ein Kernelement von Selbstbestimmung. Wie könnte man das nicht weitergeben wollen?
ZKK: Sie waren außerdem der Initiator des „Survival Kits“. Was hat Sie dazu veranlasst, dieses Format zusätzlich zum breiten Angebot des ZKK zu initiieren?
Matthias Röpke: Das Survival Kit findet seit dem Wintersemester 2020/21 regelmäßig in der O-Woche statt und richtet sich an Erstsemester. Durch das Format sollen die Erstis grundlegende Methoden kennenlernen, um sich selbst zu organisieren. Das selbstständige Planen oder Ziele setzen ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Es ist oft langwierig und mühsam. Vielen fällt erst sehr spät in ihrem Studium auf, dass ein Plan ganz gut gewesen wäre. In meiner Veranstaltung möchte ich aber auch nicht den Studierenden aufdrängen, wie sie ihr Studium zu gestalten haben. Es geht vielmehr darum, sie darauf hinzuweisen: "Da ist etwas, was euch helfen kann. Wenn ihr wollt, könnt ihr damit vielleicht besser durch euer Studium gehen." Ich selbst habe an Selbst- und Zeitmanagementkursen des ZKK teilgenommen und davon besonders profitiert. Das Programm des ZKK mit so einer Einstiegsveranstaltung zu erweitern, freut mich. Wenn ein paar Teilnehmende von dem Format inspiriert werden und fortan in weitere Kurse des ZKKs gehen, um ihre Soft Skills auszubauen und Neues zu lernen, trägt das auch zu meinem Bild einer Universität bei: Menschen für ihre eigene Bildung begeistern.
ZKK: Ihrer Erfahrung nach: Wie werden diese Inhalte am besten vermittelt?
Matthias Röpke: Die Evaluationen lügen nicht. Mit Humor und Ehrlichkeit bin ich bisher am besten gefahren. Ehrlich über Dinge zu sprechen, mit denen auch ich Probleme hatte, macht den meisten Teilnehmenden Mut sich selbst an Methoden zu versuchen, die ihnen schwerfallen. Weiterhin möchte ich auch ehrlich zu den Studierenden sein und ihnen vermitteln, dass ihr Studium zwar oft hart sein kann, weil viele Verpflichtungen bestehen, sie diese aber aus eigener Kraft meistern können. Dazu gehört auch, von seinen eigenen Fehlern zu berichten. Dabei darf der Humor nicht zu kurz kommen, um die Stimmung wieder aufzulockern. Dabei achte ich natürlich darauf, dass das Ganze kein Zirkus wird. Aber man muss auch mal über sich selbst lachen können.
ZKK: Was würden Sie den Studierenden schlussendlich noch mit auf den Weg geben?
Matthias Röpke: Bleiben Sie offen für Neues. Suchen Sie die Konfrontation mit sich selbst. Sie können nur gewinnen.