Grüne Landschaften, viele Schafe und Pubs – das assoziiere ich mit Irland. Auf Grund des geringeren organisatorischen Aufwands ein Praktikum im europäischen, statt im außereuropäischen Ausland zu machen und da eine Auslandserfahrung in meinem Studiengang verpflichtend ist, bin ich nach meinem vierten Semester für sechs Monate nach Irland gegangen. Für ein Praktikum habe ich mich entschieden, da ich neben Auslands- gleichzeitig auch Arbeitserfahrung sammeln wollte. Mein Name ist Veronika, ich studiere im Bachelor Kulturwirtschaft und habe beim Reiseunternehmen Abbey Ireland & UK im Operations Department gearbeitet.
Arbeiten in der Reisebranche Irlands
Beim multinationalen Unternehmen Abbey Ireland & UK, mit Mitarbeitern aus 23 verschiedenen Ländern, habe ich mich vom ersten Tag an wohl gefühlt. Alle Kolleginnen und Kollegen waren sehr hilfsbereit und haben mich mit offenen Armen empfangen. Ich wurde intensiv betreut und direkt in das Team mit einbezogen. Meine Hauptaufgabe bestand darin, die Buchungen für die Reisesaison 2020 zu übernehmen. Dazu stand ich in laufendem Kontakt mit allen irischen Anbietern von Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Außerdem habe ich die Reisedokumente, wie Hotellisten und den Programmablaufplan, für die Reisegruppen aufbereitet. Da es in dem Unternehmen viele Praktikantinnen und Praktikanten gab, habe ich auch schnell Anschluss gefunden. Bei Abbey Ireland & UK werden oft gemeinsame Aktivitäten organisiert und freitags wird nach der Arbeit regelmäßig der Vorteil genutzt, dass das Büro direkt neben dem ältesten Pub Dublins liegt – Irland ist ja bekannt für seine Pubkultur. Das Pub ist ein Treffpunkt für Jung und Alt und der perfekte Ort, um neue Kontakte zu knüpfen.
Turbulente Reisesaison
Insbesondere meine letzten zwei Wochen wurden durch die Auswirkungen des Coronavirus dominiert. Als Anfang März 2020 die ersten Reisewarnungen und Einreisebeschränkungen bekannt gegeben wurden, gab es keine Routine mehr im Büro. Statt Reisen zu buchen, wurden sie nur noch storniert. Dass die Tourismusbranche in der COVID-19-Pandemie sehr stark getroffen wurde, sieht man daran, dass Abbey Ireland & UK neben all seinen Praktikantinnen und Praktikanten auch viele Festangestellte entlassen musste. Vermutlich werden die ersten Praktika erst wieder ab 2021 ausgeschrieben, um die wirtschaftliche Belastung klein zu halten. Sobald Praktika wieder möglich sind, kann ich jedem, der sich für die Tourismusbranche interessiert nur empfehlen, sich bei Abbey Ireland & UK zu bewerben.
Wohnungssuche und Finanzierung
Da die Wohnungssuche in Dublin gar nicht so einfach ist, habe ich mich für eine Gastfamilie entschieden. Durch die nette und sehr offene Art der Familie habe ich viele Einblicke in die irische Kultur bekommen und von Insidertipps profitiert. Generell sind Zimmer im Stadtzentrum Dublins sehr teuer, weshalb es oft einfacher ist, eine Wohnung außerhalb zu suchen und mit dem Bus ins Zentrum zu fahren. Mit der Studierendenkarte, der student leap card, zahlt man maximal 20 € pro Woche. Es lohnt sich auch, die ersten Wochen im Hostel zu überbrücken und dann vor Ort auf Wohnungssuche zu gehen. Generell gibt es viele Angebote auf Facebook, auf daft.ie und für Gastfamilien auf hostingpower.ie. Dank des Förderprogramms Erasmus+, zusammen mit einer kleinen Vergütung meines Praktikums, konnte ich die hohen Ausgaben für die Miete stemmen. Auf der Website des Zukunft: Karriere und Kompetenzen kann man sich gut über verschiedene Stipendien und deren Anforderungen informieren, sowie über die Höhe der Erasmus+ Zuschüsse, die je nach Zielland unterschiedlich hoch sind – diese sind abhängig von den Lebenshaltungskosten. Bei weiteren Fragen, sowie im Allgemeinem zur Bewerbung, wird man jederzeit vom ZKK-Team unterstützt. Die Bewerbung für das Förderprogramm ist aber relativ unkompliziert und der Zuschuss lohnt sich, damit man den Auslandsaufenthalt umso mehr genießen kann.