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Tessa in Nikosia

Mein Auslandspraktikum am Goethe-Institut in Nikosia

Im Rahmen meines Masterstudiums Geographie: Kultur, Umwelt und Tourismus war ein mindestens vierwöchiges Auslandspraktikum vorgesehen. Frühzeitig bewarb ich mich beim Goethe-Institut in Nikosia und erhielt nach einem positiven Bewerbungsgespräch eine Zusage für ein zweimonatiges Praktikum im Herbst 2024. Die Insel fasziniert mich besonders aufgrund ihrer einzigartigen geografischen und politischen Lage: Der griechisch-zypriotische Süden und der türkisch-zypriotische Norden sind durch eine Pufferzone getrennt, die auch mitten durch die Hauptstadt Nikosia verläuft. Diese Teilung prägt den Alltag und den interkulturellen Austausch auf der Insel.

Ein einzigartiger Standort mit besonderer Bedeutung

Das Goethe-Institut Nikosia ist Teil des weltweiten Netzwerkes des Goethe-Instituts zur Förderung der deutschen Sprache und Kultur und liegt direkt in der Pufferzone, die von den Vereinten Nationen verwaltet wird. Dadurch übernimmt das Institut eine besondere Rolle als Brückenbauer zwischen den beiden kulturellen Gemeinschaften der Insel. Menschen aus dem Süden und Norden kommen hier zusammen, um Sprachkurse zu besuchen und an Veranstaltungen teilzunehmen. Diese außergewöhnliche Lage macht das Goethe-Institut in Nikosia nicht nur zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum, sondern auch zu einem Ort des Dialogs und der Völkerverständigung.

Meine Aufgaben und Erfahrungen

Während meines Praktikums arbeitete ich im Bereich Kulturprogramm und Öffentlichkeitsarbeit. Ich war in verschiedene Projekte eingebunden und sammelte wertvolle Erfahrungen in der Veranstaltungsorganisation. Ein zentraler Bestandteil meiner Tätigkeit war die Mitarbeit bei der Organisation und Durchführung der Wochen der deutschen Sprache 2024. Hierbei erstellte ich Veranstaltungsankündigungen in Deutsch und Englisch, die auf der Website des Goethe-Instituts sowie der Wochen der deutschen Sprache 2024 veröffentlicht wurden.

Ein weiteres Highlight war die Betreuung der Ausstellungen Queer as German Folks und Komplett Kafka. Meine Aufgaben umfassten die Aufsicht im Ausstellungssaal sowie die praktische Unterstützung beim Auf- und Abbau der Exponate. Zudem war ich bei Filmvorführungen und Veranstaltungen im Garten und Saal des Goethe-Instituts aktiv. Ich half beim Aufbau von Leinwänden, unterstützte den technischen Ablauf und betreute die Veranstaltungen vor Ort. Darüber hinaus konnte ich am Podcast Kafka Talk 2.0 mitwirken und übernahm administrative Aufgaben wie die Organisation von Reisebuchungen für Veranstaltungsgäste oder die Erstellung von Transkripten.

Arbeitsumfeld und Tagesablauf

Die Arbeitszeiten waren in der Regel von 9:00 bis 17:30 Uhr, wobei sie an Veranstaltungstagen flexibel angepasst wurden. Da der Ausstellungssaal auch samstags geöffnet war, arbeitete ich oft an Wochenenden. Die Betreuung durch das Goethe-Institut war hervorragend und ich fühlte mich von Anfang an im Team sehr wohl.

Einblicke in die Kultur und das Leben in Nikosia

Während meines Praktikums wohnte ich in der sehr lebendigen Hauptstadt Nikosia, die mit ihren zahlreichen Cafés, Restaurants und kulturellen Veranstaltungen einiges zu bieten hat. Meine Unterkunft , die ich über Airbnb gebucht hatte, lag direkt an der Pufferzone und war fußläufig zum Goethe-Institut. Die Mietpreise in Nikosia sind jedoch relativ hoch, was die Suche nach einer Unterkunft zu einer Herausforderung machte.

Neben meiner Arbeit hatte ich an den Wochenenden Zeit, die Insel zu erkunden. Mit dem Intercity-Bus (intercity-buses.com/en/) besuchte ich Städte wie Paphos, Limassol und Larnaka und genoss die beeindruckende Landschaft zwischen Küste und Bergen. Da es auf Zypern keinen Zugverkehr gibt, erwiesen sich die Busse als unkomplizierte (und umweltfreundliche) Transportmittel.

Die Insel bietet auch großartige Wandermöglichkeiten. Es gibt Wandergruppen (z. B. The Cyprus Strollers), die u. a. Wanderungen im Troodos-Gebirge anbieten – eine schöne Möglichkeit, die Natur zu erleben und gleichzeitig neue Menschen kennenzulernen. Für Feinschmecker hat Zypern kulinarisch einiges zu bieten: Unbedingt probieren sollte man den köstlichen Halloumi-Käse mit Pita! Weitere Empfehlungen sind Brandy Sour, Frappé und Loukoumades (süße Teigbällchen).

Ein Tipp zur besten Reisezeit: Der Herbst ist ideal für einen Auslandsaufenthalt auf Zypern. Im Oktober genoss ich jeden Tag Sonnenschein bei etwa 30 Grad, während der November mild blieb – lediglich abends wurde es etwas kühler.

Fazit

Mein Praktikum am Goethe-Institut in Nikosia war eine sehr wertvolle Erfahrung. Ich konnte tiefgehende Einblicke in die Kulturarbeit und Veranstaltungsorganisation gewinnen und meine interkulturellen Kompetenzen erweitern. Zudem habe ich viele inspirierende Menschen kennengelernt, die meine Perspektive auf Zypern bereichert haben. Ich empfehle ein Praktikum am Goethe-Institut in Nikosia allen, die sich für Kulturarbeit, interkulturellen Austausch und internationale Zusammenarbeit interessieren.

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