Das Graduiertenzentrum der Universität Passau ist den meisten Studierenden der Drei-Flüsse-Stadt nicht so sehr präsent. Von den ca. 13.000 Studierenden promovieren nur knapp über 400. Außerdem befinden sich die Räumlichkeiten nicht auf dem Hauptcampus, sondern in der Nikolastraße im Gebäude N12. Für alle, die als Nachwuchsforscherinnen- und -forscher über eine Karriere in der Wissenschaft nachdenken, kann das Graduiertenzentrum aber eine große Hilfe in der Orientierungsphase sein. Bereits seit 2008 gibt es diese Institution an der Universität Passau. Dr. Stefan Halft ist dort seit 2019 dabei: „Das Graduiertenzentrum steht allen Promotionsinteressierten sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern der Universität Passau offen. Dazu gehören Promovierende, Postdocs, Habilitierende, Junior- sowie Tenure-Track-Professorinnen und -Professoren. Für diese Gruppen sind wir die zentrale Anlaufstelle für alle organisatorischen und fächerübergreifenden Fragen.“
Orientierung vor der Promotion …
Eine Karriere in der Wissenschaft erfordert eine mindestens genauso akribische Auseinandersetzung wie das Pendant in der freien Wirtschaft. Zu den größten Herausforderungen zählen zum Beispiel, dass Anstellungen an der Uni meist nur befristet erfolgen können und dieser Umstand eine langfristige Planung erschwert. Hinzu kommen vielfältige weiterführende Qualifikationsmöglichkeiten, die es abzuwägen gilt. Um den verschiedenen Themen gerecht zu werden, arbeitet das Graduiertenzentrum nach einem Filterprinzip:
„Zunächst ermöglichen wir jeder der Zielgruppen durch allgemeine Informationsangebote Orientierung zu den jeweiligen Herausforderungen. In einer persönlichen Beratung können diese dann, wenn gewünscht, individuell adressiert werden“, so Dr. Stefan Halft. Eine solche Karriereberatung erfolgt in der Regel in bis zu acht Sitzungen. Wer sich nur einmal informieren möchte, ist herzlich in die Sprechstunden eingeladen. Themen, die hier immer wieder behandelt werden, sind beispielsweise Finanzierung, Immatrikulation oder die ersten Schritte auf dem Weg zur Promotion. Auch bei Konflikten im Betreuungsverhältnis vermittelt das Graduiertenzentrum dank spezieller Ombudspersonen.
… und auch währenddessen!
Das Angebot des Graduiertenzentrums geht außerdem weit über Beratung oder Ad-hoc-Unterstützung hinaus. Dr. Stefan Halft fasst zusammen: „Zusätzlich bieten wir Förderprogramme an, die die Zielgruppen an neuralgischen Stellen ihrer Qualifikationswege unterstützen – dazu zählen beispielsweise die Teilnahme an Tagungen, sowie Unterstützung beim Forschen und Publizieren.“
In Zusammenarbeit mit dem ZKK gibt es speziell für Nachwuchsforscherinnen und -forscher außerdem die Möglichkeit, über die Teilnahme an Kompetenzseminaren weiter an ihrem persönlichen Profil zu arbeiten. Es wird deutlich: die Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Karriere sind genauso vielfältig und aufregend, wie in der freien Wirtschaft auch. Den meisten Interessierten fehlt es verständlicherweise an der nötigen Erfahrung. Das Graduiertenzentrum möchte dem wissenschaftlichen Nachwuchs mit dem Beratungsangebot die Möglichkeit eröffnen, den individuellen Standort eindeutiger zu bestimmen und gezielt stimmige Karriereoptionen zu entwickeln.