Bei der eigenen Unternehmungsgründung im Digitalisierungsbereich war für Kristina besonders hilfreich, dass sie durch ihre frühere Anstellung bei einem ehemaligen Start-up bereits alle Schritte kannte, die für den Aufbau eines Unternehmens notwendig sind. Auch Sarah profitierte von den viereinhalb Jahren Berufserfahrung, die sie bei einem Start-up gesammelt hat. Sie konnte sich von Anfang an bei dem Unternehmen einbringen, autonom arbeiten, vieles selbstständig entscheiden beziehungsweise umsetzen und das Wachstum des Unternehmens miterleben. Beide betonten die steile Lernkurve, aber auch, dass aufgrund freundschaftlicher Teams Berufliches und Privates miteinander verschmolz und wegen ungeregelten Arbeitszeiten wenig Freizeit blieb.
Auf die Frage, was typische Gründerinnen und Gründer ausmacht, antwortete Kristina mit Entscheidungsfähigkeit. Es sei wichtig, dass man sich auch von großen Entscheidungen nicht gleich überfordert oder ausgelaugt fühle. Außerdem solle man sich im Voraus den persönlichen Stellenwert von Planbarkeit und Sicherheit bewusst machen. Auch Sarah konnte dem nur beipflichten. Schließlich habe man als Unternehmensgründerin oder -gründer anfangs keine finanzielle Sicherheit. Dementsprechend brauche man eine „dicke Haut“, um sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Aufgrund ihrer Neugierde auf die unterschiedlichsten unternehmerischen Tätigkeiten beschreibt sich Sarah als Generalistin. Ihre berufliche Wandelbarkeit sei ihr bei der Gründung ihres Start-ups im Bereich „Data Science“ oft zugutegekommen. Gründungsinteressierten empfiehlt sie außerdem die Selbstständigkeit in Teilzeit zu starten.
Deshalb sei laut Kristina die Zeit an der Uni optimal zum Gründen, weil man dafür ein Urlaubssemester beantragen kann und gleichzeitig noch krankenversichert ist. Ihr Tipp für Gründende: „Bleiben Sie immer diplomatisch und professionell, denn man sieht sich immer zweimal im Leben und Ihr Netzwerk prägt Sie.“ Dem schloss sich auch Sarah an. Sie hatte anfangs sehr viele Video-Calls, um sich ihr Netzwerk aufzubauen. Oft kamen potenzielle Geschäftspartnerinnen und -partner einige Zeit später mit Kooperationsanfragen auf sie zurück.
Wenn auch Sie den Traum haben, Ihr eigenes Unternehmen zu starten, können Sie sich an die Gründungsförderung am Transferzentrum der Universität Passau wenden. Helene Schneider ist dort als Gründungsberaterin tätig und begleitet Studierende, Alumni und Mitarbeitende der Universität auf ihrer Gründerreise. Beispielsweise unterstützt sie bei der Vernetzung mit Partnerinnen und Partnern des Gründungsnetzwerks und der Beantragung von Fördermitteln.
Eine weitere Anlaufstelle ist der INN.KUBATOR Passau. Dieser ist als Teil des Gründerzentrums Digitalisierung Niederbayern der Ort für die Gründerszene in der Region. Hier werden Start-ups mit Events, Workshops, Büro und Co-Working-Arbeitsfläche sowie kostenlosem Coaching und individueller Beratung unterstützt. Als Netzwerkmanagerin steht Ihnen dort Tamara Schneider beratend zur Seite.