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Kreativität, Empathie, Innovation: Zu Gast im „Design Thinking“-Seminar von Marin Zec

Am Wochenende früh aufzustehen ist hart. An nasskalten Wochenenden Ende Oktober früh auf-zustehen ist härter. Wenn das Ganze noch mit intensivem Innovationsdenken gepaart werden soll, wird’s richtig fies. Trotzdem haben sich knapp 20 Studierende für das „Design Thinking“-Seminar bei Marin Zec am 26. und 27.10. angemeldet und sind tatsächlich erschienen. Auch wir haben uns aufgerafft und waren begeistert – vom Fachwissen des Dozenten, dem Elan der Teil-nehmenden und der lockeren Atmosphäre im Seminar. Über Freigeister, Marshmallows zum Frühstück und viel Einfühlvermögen.

| Lesedauer: 3 Min.

Design Thinking Workshop

Eines der heißesten Buzzwords im aktuellen Wirtschafts-Sprech ist „Design Thinking“. Scheinbar hat jeder zumindest schon einmal gehört und viele behaupten von sich, die Methode zur Ideengenerierung selbst schon ausprobiert zu haben. Das Zukunft: Karriere und Kompetenzen hat reagiert und hat Marin Zec als Dozenten gewinnen können, der als beratender Experte viel Praxiserfahrung mit der Materie hat. Design Thinking zeichnet sich nach ihm vor allem durch zwei Charakteristika aus: Interdisziplinarität und Nutzerzentriertheit. Deswegen ist er auch der Meinung, erfolgreiches Design Thinking darf weniger einem vorgeschriebenen Prozessmodell dienen: „Im Kern geht es für mich bei Design Thinking aber um das Zurückstellen der eigenen Annahmen und Überzeugungen zugunsten der an den tatsächlichen Nutzerbedürfnissen orientierten, offenen, empathischen und kreativen Problemlösung.“

Out of the (Candy) Box

Apropos offen und kreativ: Passend dazu gestaltet Marin Zec auch sein Seminar. Während Pausen und Freiarbeitsphasen läuft im Hintergrund Musik. Keine klassische, sondern deutscher Rap und House. Casper und Kygo, zusammen im Seminarraum, schaffen eine lockere und frische Atmosphäre. Dann verteilt Marin Zec plötzlich ungekochte Spaghetti, Marshmallows und stellt einen Timer auf 20 Minuten. Einen Turm sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleinen Gruppen bauen, und einfach mal den Kopf freibekommen. Ein anderes Mal lässt er die Studierenden 30 Minuten mittels der sogenannten 6-3-5-Methode intensiv brainstormen. Sechs Runden, mit drei Ideen pro Runde und genau fünf Minuten pro Runde. Am Ende stehen je nach Gruppengröße über 100 verschiedene Gedanken auf einem Blatt Papier. Neben eigenen kurzen Impulsvorträgen arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem immer wieder an einer eigenen, sehr konkreten Fallstudie. Aber auch dabei geht es meist gar nicht um klassische betriebswirtschaftliche Probleme. So überarbeitet eine Arbeitsgruppe beispielweise den ZOB in Passau, um die Wartezeiten der Passagiere angenehmer zu gestalten. Auch das ist ein wichtiger Aspekt des Design Thinking: Die Anwendungsfelder sind absolut frei wählbar, und im Einzelfall überhaupt nicht nur auf Karriere und Beruf beschränkt. Marin Zec sagt dazu: „Ich bin überzeugt, dass die Grundprinzipien des Design Thinkings – allen voran Interdisziplinarität, Empathie, Prototypisierung und häufiges Feedback – sich grundsätzlich gut für die Lösung von jenen Problemen eignen, in denen die Nutzererfahrung unmittelbar eine Rolle spielt. Dabei kann es sich sowohl um berufliche als auch private Probleme handeln.“

„Drei Charakteristika, die erfolgreiche Design Thinkerinnen und Thinker mitbringen müssen.“

Empathie: Ein ausgeprägtes Empathievermögen ist für Design Thinkerinnen und Thinker enorm wichtig, da es bei Design Thinking um nutzerzentrierte Problemlösung geht und die Bedürfnisse der Nutzer erst aufgedeckt werden müssen.

Ambiguitätstoleranz: Komplexe, kreative Problemsituationen sind in der Regel von vielen Unklarheiten und Unsicherheiten geprägt. Die Fähigkeit, diese Unsicherheit zuzulassen und möglicherweise auch über einen längeren Zeitraum auszuhalten, ehe ein klares Bild gewonnen wird, zählt zu den wichtigsten Eigenschaften von Design Thinkerinnen und Thinkern.

T-Profil: Design Thinkerinnen und Thinkern sollten nicht nur "vertikale" Spezialisten in einer relevanten Fachdomäne sein, sondern auch "horizontale" Generalisten, die überfachliche Kompetenzen wie Kreativität, Kommunikationsstärke und Neugier in die interdisziplinäre Teamarbeit einbringen, damit diese so effektiv wie möglich ist.

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