Vortrag von Prof. Dr. Hannelore Putz
(Direktorin des Archiv des Bistums Passau)
1723 wurde Wien zum Erzbistum erhoben. Die ehemals passauische Pfarrei St. Stephan in Wien, die zu Lasten Passaus 1469 selbst zum Bistum aufgestiegen war, überrundete nun endgültig das alte Herkunftsbistum an Rang und Würde. Doch bedurfte dieses neue Erzbistum auch einer entsprechenden Ausstattung – Pfarren sollten aus dem Diözesangebiet Passaus dismembriert und Wien zugesprochen wer-den. 1729 erreichte das junge Erzbistum sein Ziel, es erhielt Pfarren, die bis dahin zum Bistum Passau gehört hatten; doch waren es nach einem zähen diplomatischen Ringen zwischen Wien, Passau, Rom und Regensburg doch deutlich weniger, als das habsburgische Kaiserhaus ursprünglich geplant hatte.
Der Bischof von Passau hatte sich zunächst vehement gegen die Wiener Pläne gewehrt. Doch gleichzeitig überlegten er und sein Umfeld, politisches Kapital aus der Situation zu schlagen. Und genau darum soll es im Vortrag gehen.
Zunächst einmal wird die entsprechende Geschichte Passaus und Wiens erzählt – von der Pfarre St. Stephan zum Bistum bzw. Erzbistum Wien. Dann aber steht wesentlich ein interessantes und in Passau entworfenes Bistumstauschprojekt im Zentrum. Die gewissenhaften und gleichzeitig mit hohem politischem Impetus verfassten Ausführungen aus den 1720er Jahren beleuchten schlaglichtartig das bi-schöfliche und diözesane Selbstverständnis damaliger Zeit.
Der Vortrag findet in Kooperation mit der Deutsch-Österreichischen Gesellschaft (DÖG) Freundeskreis Passau-Krems e.V. statt,
die im Anschluss zu einem kleinen Umtrunk
in den Kreuzgarten einlädt.
Zutritt | öffentlich |
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Anmeldung | nicht erforderlich |
Veranstaltende | IKON, Verein für Ostbairische Heimatforschung |
Veranstaltungs-Website | https://www.ikon.uni-passau.de/veranstaltungen |
E-Mail (für Rückfragen) | sonja.jahrstorferquni-passau.de |