Unter dem Dach des diesjährigen Jahresthemas werden drei Unterthemen in jeweiligen Arbeitsgruppen erarbeitet:
Arbeitsgruppe "Forschungsdaten": Forschungsdaten sind essentielle Bestandteile wissenschaftlicher Arbeit. Sie entstehen bei der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation von Forschungsprozessen und sind Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ein interdisziplinäres Verständnis von Forschungsdaten ermöglicht es, komplexe Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und verschiedene Datenquellen und Methoden bei deren Erhebung und Analyse zu vereinen. „Open Data" und „Open Science“ fördern dabei die Effizienz, Transparenz und Reproduzierbarkeit von Wissenschaft. Darüber hinaus kann der offene Austausch von Daten den Forschungsprozess beschleunigen, da Ressourcen effizienter genutzt und Doppelarbeiten vermieden werden. Wir sind interessiert daran, wie Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen Forschungsdaten definieren und welche spezifischen Datentypen sie in ihrer Arbeit auf welche Art und Weise nutzen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns damit, wie „Open Data“ und „Open Science“ öfter mitgedacht und umgesetzt werden können.
Arbeitsgruppe "Rechte der Natur": Wir beschäftigen uns mit der Frage, wer für die Natur sprechen kann und sollte. In Zeiten der Digitalisierung und vor dem Hintergrund zunehmender Umweltprobleme diskutieren wir, wie wir Naturrechten in der Praxis Geltung verschaffen können. Dabei interessieren uns besonders die Schnittstellen zwischen Recht, Ethik und Technologie. Konkret fragen wir: Welche Akteure sind am besten geeignet, Naturrechte durchzusetzen? Wie können wir sicherstellen, dass Entscheidungen zum Schutz der Natur auf der richtigen Ebene getroffen werden? Und welche Rolle spielen digitale Technologien dabei?
Arbeitsgruppe "Demokratieförderung": Wenngleich sich die meisten in Gesellschaft und auch in der Wissenschaft auf ein ‚mehr Demokratie‘ einigen könnten, bleibt Demokratie ein umkämpftes Konzept. Was genau Demokratie ausmacht, ist umstritten – und das liegt vielleicht auch in der Natur der Sache. Gleichzeitig können wir beobachten, wie Demokratie von unterschiedlichen Seiten unter Druck gerät: von wirtschaftlichen Interessen, von Desinformation und Verschwörungsdenken oder von gewaltbereiten Ideologien. Welches Maß an Polarisierung kann Demokratie aushalten und wie viel (Un)Einigkeit ist notwendig für eine funktionierende Gesellschaft? Auch wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spielen eine Rolle in dieser Diskussion, beeinflussen durch unsere Forschung und Wissenschaftskommunikation gesellschaftliche Debatten. Wir beschäftigen uns als Arbeitsgruppe interdisziplinär mit aktuellen Herausforderungen und Bedrohungen von Demokratie damit, wie Demokratiefördermaßnahmen wirksam umgesetzt werden können und welche Auswirkungen und Nebeneffekte bestimmte Maßnahmen nach sich ziehen.