Prof. Dr. Karsten Fitz, Dekan der Philosophischen Fakultät, eröffnete mit seiner Rede über die wachsende Bedeutung von unabhängigem Journalismus und Berichterstattung im Zeitalter von Fake-News und zunehmender Identitäts- und Glaubwürdigkeitskrisen der Medienvertreter eine intensive Woche im Zeichen der Medien und Gesellschaft. Unter der Federführung von Prof. Dr. Ralf Hohlfeld, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft, erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine theoretische Einführung in die Medienwissenschaft. Anschließend folgte der praktische Teil, in dem Alumni in Kurzvorträgen auf die Herausforderungen der Medien in Ländern wie der Ukraine, Rumänien, Russland oder Serbien näher eingingen.
Prof. Dr. Kai von Lewinski, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Medien- und Informationsrecht, beleuchtete das vielschichtige Thema aus einem medienrechtlichen Blickwinkel und setzte sich anschließend intensiv mit den Beiträgen der Teilnehmenden auseinander. Der Grundgedanke einer europäischen Öffentlichkeitsarbeit und der Medienpolitik wurde von Dr. Andreas Kalina, Politikwissenschaftler, Akademie für Politische Bildung Tutzing und EU-Experte, im Rahmen des Blockseminars "Europäische Medienpolitik" näher aufgegriffen und als ein möglicher Ausweg aus dem Teufelskreis von Demokratie-, Identitäts- und Öffentlichkeitsdefizit der EU gesehen. Die Podiumsdiskussion "Pressefreiheit in Ost und West" erregte großes öffentliches Interesse und wurde unter Anwesenheit der Referentinnen und Referenten in einem wechselseitigen Diskurs lebhaft diskutiert.
Das Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement sowie Prof. Hohlfeld ermöglichten außerdem ein professionelles Interviewtraining, bei dem die Teilnehmenden durch Videoanalysen an ihrer Technik und ihrem Auftreten arbeiten konnten. Die von Prof. Hohlfeld ins Leben gerufene und mit Passauer Studierenden erarbeitete digitale Plattform "Atlas Medienfreiheit Osteuropa" wurde in Einzelgruppen von Alumni auf den aktuellsten Stand gebracht. Der praxisorientierte Teil des Programms schloss eine Fachexkursion zum Medienzentrum der Passauer Neuen Presse ein, bei der die teilnehmenden Alumni und Passauer Studierenden einen Einblick in die Drucktechnik, das Vertriebssystem und Redaktionsstätten der Zeitung erhielten.
Das DAAD-Sommerseminar wurde durch die Initiative Perspektive Osteuropa am Lehrstuhl für Neuere und Neuste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen (Prof. Dr. Thomas Wünsch) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft (Prof. Dr. Ralf Hohlfeld) organisiert und durch den DAAD im Rahmen des DAAD Alumni-Programms aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) gefördert.