Seyfarth, Günes
Thema: Ernährung, Klimaschutz
M1: Günes Seyfarth: Powerfrau gründet erste Community Kitchen in München
Klimaneutraler zu leben, beginnt bereits zuhause im Kühlschrank und in den Vorratsschränken. Die meisten Menschen sind sich jedoch nicht bewusst, dass die Wertschätzung von Lebensmitteln die drittwirksamste Maßnahme im weltweiten Klimaschutz ist. Allein in München landen beispielsweise täglich 165 Tonnen Nahrungsgüter, die noch zum Verzehr geeignet wären, in den Müllbeuteln. Diesem Missstand entgegenzuwirken und darüber aufzuklären, setzt sich Günes Seyfarth zum Ziel: „Ich habe Kinder, die sollen auch mal gut leben.“ Sie ist eine Verfechterin der Sharing-Economy, deren Grundidee es ist, alles, was nicht oder nur teilweise genutzt wird, zu teilen. Um dieses Thema vermehrt ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, hat sie beispielsweise den Verein Foodsharing München e.V. gegründet und eine Foodtruck-Aktion betreut, bei der aus entsorgten, aber genießbaren Zutaten gekochte Speisen in München kostenlos ausgegeben worden sind.
Aufgrund ihres Vorsatzes „Ich möchte morgen eine bessere Günes als heute sein“ gibt sich Günes nicht mit einer Aktion oder Idee zufrieden. Sie geht immer noch einen Schritt weiter, wie das Beispiel der von ihr gegründeten ersten Community Kitchen Deutschlands in Neuperlach zeigt. Das Social Business verfolgt soziale und ökologische Ziele unter der Bedingung, dass Gewinne wieder in das eigene Unternehmen gesteckt werden, um Kosten zu decken und somit einen dauerhaften Bestand zu garantieren. Das Konzept lebt von der Idee, andere Menschen zu sensibilisieren und aktiv einzubinden. Die Einrichtung hat eine Mitmachküche ins Leben gerufen, die Freiwillige dazu einlädt, tatkräftig mitzuhelfen. Mithilfe von Spenden können einkommensschwache Mitbürger:innen versorgt werden. Ein Lebensmittelverteiler am Eingang gibt Lebensmitteln die Chance, den Besitzer zu wechseln und nicht in den Müll zu wandern. Zudem wird Ernährungs- und Lebensmittelkunde für alle Altersgruppen angeboten, ebenso wie gemeinschaftliches Puzzeln oder Kickern. Die Community Kitchen bietet darüber hinaus Catering für Schulen, Kitas oder Unternehmen an. Verarbeitete oder gerettete eingemachte Lebensmittel finden den Weg teilweise wieder zurück in den Einzelhandel, um in einer anderen Form weiterverkauft zu werden. Der Slogan des Kitchen-Teams zeigt, wie einfach es sein kann, einen Teil zum Klimaschutz beizutragen: „Auch du kannst das Klima retten – indem du aufisst, was eh schon da ist!“
Alle Infos und Zitate: siehe https://www.ihk-muenchen.de/de/Wirtschaftsstandort/standpunkte/Stimmen-der-Wirtschaft/interview-guenes-seyfarth.html,https://magazin.ihk-muenchen.de/artikel/guenes-seyfarth-community-kitchen-lebensmittel-retten-neuperlach-leuchtet, https://startupfever.de/guenes-seyfarth/, https://guenesseyfarth.com/ (zuletzt aufgerufen am 12.11.2024).
M2: Didaktische Impulse
- Arbeitet aus dem Text heraus, wie das Konzept der Community Kitchen von Günes Seyfarth genau aussieht, mit dem sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte. Aus welchen Motiven heraus hat sie diese „Gemeinschaftsküche“ gegründet?
- Listet alle Lebensmittel auf, die ihr in der vergangenen Woche weggeworfen habt, und notiert jeweils den Grund dafür. Markiert die Nahrungsmittel, die noch zum Verzehr bzw. für Foodsharing geeignet gewesen wären. Diskutiert in der Kleingruppe eure Ergebnisse.
- Gewinn oder gute Tat? Diskutiert, inwiefern bei Günes Seyfarths Idee einer Community Kitchen der finanzielle Erfolg oder der Beitrag zum Klimaschutz im Vordergrund steht. Darf man mit einer guten Tat Profit machen? Begründet eure Meinung!
- In seiner Enzyklika Laudato si´ stellt auch Papst Franziskus fest, „dass etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel verschwendet wird“ (S. 38). Sammelt, in welchen Geschäften oder Betrieben in eurer Umgebung (z.B. Bäckerei, Supermarkt) täglich Nahrungsmittel übrig bleiben. Wie wird mit diesen Produkten umgegangen? Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, um diese Produkte zu retten?
- Erstellt gemeinsam ein Rezeptbuch mit Ideen zur leckeren Resteverwertung. Sammelt dafür Rezepte, die mit wenigen Zutaten auskommen. Stellt eure Auswahl vor.