Schulprojekt Luisa Gläßgen
Barmherzigkeit lernen in der Grundschule
M1: Beschreibung des Projekts
Luisa Gläßgen, Studentin der Fachbereiche Germanistik und Katholische Theologie an der Universität Koblenz-Landau, hat im Rahmen ihrer Bachelorarbeit "Barmherzigkeit lernen. Das Projekt Local Heroes an der Grundschule" einen Projekttag zum Thema Barmherzigkeit an der Grundschule in Offenbach an der Queich durchgeführt.
Dabei hat sie mit einer 4. Klasse und deren Religionslehrerin ein Projekt ausgearbeitet, das stark von der Datenbank Local Heroes inspiriert ist. Luisa Gläßgen selbst sagt zum Projekt:
"Anfangs hatte ich große Bedenken, weil ich dachte, dass die Barmherzigkeitsthematik den Kindern fern ist, aber diese bewiesen mir das Gegenteil. Am Ende des Projekttages war es Aufgabe der Kinder zu überlegen welche Menschen in unserem Umfeld Hilfe brauchen. Wichtig hierbei war der Punkt, dass die Kinder sich ein Projekt überlegen sollten, dass sie selbst umsetzen können - natürlich, wenn sie es benötigen, mit unserer Unterstützung. Am Ende des Tages einigten sich die Kinder auf ein Projekt, sie wollten einen Weihnachtsvormittag im ansässigen Altersheim feiern. Dieser Tag wurde mit großer Freude durchgeführt und es besteht der Wunsch einer weiteren Kooperation zwischen Altenheim und Grundschule, wie z.B. an Vorlesemittagen."
M2: Verlaufsschema im Überblick
Thema Projekttag: „Barmherzigkeit lernen. Wir werden Local Heroes.“
Fach: Katholische Religion Klasse: 4 Datum: 02.11.17
Bausteine | Handlungssituation Lehrer | Handlungssituation Schüler/innen | Sozialform | Medien |
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Baustein 1 Einführung: Vorbilder | L. begrüßt die SuS, gibt einen kurzen Überblick über den Tag und leitet einen Sitzkreis ein. L.: „Jeder, dem ich zublinzle, nimmt seinen Stuhl und geht leise mit seinem mitgebrachten Bild in den Sitzkreis." | SK | 18 Bilder (HA) | |
L.: „Jeder darf jetzt sein Bild zeigen, erklären, wen man darauf sieht und sagen, warum diese Person ein Vorbild ist." | SuS sollen ihr Bild zeigen, ihr Vorbild beschreiben und erklären warum es ihr Vorbild ist | Plakat Patafix | ||
„Wenn ihr das erklärt habt, dürft ihr euer Bild auf das Plakat in der Mitte des Kreises kleben und ein anderes Kind aufrufen." | Jedes Kind klebt nach dem Erklären das Bild auf das Plakat in der Mitte | MK | Plakat Patafix | |
L.: „Überleg noch einmal, warum ist dieser Mensch ein Vorbild für dich? Was macht ihn so besonders? Welche Eigenschaften hat dein Vorbild?“ L schreibt die von den Kindern genannten Eigenschaften auf Blankokärtchen. L.: „Fallen euch noch weitere Eigenschaften zu den Vorbildern ein? | SuS sollen Eigenschaften von Vorbildern sammeln
SuS nennen Eigenschaften und kleben Karten auf das Plakat zu ihrem Vorbild | Blankokärtchen Edding | ||
Differenzierung: Sollten von den SuS keine weiteren Eigenschaften kommen, gibt die L. den Kindern Karten mit Eigenschaften, die zugeordnet werden sollen. | Vorgefertigte Karten:
| |||
L.: „Ich habe euch auch mein Vorbild mitgebracht.“ L. zeigt Bild von Mutter Teresa und erklärt in ein paar Sätzen warum sie ihr Vorbild ist und was Mutter Teresa in ihrem Leben bewirkt hat. L.: „Was haben alle diese Personen gemeinsam? Wie könnten wir das Wort Vorbild erklären?" | LV | Bild: Mutter Teresa | ||
L. notiert die Definitionen der SuS und schreibt im Anschluss die gemeinsame Definition an die Tafel. | SuS sollen eine eigene Definition von dem Wort Vorbild entwickeln. | Kreide Tafel | ||
Baustein 2: Biblische Geschichten zur Barmherzigkeit | L.: „Auch in der Bibel finden wir Menschen, die wie Mutter Teresa, wie ein Vorbild gehandelt haben.“ L.: „Wir werden jetzt Gruppen losen; dann bekommt ihr einen Text und ein Arbeitsblatt zu dem Text. Als erstes lest ihr euch den Text bitte alleine durch und bearbeitet dann die Aufgaben. Eure Gruppe erkennt ihr immer an dem Symbol, dass ihr jetzt ziehen werdet." L. teilt Zufallsgruppen ein |
SuS gehen in ihren Gruppen an einen Gruppentisch und erhalten dann Texte, die sie lesen und dazu Fragen in der Gruppe beantworten sollen. | GA | 18 Symbolkarten:
AB mit den obigen Symbolen |
L. bittet die einzelnen Gruppen ihre Arbeitsergebnisse vorzustellen L.: „Nach jeder Gruppenvorstellung machen wir eine Blitzlichtrunde. Dabei besprechen wir: „Wer war das Vorbild in der Geschichte und warum? Welche Eigenschaft hat das Vorbild?“ L. ergänzt Bilder an der Tafel von St. Martin, barmherziger Vater, barmherziger Samariter und St. Nikolaus mit ihren Eigenschaften auf dem Plakat. | Die Gruppen sollen den Inhalt ihres Textes in einem kleinen Theaterstück wiedergeben.
SuS sollen nochmals Eigenschaften Personen zuordnen.
SuS helfen der L. die Eigenschaften zu ergänzen
| StK Flur | Theaterkiste:
Blankokarten Edding Plakat | |
Baustein 3: Barmherzig handeln | L.: „Was bedeutet Barmherzigkeit? Wie handelt man barmherzig? Überlegt zuerst alleine, dann tauscht euch mit eurem Sitznachbarn aus und danach sammeln wir eure Ideen zusammen an der Tafel L.: „Welche Vorbilder sind barmherzig? Welche unserer Vorbilder handeln barmherzig? Schaut euch dazu nochmal unsere Plakate an.“ L.: „Wie könnte unsere Definition von Barmherzigkeit heißen?“ L. hält Definition der SuS an der Tafel in Form einer Mindmap fest. | SuS sollen erst selbst überlegen, was das Wort bedeutet und sich dann mit ihrem Partner austauschen.
SuS sollen die biblischen Personen und ihre eigenen Vorbilder in den Blick nehmen und auf barmherziges Handeln untersuchen
SuS sollen eine eigene Definition finden. | T-P-S: EA PA P |
Tafel (Brainstorming) Kreide
Tafel Kreide |
Baustein 4: Projekt Barmherzigkeit | L.: „Wie können wir barmherzig handeln? Überlegt euch in Gruppen, die ich einteile, ein eigenes Projekt, wie ihr Barmherzigkeit an andere weitergeben könntet.“ L.: „So, ich bin sehr gespannt was euch eingefallen ist. Und bitte euch nacheinander mit eurer Gruppe nach vorne zukommen, um den anderen euer Projekt vorzustellen.“ L.: „Ihr habt alle tolle Ideen gefunden, aber nun möchte ich, dass ihr euch auf ein Projekt einigt. Vielleicht kann man sogar Projekte verbinden, da sie ähnlich sind." | SuS sollen in Zufallsgruppen eigene Ideen sammeln, wie sie barmherzig handeln können. Und im Anschluss ihr eigenes Projekt planen
Danach werden die Ideen an der Tafel gesammelt. SuS sollen sich auf ein Projekt einigen, dass umgesetzt werden soll. | GA
P
| AB
Tafel Kreide |
Local Heroes | Differenzierung: Wenn Gruppen zu Beginn Schwierigkeiten haben sollten, regt die L. mit Schlagzeilen von der Plattform Local Heroes an L.: „Andere Kinder waren auch mal in eurer Lage und die hatten folgende Ideen. Ihr dürft euch aus dem Briefumschlag eine Idee ziehen.“ | PA | Umschlag mit Schlagzeilen:
|
Legende:
GA= Gruppenarbeit T-P-S= Think-Paire-Share SK= Stuhlkreis
PA= Partnerarbeit EA= Einzelarbeit Stk= Stehkreis
P= Plenum LV= Lehrervortrag MK= Meldekette
M3: Zeitungsbericht zum Abschluss des Projekts
GSO besucht "Haus Carolin"
verfasst von Luisa Gläßgen
Am 04.12.17 besuchte die Klasse 4a der Grundschule Offenbach mit ihrem Klassenlehrer Herr Leitz und der Studentin Frau Gläßgen die Altersresidenz „Haus Carolin“ in Offenbach.
Der Besuch war der Abschluss des Projektes: „Barmherzigkeit lernen. „Local Heroes“ an der Grundschule“.
Im Rahmen eines Projekttages haben sich die Schülerinnen und Schüler ein Projekt überlegt, wie sie anderen Menschen in ihrem Umfeld helfen können, um Barmherzigkeit in die Welt zu tragen. Dabei planten die Kinder, einen Weihnachtsvormittag im Altersheim zu verbringen.
Nach anfänglichen Berührungsängsten feierten die Senioren mit den Grundschülerinnen und Grundschülern einen gemütlichen Weihnachtsvormittag. Dieser bestand aus gemeinsamen Singen, Brettspielen und Aufführungen der Kinder für die Senioren. Das selbstgemachte Gebäck, das von den Eltern der Kinder für diesen Anlass gespendet wurde, fand großen Zuspruch.
Allen Teilnehmern hat der Vormittag sichtliche Freude bereitet und auch die Kinder konnten von den Senioren viele Liedtexte, Gedichte und Kniffe für das Spiel Mühle lernen. Alles in Allem war es ein gelungener Vormittag. Von beiden Seiten aus ist eine Weiterführung des Projektes gewünscht.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an alle, die diesen Tag ermöglicht haben.